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Drachenei

Drachenei

Titel: Drachenei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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konstruiert. Schweigend zuckte er die Schultern, was bei einem in der Luft schwebenden Körper sehr merkwürdig aussah.
    » Wir haben ein viel größeres Problem«, sagte er zu der gesamten Mannschaft. » Wie sollen wir uns verständigen, wenn wir dort angekommen sind?«
    Seiko, die Augen immer noch auf den Schirm gerichtet, antwortete: » Einen Dialog können wir bei einem Zeitunterschied von einer Million zu eins auf gar keinen Fall führen. Bis uns eine intelligente Antwort eingefallen ist, wäre die Person da unten, die die Frage gestellt hat, längst tot.«
    » Ganz so schlimm ist es nicht«, widersprach Pierre. » Natürlich wissen wir nicht, wie lange sie leben, aber wenn es siebzig ihrer Art von Jahren sind, dann …« Er hielt inne und dachte nach. Seiko führte den Satz für ihn zu Ende.
    » Ein Jahr hat pi mal zehn Millionen Sekunden. 70 Jahre haben also 2200 Millionen Sekunden, das sind rund 37 Minuten unserer Zeit.«
    » Also kein unüberwindliches Hindernis«, fiel Jean ein. » Wenigstens können wir mit einer Person lange genug sprechen, dass wir sie kennenlernen.«
    » Diese Person wird es mehr als sattbekommen, wenn sie ihr ganzes Leben einer zwanglose Konversation mit dir widmen muss«, gab Seiko zurück.
    Pierre ergriff das Wort. » Wir müssen uns überlegen, welche Informationen wir senden werden, und wahrscheinlich brauchen wir mehrere Verbindungen gleichzeitig. Abdul, wie viele können wir herstellen?«
    Ohne sich von seiner Konsole umzudrehen, antwortete Abdul: » Wir haben den Laser-Radar-Vermesser als Kommunikationsmittel benutzt, aber dafür ist er nicht gedacht. Mit einer hohen Impulsrate wird er nicht fertig. Außerdem haben wir den Mikrowellensender, und ich glaube, dessen Modulator kann bis zu 100 Megahertz gehen. Der Laser-Kommunikator wäre ideal, da wir mit ihm eine Modulation von einigen Gigahertz erreichen könnten. Bei einer Million zu eins entspräche das der Bandbreite einer Telefonleitung. Man könnte langsame Faksimile-Bilder damit senden, aber nichts, was an ein Fernsehbild herankäme. Unglücklicherweise zeigen aber die Antennen des Laser-Kommunikators nicht auf die Oberfläche des Dracheneis. Sie sind auf dem Hauptkörper, und die eine oder andere ist ständig auf St. George ausgerichtet.«
    » Wir werden uns mit dem Laser-Radar-Vermesser und dem Mikrowellensender behelfen müssen, bis wir eine der Laser-Kommunikationsschüsseln neu ausrichten können«, entschied Pierre. Er drehte sich und suchte ein bestimmtes Gesicht unter denen, die rings um ihn in der Luft hingen.
    » Amalita«, sagte er, » steige in deinen Anzug und ändere eine dieser Schüsseln so, dass sie auf das Drachenei zeigt. Ich setze mich inzwischen mit St. George in Verbindung und melde, dass wir die Laser-Kommunikation unterbrechen werden.«
    Von der Kommunikationskonsole auf der anderen Seite des Raums ertönte eine Stimme.
    » Wir haben mitgehört, Drachentöter.« Die Sprecherin war Kommandantin Swenson. » Macht weiter.«
    Amalita schwebte zu dem Raum mit den Anzügen. Über die Schulter rief sie zurück: » Ich bin überzeugt, dass ich die Kommunikationsschüssel auf den Rahmen des Laser-Vermessers montieren kann, wenn auch nicht so genau wie mit einem Justiergerät.«
    Pierre wandte sich an Jean. » Du gehst bitte die Schiffsbibliothek nach allem durch, was sich auf den ersten Kontakt mit einer anderen Spezies bezieht. Sieh dir eventuell auch die Speicherkristalle mit den Science-Fiction-Storys an. Aber ich glaube, irgendwo in der Enzyklopädie des Schiffs müsste etwas über sprachliche Kommunikation stehen.
    Während Jean die Datenspeicher durchsucht, müssen wir aber vorab schon etwas senden. Ich werde meine Kinderbücher in den Computer eingeben, und Abdul kann sie umsetzen und weiterleiten. Fangen wir mit dem einfachsten Buch an und schreiten dann mit denen für das höhere Alter fort.«
    » Aber alle setzen sie ein bestimmtes Grundwissen voraus«, wandte Cesar ein. » Sogar eure Abc-Bücher gehen davon aus, dass der Leser weiß, was ein Apfel ist.«
    » Es wird funktionieren, wenn wir sämtliche Bilder mitsenden.«
    Pierre begab sich zur Konsole auf der anderen Seite des Hauptdecks. » Vergiss nicht, sie haben massenhaft Zeit herauszufinden, was jede Seite bedeutet, während sie darauf warten, dass der nächste Ausdruck langsam in ihrem Äquivalent eines Faksimile-Geräts auftaucht.«
    Cesar ging, um Amalitas Anzug zu überprüfen, bevor sie ausstieg. Abdul war mit dem Senden einfacher Bilder

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