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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lee Parks
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den Italiener tatsächlich »nur« als Gastgeschenk mitgebracht hatte. Nein, das war nun wirklich nicht seine Art.
        Hank beendete die Diskussion, indem er Stanley die Flasche aus den Händen riss. »Ruhe jetzt, ihr benehmt euch ja wie im Kindergarten. In einer halben Stunde kommt meine Frau zurück, überlegt euch lieber, wo wir uns solange verstecken.«
        Fred sah sich um und setzte sich dann auf das bequeme Sofa, auf dem sich auch schon Rex zu einem Schläfchen niedergelassen hatte. Weil man von hier einen ausgezeichneten Blick auf den Fernseher hatte, hielt es Fred für ein sehr gutes Versteck.
        »Was habt ihr denn alle?« wies er die Entrüstungsstürme seiner Kameraden zurück. »Ein offenes Versteck! Es rechnet doch niemand damit, dass sich hier jemand auf die Lauer legt, oder?«
        Dieser Meinung konnte sich Hank nicht anschließen. »Was soll denn der Unsinn? Hier bist du doch auf Meilen hin zu sehen.«
        Auch die anderen fanden dieses Versteck unmöglich.
        »Und wenn ich ganz still sitze?« Fred versuchte einen Kompromiss zu finden, der es ihm ermöglichen würde, diesen privilegierten Sitzplatz zu behalten und dennoch den Anschein zu erwecken, er nähme das ganze Unternehmen ernst. »Außerdem hat man von hier einen ausgezeichneten Überblick über das ganze Zimmer.«
        Nur Stanley gab Fred recht, da auch er sich auf dem Sofa niedergelassen hatte, wo nach seiner Meinung noch ausreichend Platz für ein zweites offenes Versteck war.
        »Los jetzt, Schluss mit dem Unsinn!« Ungeduldig stellte Hank die Weinflasche zur Seite. »Wir rücken den Schrank ein Stück von der Wand weg und verstecken uns alle dahinter. Da kann uns garantiert keiner sehen.« Und weil ihm noch immer alles viel zu langsam ging, nahm er seinen Baseballschläger aus der Ecke und schlug damit demonstrativ in seine Hand. Rex machte, dass er aus dem Zimmer kam.
        Auch Stanley und Fred sprangen auf, gesellten sich zu den anderen, und mit vereinten Kräften versuchten sie das nicht gerade leichte Möbelstück von der Wand weg zu schieben.
        Seine Eigenschaft als Vereinsvorsitzender verbot es Hank natürlich, an dieser Aktion aktiv teilzunehmen. Er beschränkte sich darauf, die nötigen Anweisungen zu geben und den Einsatz der Kräfte zu koordinieren. »Jetzt alle gemeinsam!«
        Als bestünde ein stilles Einvernehmen unter den Arbeitern, stellten sich alle ziemlich ungeschickt an, um die Aktion, wenn sie schon nicht völlig zu sabotieren war, doch zu verzögern und Hank an den Rand des Wahnsinns zu bringen. Mit Parolen wie zu-gleich! oder hau-ruck! erweckten sie den Anschein, tüchtig ans Werk zu gehen, ohne freilich auch nur ansatzweise in irgendeine Richtung zu drücken oder zu schieben. So benötigten die vier Mann auffällig lange, um den Schrank einen halben Meter weit von der Wand zu rücken. Als es schließlich soweit war, standen alle erschöpft herum, und keiner wollte den Anfang machen und sich in den schmalen Spalt zwängen.
        »Jetzt reicht's mir aber! Da wird mir ja schlecht, wenn ich hier noch länger zusehen muss!« Unbeherrscht warf Hank seinen Baseballschläger von sich und stürmte auf die Truppe zu. »Hopp, hopp, hinter den Schrank mit euch, so wie es ausgemacht war!« Mit seinen Händen stieß er Fred in den Rücken, worauf dieser polternd hinter dem Schrank verschwand. Eine dicke Staubwolke zeugte davon, dass er gut angekommen war. Schon erhielt auch Stanley einen kräftigen Schubs. »Haha! Seht ihr wie schnell das gehen kann?« Hank wandte sich grinsend dem Rest der Truppe zu, die daraufhin schleunigst selbst den Weg hinter den Schrank fand.
        Als letzter schob sich auch Hank in den Spalt, welcher, das musste er zugeben, schmaler war, als er gedacht hatte. »Rückt mal alle ein Stückchen nach«, forderte er seine Mitstreiter auf und drückte gegen den undefinierbaren Haufen aus Leibern, was von diesem mit einem dumpfen Stöhnen quittiert wurde.
        Dann herrschte endlich Ruhe hinter dem Schrank.
        Es hätte alles so schön sein können, da meldete sich Elvis zu Wort. »Hank?«
        »Was ist denn jetzt wieder los?«
        »Das Licht.«
        »Ja und? Was ist denn damit?« knurrte Hank.
        »Ich dachte wir wollten das Licht ausschalten, während wir uns versteckt halten.«
        Natürlich, das Licht. Hank wusste, dass er etwas vergessen hatte.
        Meinetwegen. Schalten wir das Licht eben aus!« Hank knirschte mit

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