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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lee Parks
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Limousinen heran und luden die geladenen Gäste und Teilnehmer der beiden Veranstaltungen ab. Als offizieller Berichterstatter und Mitglied der Jury der Miss-Tanga-Wahl nutzte John, Jim oder Jones von der POST seinen Heimvorteil und stürzte sich auf seine Opfer, die er mit einem gekonnten »Bitte lächeln!« und einem grellen Lichtblitz erlegte.
        Schönfeldt parkte den Wagen und ging zusammen mit Fink zum Eingang hinüber, wo die jungen Damen und, wenngleich weniger intensiv, auch die Erfinder hofiert wurden. Im Foyer des Hotels trennten sich ihre Wege. Ein großes Schild wies die Besucher der Miss-Tanga-Wahl in den ersten Stock, und Schönfeldt rieb sich seine plumpen Hände.
        »Na, dann will ich mich mal an die Arbeit machen.«
        Für diese Bemerkung hätte ihn Fink am liebsten getreten. Er konnte sich aber beherrschen und verabschiedete ihn mit einer müden Handbewegung. »Viel Spaß da oben, und grüß mir die Mädels!«
        »Werde ich machen«, gab Schönfeldt zurück und stürmte auch schon die Treppe hinauf.
     
    Die Erfindermesse fand in den Konferenz- und Ausstellungsräumen im Erdgeschoß des Hotels statt. An den Eingängen standen mehrere stets lächelnde Damen, die in ihren konservativen Uniformen wie Stewardessen einer sozialistischen Fluggesellschaft aussahen. Die Damen verteilten Veranstaltungsprogramme an die Besucher, und Fink zeigte im Vorbeigehen seinen Presseausweis vor, ohne dass er dazu aufgefordert worden wäre. Das ihm angebotene Programm wies er mit der Bemerkung zurück, er werde ohnehin nicht lange bleiben. Natürlich hoffte er tatsächlich, die Messe würde ihn nicht lange aufhalten. Dann könnte er vielleicht noch schnell zur Miss-Wahl überwechseln und sich wenigstens die Endrunde ansehen. Das hatte immerhin den Vorteil, dass der »Ausschuss«, wie er es nannte, bereits abgewählt sein würde. Bei solchen Veranstaltungen gab es nämlich immer einige Teilnehmerinnen, die wohl mehr ihrer Beziehungen als ihrer Figur wegen in die engere Auswahl gekommen waren.
     
    Der Saal war nur gut zur Hälfte besetzt. Fink setzte sich ganz nach hinten in die letzte Reihe, wo er ungestört ein Nickerchen machen wollte, falls ihn die Redner auf der Bühne zu sehr langweilten. Und davon ging er einfach einmal aus.
        Unter dem stürmischen Beifall des Publikums zog der Vorsitzende der Erfinderinnung in seiner Eröffnungsrede über das Patentamt her, mit denen die Erfinder, so war aus der Reaktion des Publikums zu schließen, stets im Clinch lagen.
        »… Bürokraten, träge und unfähige Beamte, denen nichts wichtiger ist, als …«
        Tosender Beifall.
        »… nie jemand zuständig. Aber nicht mit uns, liebe Erfinder und Tüftler, wir kämpfen für eine Anerkennung durch diese Gesellschaft, die uns noch immer als Spinner und Verrückte bespottet und die uns jene Anerkennung versagt, die wir schon …«
        Es dauerte nicht lange, da war Fink auch schon entschlummert. Er träumte von riesigen Stempeln, von Paragraphen und Vorschriften, von Juristen und von einem Flug nach Brasilien, denn dort war Karneval, Karneval in Rio.
        »… auch nicht durch starrsinnige Staatsdiener, die sich den Anliegen und Bedürfnissen der Erfinder beharrlich in den Weg stellen und dadurch dem Fortschritt …«
        Als Fink seine Augen wieder aufschlug, starrte das gesamte Publikum einschließlich des Redners auf der Bühne in seine Richtung. Da war er wohl unangenehm aufgefallen, dachte sich Fink, und er setzte sich peinlich berührt auf seinem Stuhl zurecht.
        »Bitte sehr.« Fink hüstelte in seine Faust und gab damit seine Bereitschaft kund, dem Vortrag fortan mit der gebotenen Aufmerksamkeit zu folgen.
        Publikum und Redner reagierten jedoch nicht auf seine demütige Geste, sondern verharrten in ihren regungslosen Positionen, was Fink sehr unruhig machte. Merkwürdig war auch, dass der Lärm des Karnevals noch immer in seinen Ohren lag, obwohl er doch von seinem Schlaf aufgeschreckt war. Es dauerte eine Weile, ehe Fink erkannte, dass die Augen aller nicht auf ihn gerichtet waren, sondern auf die Polonaise, die hinter ihm zur Türe herein gezogen kam. Erstaunt drehte sich Fink um, und was er da sah, das hatte tatsächlich eine nicht geringe Ähnlichkeit mit dem berühmten Karneval in Rio.
        Die ganze Truppe hatte ein Volkslied angestimmt, und jeder versuchte die richtige Melodie zu treffen, so gut es eben ging. Auch beim Text des Liedes, so

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