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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Limbeck – oder dem Hund, der mal ein Hund war und mal
Limbeck. »Die Sartan von Arianus sahen ihr Schicksal voraus. Alfreds Volk. Sie
wußten, sie würden keine Gelegenheit haben, ihren großen Plan zur Vereinigung
der Welten zu verwirklichen, deshalb schrieben sie alles nieder, schrieben es
auf für jene, die sie zurücklassen mußten, auf sich selbst gestellt.
    Es steht alles hier drin, in diesem kleinen
Buch. Die Worte, um den Androiden zu programmieren, das Allüberall in Gang zu
setzen, die Kontinente auszurichten und sie alle mit lebensspendendem Wasser zu
versorgen. Die Worte, die durch das Todestor ein Signal zu den anderen Welten
senden. Es steht alles hier drin, aufgeschrieben in vier Sprachen: der Sartan,
der Elfen, der Zwerge, der Menschen.
    Alfred wäre glücklich«, sagte Haplo zu Limbeck,
der mal Limbeck war und mal der Hund. »Er kann aufhören, sich dauernd zu
entschuldigen.«
    Aber der Plan war fehlgeschlagen.
    Die Sartan, die erwachen sollten und von dem
Buch Gebrauch machen, starben in ihren Kristallsarkophagen. Alfred, der
einzige Überlebende, wußte entweder nichts von dem Buch oder hatte danach
gesucht, es aber nicht gefunden. Die Kenkari fanden es. Fanden es und
schwiegen.
    »Und wären es nicht die Elfen gewesen«, sagte
Haplo, »dann eben die Menschen oder die Zwerge. Einer wie der andere unfähig,
Haß und kleinliches Mißtrauen zu überwinden…«
    »Arbeiter aller Welt!« Limbeck kam in Fahrt.
»Vereinigt euch!«
    Diesmal machte er alles richtig.
    »Vielleicht machen sie es ja diesmal auch
richtig«, sagte Haplo müde lächelnd. Er seufzte. Der Hund rückte winselnd
näher an seinen Herrn heran und beschnüffelte ängstlich das Blut an seinen
Händen und Armen. Sein Fell zuckte.
    »Ich könnte dir das Buch wegnehmen«, ertönte
eine Stimme. »Könnte es deinen toten Händen entwinden, Patryn.«
    Haplo riß die Augen auf. Angst weckte all seine
Sinne, schärfte sie zu höchster Wachsamkeit.
    Sang-drax stand am Fuß der Treppe. Der Schlangenelf
hatte seine frühere Gestalt wieder angenommen, doch er sah blaß und elend aus,
und nur ein rotes Auge funkelte in seinem Gesicht. Die andere Höhle war leer,
als hätte er das verletzte Auge ausgerissen und weggeworfen.
    Als von oben das Triumphgebrüll der Zwerge herunterdrang,
verstand Haplo.
    »Sie gewinnen die Oberhand. Tapferkeit,
Einigkeit – der Schmerz ist bitterer, als von einem Schwert durchbohrt zu
werden, nicht wahr, Sang-drax? Hau ab, verschwinde. Du bist so schwach wie
ich. Du kannst mir nichts anhaben.«
    »Wenn du dich nur nicht täuschst. Aber ich werde dir nichts anhaben. Es widerspräche meinen neuen ›Befehlen‹.« Sang-drax
lächelte, er sprach das letzte Wort gedehnt, als fände er es amüsant. »Du sollst
am Leben bleiben, scheint’s. Oder vielleicht sollte ich mich anders ausdrücken.
Nicht ich bin es, dem bestimmt ist, dich zu töten.«
    Haplo neigte den Kopf, schloß die Augen, lehnte
den Kopf gegen die Mauer. Er war müde, so furchtbar müde…
    »Was deine Freunde, die Nichtigen betrifft«,
fuhr Sang-drax fort, »noch ist es ihnen nicht gelungen, die Maschine in Gang zu
setzen. Es könnte sich als ›erschütternde‹ Erfahrung herausstellen. Für sie –
und für die anderen Welten. Lies das Buch, Patryn. Lies es sorgfältig.«
    Die Umrisse des falschen Elfen begannen zu verschwimmen,
der Körper zerfloß. Einen Augenblick lang war er in seiner wahren Gestalt zu
sehen, aber auch diese Manifestation hatte er nicht die Kraft aufrechtzuerhalten.
Er war schwach, wie Haplo gesagt hatte. Schließlich blieben von ihm nur noch
die Stimme und das funkelnde rote Auge in der Finsternis der unterirdischen
Gänge.
    »Du hast dich selbst verurteilt, Patryn. Dein
Kampf wird vergeblich sein. Außer du lernst, dich selbst zu besiegen.«
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Kapitel 37
Kathedrale d’Albedo,
Mittelreich
    Das Portal der Kathedrale d’Albedo blieb
verschlossen. Die Weesham, die gelegentlich noch kamen, blieben verloren
draußen stehen und starrten das goldene Fallgitter an, bis der Hüter der
Pforte sich erbarmte.
    »Ihr müßt gehen«, sagte er zu ihnen. »Es ist
nicht die Zeit.«
    »Aber was sollen wir tun?« riefen sie und
drückten die Lapislazulikästchen an die Brust. »Wann sollen wir wiederkommen?«
    »Wartet«, lautete sein einziger Rat.
    Die Weesham fühlten sich wenig getröstet, doch
blieb ihnen nichts anderes übrig, als zum Imperanon zurückzukehren, in ihre
Grafschaften oder

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