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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Platte,
drückte behutsam.
    Sie bewegte sich. Ein dünner Streifen Licht fiel
zu ihm herein. Er hielt inne, lauschte gespannt. Nichts.
    Er schob die Platte noch ein Stück zur Seite und
lauschte erneut.
    Diesmal hörte er Stimmen: die hellen,
melodischen Stimmen von Elfen. Aber sie kamen aus einiger Entfernung, in der
Nähe war alles still. Haplo musterte die Tätowierungen an seinen Händen und
Armen. Der blaue Schimmer war unverändert. Er beschloß einen Blick zu wagen.
    Haplo öffnete den Ausstieg ganz und spähte
vorsichtig über den Rand. Es dauerte einige Zeit, bis seine Augen sich an die
Helligkeit gewöhnt hatten. Daß die Elfen über Licht verfügten, war
beunruhigend. Vielleicht hatte er sich geirrt, vielleicht hatten sie
gelernt, das Allüberall zu steuern und den Zwergen Licht- und Wärmezufuhr
gekappt.
    Bei genauerem Hinsehen erkannte er die Wahrheit.
Die Elfen, Meister der Mechanimagie, hatten ihre eigene Beleuchtungsanlage
installiert. Die Glimmerglampen des Allüberall, die einst die Farbick
erleuchtet hatten, waren dunkel und kalt.
    Und in diesem Teil der Halle brannte überhaupt
kein Licht. Dieser Teil lag still und verlassen. Die Elfen hatten sich am
anderen Ende eingerichtet, nahe beim Eingang. Haplo befand sich in Augenhöhe
mit einer langen Reihe Feldbetten an den Wänden. Elfen gingen hin und her,
fegten aus, überprüften ihre Waffen. Manche schliefen. Einige umstanden einen
Kessel, aus dem Dampfschwaden und ein appetitanregender Geruch aufstiegen. Eine
Gruppe saß auf dem Boden, bei irgendeinem Spiel, aus ihrem Reden von
›Einsätzen‹ und ihren entweder erfreuten oder verärgerten Ausrufen zu
schließen. Keiner interessierte sich für Haplos Teil der Farbick. Auch die
Beleuchtung reichte nicht so weit.
    Genau gegenüber konnte er das Standbild des Mangers
sehen – die von einem Umhang mit Kapuze verhüllte Gestalt eines Sartan, der
einen starrblickenden Augapfel in der Hand hielt. Haplo nahm sich einen Moment
Zeit, um das Auge prüfend zu betrachten, und sah erleichtert, daß es blind war
und leblos wie die ganze Maschine.
    Der Augapfel, wenn man ihn zu aktivieren
verstand, enthüllte dem Betrachter das Geheimnis des Allüberall. 25 Entweder wußten die Elfen nichts
davon oder verstanden die Bedeutung nicht, so wenig wie die Zwerge in ihrer
ganzen langen Geschichte begriffen hatten, was ihnen da in bunten Bildern
vorgeführt wurde. Vielleicht nutzten die Elfen – wie die Zwerge – diesen leeren
Teil des großen Gebäudes nur für Versammlungen. Oder sie nutzten ihn gar nicht.
    Haplo verschloß die Öffnung wieder bis auf einen
Spalt und stieg die Leiter hinunter.
    »Alles in Ordnung«, berichtete Limbeck. »Die
Elfen halten sich alle weiter vorn auf. Aber entweder ist etwas schiefgegangen
mit eurem Ablenkungsmanöver, oder sie kümmern sich nicht…«
    Er brach ab. Von oben hörte man gedämpft einen
Fanfarenstoß. Dann ertönten Rufe; Waffen klirrten, Betten scharrten. Stimmen
erhoben sich entweder gereizt oder freudig, je nachdem ob der Betreffende den
Einsatz als willkommene Unterbrechung der langweiligen Routine oder als lästig
empfand.
     
    Haplo stieg rasch wieder nach oben und spähte
durch die Öffnung.
    Die Elfen gürteten Schwerter, griffen nach Bogen
und Köcher und liefen hinaus, während ihre Offiziere Befehle brüllten und zur
Eile antrieben.
    Die Offensive hatte begonnen. Er war nicht
sicher, wieviel Zeit sie hatten, wie lange die Zwerge die Elfen beschäftigen
konnten. Wahrscheinlich nicht sehr lange.
    »Kommt rauf«, rief er leise und winkte.
»Schnell. Schon gut, alter Junge. Laß ihn los.«
    Gram war der erste; er turnte die Leiter hinauf
wie ein Eichhörnchen. Limbeck folgte bedächtiger, nach ihm kam Jarre. Sie hatte
in der Hitze des Geschirrwerfens vergessen, ihren Rock mit einer Hose zu
vertauschen, und jetzt fiel es ihr schwer, den Aufstieg zu bewältigen. Der Hund
stand unten und schaute interessiert zu.
    »Jetzt!« sagte Haplo, der abwartete, bis der
letzte Elf die Farbick verlassen hatte. »Lauft!«
    Er schob die Platte zur Seite und stemmte sich
hinauf. Dann reichte er Gram die Hand und zog ihn neben sich auf den Boden der
Halle. Grams Gesicht war hochrot, seine Augen leuchteten vor Erregung.
    »Ich will mir das Standbild ansehen…«
    »Warte.«
    Haplo warf einen schnellen Blick in die Runde
und fragte sich, weshalb er zögerte. Die Elfen waren fort, er und die anderen
allein in der Farbick. Außer

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