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Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Titel: Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
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mehr verlassen.«, meinte sein Vater traurig.
    »Es tut mir leid. Ich habe euch enttäuscht.«, Jonas ließ seinen Kopf hängen, »Ich... ich... ich konnte einfach nicht mehr schweigen. Es ging nicht. Es kann nicht sein, dass Wesen wie Krotos mich beschimpfen, bespucken oder sogar mishandeln dürfen und ich nichts dagegen sagen darf! Ich würde ihn nie schlagen. Ich weiß, dass Orks gezüchtet wurden, uns zu hassen. Aber das kann keine Entschuldigung sein. Verdammt, sie sind vernunftbegabte Wesen. Schließlich gehen sie zur Schule. Krotos ist sogar ein exellenter Schüler. Bitte sagt mir, was ich falsch gemacht habe...«
    Resignierter konnte eine Geste nicht sein, als die Hand von Jonass Vater auf Jonass Rücken.
    »Gildofal«, begann Jonass Vater und verwendete den elbischen Namen seines Sohns, »Es tut mir leid. Dich täglich in dieser Schule zu wissen, quälte mein Gewissen, zu wissen, wie man dich dort behandelt, war unerträglich. Es tut mir so leid.«
    »Was wirst du jetzt machen?«, fragte Jonass Mutter.
    »Ich weiß es nicht.«, gestand Jonas, »Ich kann hier nicht leben. Bitte glaubt mir, ich will nicht respektlos sein. Aber dieses Reservat ist kein Schutz für uns, es ist ein Gefängnis, ein Zoo. Ja, es ist ein Zoo und wir sind die Attraktion. Wir verkaufen unser > Echt authentisches elbisches Lembas-Brot < , verhökern > super magische Elbenmäntel < und verramschen > echten Elbenschmuck in Mithrilqualität < aus Blech mit einer Nanometerdicken Kunstmithrilschicht aus dem Plasmaofen auf die ein Elb einen Spruch geworfen hat, dessen Inhalt er nicht mehr versteht. Ich bin kein Traditionalist, trotzdem tut es mir in meiner elbischen Seele weh, zu erleben, wie wir unsere Geschichte verkaufen. Ich kann so nicht leben. Ich liebe euch, aber ich muß hier weg...«
    Jonass Eltern hatten sich zu ihm gesetzt und sahen ihn trauig, aber mitfühlend an. Jonass Mutter war die erste, die etwas sagte: »Ich verstehe dich. Du hast recht. Alles was du sagst ist richtig. Wir sind zu einer Touristenattraktion verkommen. Einem Elben-Adventure-Park. Ich spüre es in jeder Faser meines Körpers. Wir leben eine Lüge. Aber, Gildofal, wo willst du hin?«
    »Daelbar!«, meinte Jonas. Dieses Ziel war ihm erst in jenem Moment klar geworden. Es war einfach konsequent. Daelbar, der leuchtende Stern der Freiheit.
    »Ja, vieleicht. Nur, wie willst du dahin kommen? Du weißt, dass Daelbar einem Embargo unterliegt? Gildofal oder Jonas, wie du dich gerne nennen läßt, du bist mein Sohn und ich könnte es niemals ertragen, dich unglücklich zu sehen, aber Daelbar? Sie werden dich jagen! Sobald du das Reservat verläßt, werden sie dich verfolgen, um dich in > Schutzhaft < zu nehmen. Das wäre nicht schlimm, denn füher oder später würdest du wieder hier landen. Aber wenn sie merken, wohin du willst, wird man dich als Verräter angklagen. Du weißt, dass das Wasser auf den Mühlen von dieser Hexe, der Päpstin, wäre? Ein Elb als Verräter? Sie würde glatt ein heiliges Jahr zur Feier ausrufen.«
    Jonas seufzte: »Ich weiß... Ich verspreche euch nichts zu tun, was uns Elben schaden würde. Wer weiß, vieleicht ergibt sich eine andere Möglichkeit. Daelbar war nur eine Idee.«, Jonas grinste, »Immerhin, sollte mir eine Flucht gelingen, würden sie mich nicht als Verräter brandmarken. Denn dann müssten sie zugeben, dass man sich ihrer Überwachung entziehen kann.«
    »Wieso bist du eigentlich erst heute früh nach Hause gekommen?«, wechselte Jonass Mutter das Thema.
    »Nach dem Vorfall in der Schule bin ich herumgelaufen und habe mich verlaufen. Ich war wohl sehr in Gedanken. Ich musste durch den Sandgrundener Volkspark. Da ist mir dann etwas merkwürdiges passiert. Irgend etwas hat mich angefallen und ich verlor die Besinnung. Ich glaubte sogar, gebissen worden zu sein. Ich habe aber keine Wunde. Komisch, aber ich kann mich kaum noch an die Sache erinnern. Jedenfalls geht es mir gut. Sehr gut sogar.«
    Und es wurde sogar noch besser. In den nächsten Tagen entwickelte Jonas eine Lebensfreude und Lebendigkeit, die ihn selbst überraschte. Elben als Naturwesen waren an sich schon sehr lebensbejahend, aber Jonas wurde richtig quirlig. Er begann lange Wanderungen durch das Reservat zu unternehmen, unterhielt sich mit den Mitgliedern seiner Sippe, führte sehr lange Gespräche mit den Ältesten und lauschte insbesondere ihren Geschichten. Der Angriff im Park war bald vergessen.
***
    Seid der Geschichte in der Schule waren 11 Tage

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