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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Herrenhäuser und zu warten. Ganz Paxaria wartete.
    Darauf, wie der Wind sich drehte.
    Nachrichten von der Allianz zwischen den
Rebellen und den Menschen verbreiteten sich wie ein Lauffeuer. Die Unsichtbaren
berichteten, daß die Streitkräfte beider sich zur Entscheidungsoffensive
sammelten. Die Kaisertreuen begannen, sich aus Ortschaften an der Grenze zu
Volkaran zurückzuziehen, um einen massiven Verteidigungsring um Aristagon zu
bilden. Die sich selbst überlassenen Siedlungen machten sofort Pläne, sich
Prinz Rees’ahn zu ergeben, unter der Bedingung, keine menschliche Besatzung zu
bekommen. (Die Elfen erinnerten sich an ihre eigene tyrannische Okkupation
menschlicher Gebiete und fürchteten Vergeltung. Ihre Sorge war unzweifelhaft
gerechtfertigt. Manche klugen Leute fragten sich, ob jahrhundertealte
schwärende Wunden je heilen würden.)
    Irgendwann begann im Imperanon ein seltsames Gerücht
zu kursieren, dessen Ursprung man später zu Graf Tretar zurückverfolgte.
Agah’ran klopfte während eines Diners aufmerksamkeitsheischend an sein Glas und
gab bekannt, König Stephen wäre einem Attentat zum G’pfer gefallen. Die Barone
befanden sich im Aufstand gegen Königin Anne. Prinz Rees’ahn wäre geflohen,
die Allianz stünde vor dem Zerfall.
    Man feierte die frohe Kunde gebührend. Als der
Rausch verflog, mußte Agah’ran feststellen, daß der Bericht nicht der Wahrheit
entsprach. Die Unsichtbaren versicherten ihm, König Stephen wäre munter und
wohlauf, auch wenn man beobachtet hätte, daß er sich etwas steif und ungelenk
bewegte – Folge eines Sturzes bei einem Trinkgelage.
    Graf Tretar ward bei Hofe nicht mehr gesehen.
Doch Agah’ran blieb zuversichtlich. Er gab noch mehr Bälle, jede Nacht einen
oder zwei, jeder noch glänzender, noch ausgelassener als der vorige. Die Gäste
(deren Zahl sich von Mal zu Mal verringerte) mokierten sich über gewisse
Mitglieder der kaiserlichen Familie, von denen man erzählte, sie hätten ihre
Besitzungen aufgegeben, an Reichtümern zusammengerafft, was sich tragen ließ,
und wären geflohen.
    »Sollen die Rebellen und der menschliche
Abschaum kommen. Wir werden sie zu Paaren treiben«, sagte Agah’ran.
    Die Zeit bis dahin vertrieben er, die übrigen
Prinzen, Prinzessinnen und Fürsten sich damit, zu tanzen, zu trinken und zu
schlemmen.
    Ihre Weeshams saßen schweigend in den Ecken und
warteten.
    Der silberne Gong ertönte. Der Hüter der Pforte
seufzte und erhob sich. Als er durch das Gitter blickte, in der Erwartung,
wieder einen Gir zu sehen, verließ ihn für einen Moment der Gleichmut. Er
öffnete das Tor mit zitternden Händen.
    »Kommt herein, Sir. Kommt herein«, sagte er halblaut
und feierlich. Hugh Mordhand betrat die Kathedrale.
    Der Assassine trug wieder die Kutte eines
Kirmönchs, wenn auch diesmal nicht, um unerkannt durch feindliches Gebiet zu
reisen. Ein Kenkari begleitete ihn, mit der Aufgabe betraut, Hugh Mordhand vom
Lager Prinz Rees’ahns zurück zur Kathedrale in Aristagon zu eskortieren.
Unnötig zu sagen, daß kein Elf gewagt hatte, sie anzuhalten.
    Hugh trat über die Schwelle. Er schaute nicht
zurück, warf keinen letzten Blick auf die Welt, der er für immer Lebewohl
sagte. Sie war für ihn ein Ort ohne Freude gewesen. Er kehrte ihr ohne Bedauern
den Rücken.
    »Ich übernehme von hier«, sagte Bruder Pforte
mit gesenkter Stimme zu Hughs Begleiter. »Mein Adlatus wird Euch zu
Eurem Quartier führen.«
    Hugh stand abseits, schweigend, den Blick starr
geradeaus gerichtet. Der Kenkari, der ihn begleitet hatte, flüsterte ihm
einige Segensworte zu und drückte ermutigend seinen Arm mit den langen,
feinknochigen Fingern. Der Assassine dankte mit einem leichten Neigen des
Kopfes.
    »Wir werden uns gleich ins Aviarium begeben«,
sagte Bruder Pforte, nachdem sie alleine waren. »Wenn das Euer Wunsch ist.«
    »Je schneller ich es hinter mich bringe, desto
besser«, antwortete Hugh.
    Nebeneinander gingen sie durch den Korridor, der
zum Aviarium führte und der kleinen Kapelle. »Wie wird es gehandhabt?«
erkundigte sich Hugh.
    Bruder Pforte zuckte zusammen. Er hatte eigenen
Gedanken nachgehangen. »Wird was gehandhabt, Sir?« Er wußte nicht recht.
    »Die Exekution. Entschuldigt die Frage, aber ich
habe ein persönliches Interesse daran.«
    Bruder Pforte wechselte die Farbe. »Vergebt mir.
Ich – ich kann nicht antworten. Der Hüter der Seelen…« Er kam ins Stottern,
verstummte.
    Hugh zuckte mit

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