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Drachenbraut

Drachenbraut

Titel: Drachenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Günak
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abgedreht», informierte er sie nüchtern. «Menschen zu manipulieren, während sie noch nicht auf dieser Seite sind, halten die Dunkelalben nicht lange durch. Das ist der Vorteil. Der Nachteil ist, dass sie sich recht schnell erholen werden, und dann kommt die zweite Runde. Allerdings kommen die da draußen auch ohne mich klar. Ich habe mich entschieden, meinem Alpha Tribut zu zollen und hier zu bleiben.»
    «Dich schickt der Himmel.» Erleichtert setzte Josefine sich auf und rutschte etwas um Valentins zusammengerollten Körper herum. «Du musst mir helfen!»
    Hornet trat einen Schritt nach vorne. Valentins Reaktion darauf war eindrücklich und kam für sie völlig unerwartet.
    Valentin knurrte. Tief und dunkel. «Fass mich nicht an.»
    Seine Stimme hatte jegliche menschliche Klangfarbe verloren. Offenbar waren bei Hornets Auftauchen all seine verbliebenen Überlebensinstinkte angesprungen.
    «Aber ganz sicher!», fuhr Josefine ihn an, während sie ihn fest an den Schultern fasste. «Ich entscheide hier und jetzt, was passiert. Und du musst unter die Dusche und dafür brauchen wir Hilfe.»
    Flammendes Grün leuchtete hinter den halbgeschlossenen Lidern hervor. Für einen Moment bleckte er die Zähne. Wut, Schmerz und Panik wechselten sich in seinem Gesicht ab. Er versuchte sich herumzudrehen, doch Josefine konnte ihn festhalten, ohne ihren Griff zu verstärken. Diese Tatsache macht ihr mehr Angst als alles andere.
    Hornet zögerte. Sie hob den Kopf und erkannte Widerwillen in seinem Gesicht. Egal, was er war, auch er stand unter dem Befehl des Alphas, und dieser hatte sehr deutlich gemacht, dass er das hier nicht wollte.
    «Hornet, es ist notwendig, und zwar jetzt!»
    Ihre Stimme klang fest und bestimmt. Um einen Patienten zu retten, musste man manchmal harte Entscheidungen treffen. Sie hatte jetzt entschieden.
    Langsam trat Hornet näher. Er brauchte keine weitere Aufforderung. Er packte Valentin fest von hinten um die Schulter und balancierte ihn an seinem Oberkörper aus. Valentin brachte tatsächlich noch die Kraft auf, sich widerwillig zu schütteln, doch sie packte sein Gesicht und fauchte ihn an. «Verplempere hier keine Energie und steh auf!»
    Ihr Tonfall war harsch, aber sie hatten keine Zeit mehr. Valentin blinzelte, stellte aber jegliche Gegenwehr ein. Entweder weil er nach diesem Aufbäumen endgültig keine Kraft mehr hatte, oder weil er beschlossen hatte, ihnen zu vertrauen. Ihr zu vertrauen.
    Sie brauchten viel zu lange, um in das angrenzende Bad zu gelangen. Valentin sank in der Ecke der Dusche zusammen, mit dem Rücken gegen die Fliesen gelehnt. Hornet trat zurück und rasch griff sie zur Armatur, um den Hahn aufzudrehen. Sie kniete sich neben ihn unter das prasselnde Wasser. Allerdings rutschte sie nur wenige Sekunden später fluchend etwas zurück, denn es schien nahezu kochend heiß aus der Leitung zu kommen. Mit einer Hand langte sie nach oben, um die Temperatur ein wenig herunterzudrehen. So weit, dass sie die Hitze gerade noch aushalten konnte.
    Kurze Zeit später war der Raum mit heißem Wasserdampf gefüllt, sodass sie Hornets Gestalt, der unbewegt an der Tür stand, kaum noch ausmachen konnte.
    «Bitte warte draußen.»
    Sie drehte den Kopf zur Seite und sah Hornet direkt an. Eine Sekunde später klappte die Tür hinter ihm zu. Sie legte Valentin beide Hände auf die Brust. Er öffnete die Augen einen Spaltbreit. Das lodernde Grün hatte jeden Schimmer verloren. Er war regungslos, bis auf die stahlhart angespannten Kiefermuskeln. Das Wasser hatte ihm Strähnen seines dichten schwarzen Haares in das Gesicht gespült. Sie hob eine Hand, um sie beiseitezuschieben.
    «Ich weiß, wie ich dir helfen kann.»
    Einen Scheißdreck wusste sie, aber das hier war ihre einzige Chance. Und es fühlte sich einfach besser an, wenn sie so tat, als wüsste sie, was jetzt half.
    Ihre Hände senkten sich wie ferngesteuert erneut auf Valentins breite Brust. Sie schloss für einen Moment die Augen und aktivierte ihre Gabe. Schickte mit aller Kraft ihre gesamte Wahrnehmung in ihre Handflächen und begrüßte das sofort auftauchende heiße Kribbeln unter ihrer Haut.
    Doch wenige Sekunden später ebbte das Gefühl wieder ab und verschwand dann völlig. Sie kämpfte die aufkeimende Panik nieder. Vielleicht störte der nasse Stoff des Shirts ihre Empfindung?
    «Das Shirt muss weg.»
    Valentin hob schwerfällig die Arme und sie zerrte den klitschnassen Stoff über seinen Kopf. Kraftlos sank er seitlich gegen die

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