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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lee Parks
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merkwürdiges kleines Kerlchen war das, wie er da auf seinen Rädern daher gefahren gekommen war. Aber immerhin war er der erste, der sich heute für seine Arbeit interessierte. Geduldig unternahm Arthur einen weiteren Versuch das Gespräch wieder auf den Punkt zu bringen.
        »Sind Sie denn mit der Theorie des artistischen Urknalls vertraut?«
        Das war Gott nicht, und er wusste auch nicht, ob er damit vertraut gemacht werden wollte. Er hörte ohnehin nur noch mit einem Ohr hin und beschloss, dass es an der Zeit war, sich mit einer alten Finte davonzuschleichen. »Ja, ja, die Kunst …«
        Noch bevor sich Arthur in weiteren Ausführungen ergeben konnte, sauste Gott mit quietschenden Reifen davon.
     
    »Aber nicht doch, Herr Schönfeldt, ich bin eine seriöse Schauspielerin!«
        »Diese Fotos würden ihrer Karriere nur förderlich sein. Sie sollten mir dankbar sein, dass ich mir die Zeit nehme …«
        »Aber das sagen Sie doch nur so daher.«
        »Ich bitte Sie, ich bin angesehener Journalist bei einer großen Tageszeitung, da kann ich es mir gar nicht leisten, mit billigen Tricks zu arbeiten.«
     
    An einem kleinen Ausstellungsstand präsentierte ein Erfinder einen Computer, der angeblich richtig sprechen konnte. Die Art der Präsentation erinnerte allerdings mehr an eine windige Jahrmarktsattraktion als an eine seriöse wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Technik.
        NUR NOCH FÜR WENIGE TAGE: DER ERSTE UND EINZIGE SPRECHENDE COMPUTER! SEHEN SIE, HÖREN SIE, STAUNEN SIE - EIN WUNDER DER TECHNIK ZUR BEFRIEDIGUNG IHRER NEUGIERDE!
        »Entschuldigen Sie bitte!« Gott tippte dem Erfinder von hinten auf die Schulter. »Darf ich ihrem Computer einmal eine Frage stellen?«
        Der Erfinder zeigte sich erfreut, einmal angesprochen zu werden. Bisher war seine Arbeit von Kollegen und Besuchern eher ignoriert worden. Er legte das Comic-Heft beiseite, in dem er gelangweilt geblättert hatte, und wandte sich um. »Na sieh mal einer an, einen sprechenden Hund haben wir nicht alle Tage hier, nicht wahr? Was kann ich für dich tun, kleiner Freund?«
        »Ich würde gerne ihren Computer etwas fragen, wenn es ihnen denn recht wäre.«
        »Bitte, wenn es dir Freude macht.«
        »Zu gütig von ihnen.« Gott rückte sich die Tastatur zurecht und gab seine Frage in den Rechner ein.
        »Nein, nein, das wird so nicht funktionieren«, unterbrach ihn der Erfinder. »Du musst den Computer schon direkt ansprechen. Virgil ist sein Name, und es genügt, wenn du hier auf den Bildschirm schaust.«
        »Virgil?« wiederholte Gott.
        »Seit einiger Zeit besteht er darauf, Virgil genannt zu werden. So hat eben jeder seine kleinen Eigenarten, nicht wahr?«
        »Also gut.« Gott schaute auf den Monitor und fragte sich, ob jetzt nicht er unfreiwillig zum Objekt eines Experimentes geworden sei. Wahrscheinlich sprang gleich ein Fernsehmoderator hinter einem falschen Spiegel hervor und stellte ihn vor versammelter Mannschaft bloß. Da er aber kein Spielverderber sein wollte, ließ er sich auf den Spaß ein.
        »Hallo, hallo, Computer … Virgil.«
        Gott gab seine Versuche auf, vom Rechner eine Reaktion zu erhalten. »Mir scheint, es ist niemand zu Hause.«
        »Wieso? Das ist nicht möglich, du musst nur …«
        »Ich bin mir nicht sicher, ob das hier die richtige Maschine zur Beantwortung unserer Frage ist, vielleicht sollten wir …«
        Aber schon hatte sich der Erfinder vor seinen Computer gestellt und redete nun selbst auf diesen ein. »Hallo Virgil! Möchtest du uns eine Frage beantworten?«
        Der Computer rührte sich nicht.
        »Guten Morgen Virgil, kannst du mich hören?«
        »Ist er denn auch eingeschaltet, der Computer?«
        »Selbstverständlich, oder glauben Sie, ich würde mich in der Handhabung meiner Geräte nicht auskennen?«
        »War ja nur eine Frage«, gab Gott kleinlaut bei, ohne jedoch mit der Antwort zufrieden zu sein.
        »Hallo, Virgil!!!« Der Erfinder klopfte mit seiner Hand auf das Gehäuse des Rechners. »Aufwachen, ich bin's!«
        »Nun ja, vielleicht ein andermal.«
        »Nein, warten Sie! Hallo Virgil, wirst du jetzt wohl …« Der Erfinder geriet langsam aus der Fassung. Es war ihm sichtlich peinlich, von seinem Rechner in dieser Stunde im Stich gelassen zu werden. »Ich weiß auch nicht, was er heute wieder hat.«
        Während der Erfinder noch mit

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