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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lee Parks
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Kollege von der POST, der mit seiner albernen Trommel einen infernalischen Lärm veranstaltete und dessen breite Schultern weitaus weniger attraktiv waren, als die Rückansichten der Damen, die weiter vorne im Zug marschierten. Fink biss in den sauren Apfel und legte angewidert seine Hände auf die verschwitzten Schultern seines Vordermannes.
        »Im Festzelt ist die Hölle los, die Weißwurst schmeckt uns ganz famos!«
        Als der Vorsitzende der Erfinderinnung abgetreten war, war auch die Polonaise aus dem Saal verschwunden. Das Publikum tuschelte noch kurze Zeit aufgeregt miteinander und orientierte sich dann allmählich wieder nach vorne, wo das Rednerpult verlassen auf der Bühne stand. Ach ja, war denn nicht jemand da gewesen, der eine Ansprache halten wollte?
        Die Erfinder warteten noch einige Zeit, ob sich vielleicht doch noch jemand auf die Bühne wagen würde. Als dies aber glücklicherweise nicht der Fall war, wurde der offizielle Teil der Veranstaltung als beendet erachtet. Alle zogen aus dem Saal und begaben sich in die angrenzende Ausstellungshalle, wo sie ihre Erfindungen der wartenden Öffentlichkeit präsentierten.
     
    Die Messestände waren schon bald von Besuchern und Fachpersonal umlagert. Wirkliche Neuheiten gab es dieses Jahr nicht zu sehen. Immerhin war in einem Nebensaal ein kaltes Buffet angerichtet worden, das sich besonderer Beachtung erfreute. Die pikierten Artischockenherzen waren wirklich eine Wucht.
        Zur Bewirtung der Gäste war auf menschliches Personal verzichtet worden. Stattdessen fuhr zwischen den Messeständen ein kleiner Roboter herum, der auf seinem Rücken ein Tablett transportierte, von dem man sich nach Belieben von den angerichteten Cocktails nehmen konnte. Der Roboter orientierte sich an einer für Menschen unsichtbaren Markierungslinie aus ultravioletter Farbe, die in der Ausstellungshalle auf dem Boden gezogen worden war.
        Die Polonaise war inzwischen in mehrere kleine Schlangen zerfallen, die jetzt unabhängig voneinander durch die Messehalle tingelten und an mehreren Stellen gleichzeitig für Unruhe sorgten. Fink war von den Ereignissen überrascht worden und hatte nicht sofort gewusst, welcher der Gruppen er sich anschließen sollte. Am Ende waren nur er und der schwitzende Kerl vor ihm übrig geblieben. Fink konnte auch lange später keine Erklärung dafür finden, warum er nicht einfach mit dem Unsinn aufgehört hatte. Vielleicht war es falsch verstandene Kollegialität, vielleicht war es aber auch die Tatsache, dass Jones gut einen Kopf größer war als Fink und bestimmt sehr ungemütlich werden konnte, wenn man ihn verärgerte.
        Die Teilnehmerinnen der Miss-Tanga-Wahl fanden sich zum Fototermin ein. Irgendwie schaffte es Schönfeldt immer, sich zwischen die Damen zu mogeln und so zu tun, als gehöre er dazu. Da wollte Fink nicht nachstehen. Er löste sich von seinem Vordermann und pirschte zielstrebig zu den Schönheiten, die von begeisterten Messebesuchern umlagert waren. Aber als sich Fink gerade unter die Gruppe mischen wollte, bat ihn Schönfeldt, doch ein paar Bilder von ihm und seinen Begleiterinnen zu machen, er habe gerade keine Hände frei. Und dann mussten Schönfeldt und die Damen herzhaft über den gelungenen Scherz lachen.
        Fink fand das weniger lustig. Zähneknirschend nahm er von Schönfeldt den Fotoapparat entgegen, wählte aber dafür den Ausschnitt im Sucher so aus, dass Schönfeldt links aus dem Bild hing und später auf dem Foto nicht mehr zu erkennen sein würde.
        Die Finalistinnen posierten im Blitzlichtgewitter. In ihrer Mitte strahlte Schwester Franklin in die Kameras. Sie war die glückliche Gewinnerin der Wahl, und entsprechend wenig geizte sie mit ihren Reizen. In die Mikrofone, die ihr von den Reportern entgegengehalten wurden, gab sie die üblichen nichtssagenden Kommentare ab. Jawohl, sie sei erfreut das Rennen gemacht zu haben. Ganz überrascht sei sie von ihrem Erfolg und möchte doch den Veranstaltern dafür herzlich danken. Krankenschwester sei sie von Beruf, eigentlich aber Schauspielerin, wie sie mehrmals betonte. Am Wettbewerb habe sie nur teilgenommen, um diese Erfahrung in ihren Beruf einbringen zu können, so wie es eben von einer vielseitigen Aktrice verlangt werde.
     
    Gott sah sich neugierig um. Wie immer interessierte er sich besonders für die Entwicklungen in der Telekommunikation. Ein Rundgang durch die Ausstellungshalle bot ihm die beste Gelegenheit, sich mit den

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