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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Kopf.
    Der Kenkari nickte. »Wir müssen Euch jetzt
alleine lassen. Es gibt noch einige Vorbereitungen zu treffen. Aber wir kommen
wieder. Wenn Ihr etwas braucht, läutet mit der Glocke ohne Klöppel.«
    Wie konnte er Jarre erreichen? Es mußte einen
Weg geben. Ein Schiff stehlen – das dauerte viel zu lange. Bis er sie eingeholt
hatte, konnte sie längst tot sein.
    Haplo fing an, in dem kleinen Raum auf und ab zu
gehen. Von seinen Gedanken in Anspruch genommen, vergaß er Iridals Gegenwart
und war überrascht, als sie ihn ansprach. Er war noch überraschter, als ihm
klar wurde, daß sie ähnliche Überlegungen angestellt hatte.
    »Ihr verfügt über bemerkenswerte Fähigkeiten,
wie ich mich erinnere«, sagte sie. »Ihr habt meinen Sohn durch Magie aus dem
zerstörten Schloß entführt. Dasselbe könntet Ihr wieder tun, oder nicht? Mit
dieser Gabe – was hält Euch hier?«
    »Ich könnte es wieder tun«, sagte Haplo, drehte
sich zu ihr herum und sah sie an, »wenn ich einen festen Bezugspunkt hätte,
einen Ort, an dem ich schon einmal gewesen bin. Es ist schwer zu erklären, aber
ich könnte die Möglichkeit etablieren, daß ich dort bin und nicht hier. Ich
könnte mich nach Drevlin versetzen, weil ich in Drevlin gewesen bin. Ich könnte
uns beide ins Imperanon zurückbringen. Aber ich kann mich nicht auf ein
fremdes Drachenschiff zaubern, das irgendwo zwischen hier und Drevlin unterwegs
ist. Aus demselben Grund kann ich Euch nicht zu Eurem Sohn bringen, wenn das
das ist, worauf Ihr hofft, Lady Iridal.«
    Iridal musterte ihn kalt. »Dann scheint es, daß
wir uns auf diese Elfen verlassen müssen. Eure Wunde ist wieder aufgegangen.
Sie blutet. Falls Ihr tatsächlich in der Lage seid. Euch selbst zu heilen,
Patryn, wäre es klug, das jetzt zu tun.«
    Haplo mußte zugeben, daß sie recht hatte. Mit
dem fruchtlosen Grübeln und Hin- und Herlaufen vergeudete er nur Kraft. Er
setzte sich hin, legte die Hand auf die Verletzung im Nacken, schloß den Zirkel
seines Ichs und ließ die Wärme seiner Magie den Riß im Knochen heilen, die
Erinnerungen auslöschen, an die scharfen Krallen, die hackenden Schnäbel…
    Er sank in einen heilsamen Schlaf, als ein
Ausruf ihn hochfahren ließ. Im ersten Moment wußte er beim besten Willen
nicht, was er getan hatte, um Iridal zu erschrecken. Dann schaute er auf seine
Hände und sah den blauen Schimmer der Runen langsam verblassen. Die Nichtigen
dieser Welt waren an so etwas nicht gewöhnt.
    »Ihr seid ein Gott«, flüsterte Iridal
ehrfürchtig.
    »Das habe ich auch lange Zeit geglaubt«, meinte
er trocken, tastete behutsam über seinen Hinterkopf und fühlte den Knochen heil
und unbeschädigt unter seinen Fingerspitzen. »Aber ich bin eines Besseren
belehrt worden. Stärkere Kräfte als die meinen und die meines Volkes existieren
im Universum.«
    »Ich verstehe nicht…«, murmelte Iridal.
    Haplo zuckte mit den Schultern. »Genau das ist
der Punkt.«
    Sie schaute ihn nachdenklich an. »Ihr habt Euch
verändert. Als ich Euch damals sah, wart Ihr selbstsicher, alle Fäden in der
Hand…«
    »Ich glaubte, ich hätte alle Fäden in der Hand.
Inzwischen hat sich manches ereignet.«
    »Jetzt seid Ihr mehr wie wir – Nichtige, glaube
ich, hat Alfred gesagt, ist der Ausdruck für uns. Ihr wirkt…« Sie zögerte.
    »Angreifbar?« schlug Haplo sarkastisch vor.
    »Ja.« Sie nickte. »Angreifbar.«
    Eine kleine Tür öffnete sich. Einer der Kenkari
kam herein und verneigte sich. »Alles ist bereit. Ihr dürft das Aviarium
betreten.«
    Mit einer Handbewegung deutete er auf den
Garten. Haplo war im Begriff zu protestieren; es lag ihm auf der Zunge, gereizt
einzuwenden, dies sei nicht die Zeit für Tee und Kuchen auf dem Rasen, als sein
Blick auf Iridal fiel. Sie starrte mit einem Ausdruck von Grauen auf das satte
Grün und hatte abwehrend die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Wir müssen dort hinein?«
    »Habt keine Angst«, beruhigte der Kenkari. »Sie
verstehen. Sie möchten helfen. Ihr seid willkommen.«
    »Wer?« fragte Haplo. »Wer versteht? Wer möchte
helfen?«
    »Die Toten«, antwortete der Kenkari.
    Haplo fühlte sich an die zweite Welt erinnert,
die er besucht hatte – Pryan. Es sah tatsächlich aus, als hätte man einen Teil
des wuchernden Dschungels dort ausgegraben und unter dieser Kuppel wieder
eingepflanzt. Dann merkte er, daß hier mit viel Geschick und Liebe der Eindruck
von ungeordnetem Wachstum erweckt wurde. Ein künstlich

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