Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenei

Drachenei

Titel: Drachenei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
Vom Netzwerk:
zurück. » In den Fleischbehältern. Oder falls sie bei guter Gesundheit geblieben sind und Glück hatten, genießen sie jetzt die schönste Zeit ihres Lebens in den Kindergehegen.«
    Anfangs freute es Schnell-Töterin, dass die Stadt nach ihrer Expedition benannt worden war. Aber wenn der Durchschnitts-Cheela in der Stadt nicht mehr über sie wusste als der Verwalter, war es bestimmt besser gewesen, dass sie geschwiegen und ihr Abzeichen als Truppenkommandantin für sich hatte sprechen lassen. Sie erkundigten sich nach dem Weg zu den Kindergehegen und schlugen in der Hoffnung, irgendjemandem zu begegnen, der sich noch an sie erinnerte, diese Richtung ein.
    Sie kamen an der Flanke einer niedrigen Klippe vorbei. Schnell-Töterin sah, dass auf der Spitze ein helles Licht blinkte. Dort oben stand ein Cheela vor einem Apparat, und ein blauweißer Strahl zuckte über die Kruste hin zum fernen Horizont.
    Neugierig wie eh und je schlug Schnell-Töterin vor: » Lass uns einmal hinaufsteigen. Ich möchte sehen, wie dieser Lichtstrahl erzeugt wird.«
    Klippenbeobachter wetzte verärgert seine Sohle. Vom Bergsteigen habe er für sein ganzes Leben genug, meinte er. Aber neugierig war er doch, und so arbeiteten sie sich langsam den Felsen hinauf.
    Schnell-Töterin geriet in Verlegenheit, als sie das Dienstgradabzeichen der Soldatin sah, die den Apparat bediente. Es war ein waagerechter Balken, der ihr fremd war. Schnell-Töterin konnte nichts sagen, ohne sich in Schwierigkeiten zu bringen, denn eine Truppenkommandantin musste jeden Soldaten mit dem richtigen Rang anreden. Sie entschloss sich, wieder ihr Abzeichen für sich sprechen zu lassen. Mit vage interessiertem Blick glitt sie auf die Soldatin zu, als sei sie eine Inspektorin.
    Die Soldatin hörte die militärische Sohle. Als Schnell-Töterin auf Rufweite herangekommen war, unterbrach sie ihre Sendung und nahm Habtachtstellung ein.
    » Signalgeberin Gelbe Kruste, Kommandantin«, sagte sie. » Hast du eine Botschaft abzuschicken?«
    » Nein, nein«, versicherte Schnell-Töterin ihr. » Aber könntest du mir bitte, wenn du fertig bist, deinen Apparat zeigen?«
    Gelbe Kruste fand es merkwürdig, dass eine Truppenkommandantin sich für ein Ding wie diesen Sender interessierte. Aber vielleicht war sie eine Inspektorin und wollte Ärger machen. Wenn das so war, würde sie an ihrer Ausrüstung keinen Makel finden!
    Kurze Zeit darauf war Gelbe Kruste mit ihren Botschaften fertig und zeigte den beiden Besuchern, wie der Sender funktionierte. Sie war entschlossen, ihnen den ganzen Lehrgang zu verpassen.
    Ihren Ausbildungsoffizier parodierend, begann Gelbe Kruste: » Der Schnellsender ist die militärische Methode, mit dem Hauptquartier und anderen Truppenteilen in Verbindung zu bleiben. Das wichtigste Element ist der Vergrößerer, der ständig sauber gehalten werden muss.« Gelbe Kruste öffnete ihren Kasten an der Seite und enthüllte einen sehr glänzenden und sehr sauberen Vergrößerer. Klippenbeobachter und Schnell-Töterin waren beide überwältigt von Durchmesser und Glätte des sehr stark gekrümmten Reflektors.
    » So einen hätten wir oben in den Bergen gebrauchen können«, flüsterte Klippenbeobachter.
    » Wir hätten ihn niemals hinaufschleppen können«, gab Schnell-Töterin zurück.
    Gelbe Kruste ignorierte das Geflüster und fuhr fort: » Vor jeder Sendung ist die Lichtsaft-Phiole zu füllen und unter Druck zu setzen, und das Signalventil ist daraufhin zu überprüfen, ob es unter Druck sehr schnell reagiert.«
    Gelbe Kruste schloss die Klappe, füllte einen an der Außenseite des Kastens angebrachten Behälter mit Flüssigkeit, setzte einen genau passenden Tauchkolben darauf und fügte ein Gewicht hinzu. Dann griff sie zur anderen Seite hinüber und drückte mit großer Geschwindigkeit einen kleinen Hebel. Kurze Blitze flackerten über die Kruste.
    Gelbe Kruste nahm ihren Vortrag wieder auf. » Die Fackel muss jede Schicht erneuert werden, und ihr Halter muss so justiert sein, dass er dem Strahl maximale Helligkeit gibt, ohne ihn weiter draußen zu fokussieren.« Bei diesen Worten streckte Gelbe Kruste einen Fühler aus und bewegte einen Hebel vor und zurück. Schnell-Töterin sah, dass der Strahl streute und in der Ferne zusammenlief. Mit einer geübten Drehung ihres Fühlers stellte Gelbe Kruste den Strahl wieder richtig ein.
    Nun gab sie es auf, genauso wie ihr Ausbilder zu trommeln, und fügte nur hinzu: » Es gibt noch mehr Vorschriften, Kommandantin. Möchtest

Weitere Kostenlose Bücher