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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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natürlich, die Elfen hatten von ihrem Kommen
gewußt und lagen auf der Lauer. Aber das Risiko mußten sie eingehen, groß war
es nicht. Haplos magische Kräfte genügten, um einen Angriff aus dem Hinterhalt
abzuwehren. Trotzdem prickelte seine Haut, und die Runen leuchteten
beunruhigend hell.
    »Dann los«, sagte er, zornig auf sich selbst.
»Hund, geh mit.«
    Gram stürmte davon, begleitet von dem
Vierbeiner.
    Limbeck steckte den Kopf aus der Öffnung. Er
starrte auf das Tier, das freudig neben Gram hersprang, und seine Augen wurden
groß. »Ich hätte schwören können…«
    Er blickte in den Schacht. »Der Hund war da
unten…«
    »Beeil dich!« knurrte Haplo. Je schneller sie
von hier wegkamen, desto lieber war’s ihm. Er hievte Limbeck über den Rand und
streckte Jarre die Hand entgegen.
    Als er einen überraschten Ausruf und aufgeregtes
Bellen hörte, fuhr er so plötzlich herum, daß er Jarre fast den Arm
ausgekugelt hätte.
    Gram, quer über den Füßen des Mangers liegend,
zeigte nach unten. »Ich hab’s gefunden!« Der Hund stand mit gespreizten Beinen
über der Öffnung und äugte mißtrauisch in die Tiefe, als könne von da nichts
Gutes kommen.
    Bevor Haplo ihn zurückhalten konnte, glitt Gram
wie ein Aal in das Loch und war verschwunden. Sogleich begann die Statue des
Mangers sich auf ihrem Sockel zu drehen.
    »Ihm nach!« schrie Haplo.
    Der Hund sprang in die sich langsam schließende
Öffnung. Das letzte, was Haplo von ihm sah, war die buschige Schwanzspitze.
    »Limbeck, tu was!« Haplo überließ Jarre sich
selbst und sprang in großen Sätzen auf das Standbild zu. Aber Limbeck war ihm
voraus.
    Der stämmige Zwerg rannte grimmig entschlossen
über den Boden aus geglätteten Koralitplatten. Bei der Statue angekommen,
stürzte er sich in den schmalen Spalt und keilte sich zwischen Sockel und Rand.
Er stemmte sich gegen das Standbild und schob es zurück, dann beugte er sich
vor, um die Sache zu untersuchen.
    »Aha, so funktioniert das«, sagte er und schob
mit dem Zeigefinger die Brille hoch. Als er die Hand ausstreckte, um seine
Vermutung zu überprüfen, indem er den Mechanismus ausprobierte, den er entdeckt
hatte, setzte ihm Haplo sanft, aber bestimmt den Fuß auf die Finger.
    »Laß das sein. Vielleicht schließt es sich
wieder, und wer weiß, ob wir’s noch mal verhindern können.«
    »Haplo?« Grams Stimme drang aus der Tiefe
herauf. »Es ist scheußlich dunkel hier unten. Kann ich die Glampern haben?«
    »Hoheit hätten vielleicht abwarten können, bis
wir anderen auch da waren«, bemerkte Haplo zurechtweisend.
    Keine Antwort.
    »Bleib, wo du bist. Rühr dich nicht«, wies Haplo
den Jungen an. »Wir sind gleich bei dir. Wo ist Jarre?«
    »Hier«, sagte sie und trat zu ihnen. Ihre Stimme
klang bedrückt, ihr Gesicht war blaß. »Alfred sagte, dies ist nur ein Eingang,
kein Ausgang.«
    »Das hat Alfred gesagt?«
    »Nicht genau so. Er wollte mich nicht
erschrecken. Aber das muß der Grund gewesen sein, weshalb wir durch die Stollen
gegangen sind. Ich meine, wenn es möglich gewesen wäre, einfach wieder aus der
Statue herauszusteigen, hätten wir das getan, oder nicht?«
    »Bei Alfred… wer weiß?« sagte Haplo halblaut vor
sich hin. »Aber du hast wahrscheinlich recht. Dieser Zugang schließt sich,
sobald jemand nach unten steigt. Und das bedeutet, wir müssen etwas finden, um
ihn offen zu halten.«
    »Ob das klug ist?« Limbeck schaute zu ihnen auf.
Nur sein Kopf und die Schultern ragten aus dem Loch. »Wenn die Elfen nun zurückkommen
und das hier sehen?«
    »Haben wir Pech gehabt«, meinte Haplo, doch er
hielt es nicht für wahrscheinlich. Die Elfen schienen diesen Trakt zu meiden.
»Ich habe keine Lust, da unten festzusitzen.«
    »Die blauen Lichter führen uns zum Ausgang.«
Jarre deutete auf Haplos Tätowierungen. »Blaue Lichter, die aussehen wie das.«
    Haplo sagte nichts, er machte sich auf die Suche
nach einem Gegenstand, den er als Keil verwenden konnte. Binnen kurzem kam er
mit einem Stück Rohr zurück, bedeutete Jarre und Limbeck, die Treppe hinunterzusteigen,
und folgte ihnen. Kaum hatte er den Fuß auf die erste Stufe gesetzt, begann die
Statue sich zu bewegen. Haplo hielt das Rohr in die schmaler werdende Öffnung,
bis der Sockel es eingeklemmt hatte. Er rüttelte prüfend daran und fühlte, wie
das Standbild nachgab.
    »Wunderbar. Den kleinen Ritz werden die Elfen
kaum bemerken. Und wir haben uns den Rückweg offen gehalten.

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