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Drachenei

Drachenei

Titel: Drachenei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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nicht mehr zu sehen.
    » Es gibt Komplikationen, Drachentöter«, sagte Amalita in ihr Helmmikrophon. » Ich habe das Laser-Radar-Modul an die Gravitationskräfte verloren.«
    Hand über Hand zog sich Amalita an ihren Sicherheitsleinen zurück zum Turm. Sie fuhr fort, die Kommunikationsschüssel auf den leeren Rahmen zu kleben und dann die Kabel anzuschließen.
    Schnell kletterte sie vom Turm herab und signalisierte Cesar, ihn wieder anzustellen. In sicherem Abstand von den Düsen sah sie zu, wie sich der große Zylinder wieder fünfmal pro Sekunde um sich selbst drehte. Da kam ein länglicher Tropfen aus zerdrücktem Glas und Metall in ihr Gesichtsfeld. Er raste auf den Drachentöter zu. Die scharfen Metallzacken emittierten eine blaue Korona elektrischer Entladungen, aufgebaut bei der schnellen Bewegung durch das starke Magnetfeld des Sterns.
    Amalita entsetzte sich. Wenn das Ding die Hülle des Drachentöters traf, waren sie alle tot. Sie verfluchte sich, dass sie so leichtsinnig gewesen war. An ihre eigene Sicherheit durfte sie jetzt nicht mehr denken.
    » Notfall! Notfall!«, rief sie. Ohne erst auf eine Antwort zu warten, beschrieb sie das Entstehen des Problems und ihr Vorhaben.
    » Laser-Radar-Modul lose, bewegt sich mit hoher Geschwindigkeit in Nachbarschaft des Schiffs. Ich werfe Sicherheitsleine ab und benutzte Anzugdüsen, um es einzufangen.«
    Amalita löste den Haken ihrer Sicherheitsleine, stellte mit der linken Hand die Düsenregulatoren auf ihrer Brustplatte ein und schoss davon, um das tödliche Geschoss einzufangen.
    Als sie um die Krümmung kurvte, sah sie das Modul über dem Turm. Durch die Zugkräfte war es langsamer geworden. Es hatte einen großen Bogen beschrieben und kehrte nun zum Drachentöter zurück.
    Amalita musste es erwischen, solange es noch langsam war. Deshalb flog sie ihm entgegen.
    Sie kam an dem sich drehenden Turm vorbei, und ihr Körper spürte die Druckkräfte. Sie versuchte, den Kopf einzuziehen und die Füße hochzuziehen, um sich kleiner zu machen und weniger Angriffsfläche zu bieten, aber das war schwer gegen das starke Ziehen nach außen. Am schlimmsten war es am Kopf zu spüren. Ihre Ohren und die Nase fühlten sich an, als würden sie zwanzigmal pro Sekunde geknufft, während jemand sie mit einem stumpfen Messer skalpierte.
    Ungeachtet ihrer Schmerzen stieg sie höher, um das Modul abzufangen. Indem es auf den Drachentöter zufiel, wurde es schon wieder schneller. Jetzt machten sich ihre beiden Spielzeiten als Captain einer Freifall-Ball-Mannschaft auf T-5 bezahlt. Ihre linke Hand regulierte die Düsenknöpfe auf ihrer Brustplatte. Sie bremste ab, wirbelte herum und beschleunigte von Neuem, um sich der Geschwindigkeit des fallenden Metallstücks anzupassen. Als sie mit dem Kopf in der anderen Richtung dahinflog, wechselte auch der Angriff der Gravitationskräfte. Aus ihrer Nase, die jetzt heimtückisch aus dem Gesicht gezerrt wurde, strömten längliche Blutstropfen. Angstvoll spähte Amalita durch ihre rot gefleckte Sichtscheibe. Sie entdeckte einen kurzen Abschnitt des Taljereeps vor sich und packte es mit der rechten Hand. Das Laser-Radar-Modul setzte seine hyperbolische Bahn abwärts an der Hülle des Drachentöters entlang und dann auswärts entlang der Gürtellinie fort. Langsam bekam Amalita es unter Kontrolle und zerrte es auf die Hülle hinunter. Sekunden, nachdem ihre Stiefel auf den Platten Halt fanden, hatte sie sich selbst und das verzogene Metallstück mit verkürzten Leinen an Sicherheitsringen auf der Hülle befestigt.
    Ihre Stimme war heiser von dem laufenden Kommentar, den sie während der Jagd von sich gegeben hatte. » Alles gesichert«, krächzte sie. » Ich werde Hilfe brauchen, um das Ding hineinzubefördern.«
    » Bist du verletzt?«, erklang eine besorgte Stimme aus ihrem Helmlautsprecher.
    » Ich bin voller blauer Flecken, Doc, aber der einzige wirkliche Schaden ist eine blutende Nase«, erwiderte sie.
    Langsam zog Amalita ihren schmerzenden Körper von einem Sicherheitsring zum anderen auf die Luftschleuse zu. Eine Gestalt in einem Raumanzug kam heraus und ihr zu Hilfe. Sie war mehr als froh, ihre Probleme einer Mannschaftskameradin übergeben zu können.
    » Wie freue ich mich, dich zu sehen«, sagte Amalita. » Auch wenn es nur durch einen roten Nebel ist. Hier – nimm das, was von dem Laser-Radar-Modul übrig geblieben ist. Pass auf – als die Asteroiden es zermatscht haben, hat es scharfe Zacken bekommen. Sie könnten deinen Anzug

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