Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
Vom Netzwerk:
eine
rot leuchtende Markierung.
    »Nein.« Limbeck nahm die Brille ab und
begutachtete das Symbol. »Ich frage mich, was das ist.« In seiner Stimme
schwangen dasselbe kindliche Staunen und dieselbe Wißbegier mit, die ihn
seinerzeit bewogen hatten, dem Warum der Elften und des Allüberall nachzuforschen.
    »Ich weiß es, ich weiß es!« rief Gram. »Eine
Sartanrune!«
    »Pst!« warnte Haplo, griff nach der Hand des
Jungen und drückte sie fest.
    »Eine was?« Limbeck schaute sich zu ihnen um. Vor
Aufregung hatte er den Grund ihres Kommens vergessen und daß Eile geboten war.
    »Diese Zeichen stammen von den Mangern. Ich erklär’s
euch später. Kommt jetzt.« Haplo winkte ungeduldig.
    Jarre ging weiter, aber sie warf immer wieder
einen Blick über die Schulter. »Als ich mit Alfred unten bei den toten Leuten
war, habe ich welche von diesen komischen leuchtenden Bildern gesehen. Aber
die waren blau, nicht rot.«
    Ja, weshalb rot? fragte sich Haplo. Sartanrunen
ähnelten Patrynrunen in mancher Hinsicht. Rot bedeutete eine Warnung.
    »Das Leuchten wird schwächer«, meinte Jarre, als
sie wieder einmal zurückschaute. Sie stolperte über ihre eigenen Füße.
    »Das Sigel ist beschädigt«, sagte Gram leise zu
Haplo. »Es kann nichts mehr bewirken.«
    Gram hätte den Patryn nicht darauf hinzuweisen
brauchen, das konnte er selbst sehen. Große Teile der Wand waren verputzt
worden, entweder von den Zwergen oder vom Allüberall. Die Symbole waren
überdeckt, manche ganz, manche teilweise; andere waren beschädigt und somit unwirksam.
Warnen, Halt gebieten, den Zutritt verwehren – sie besaßen keine Macht mehr zu
tun, weshalb man sie dort angebracht hatte.
    »Vielleicht liegt es an dir«, meinte Gram und
blickte mit einem schlauen Lächeln zu ihm auf. »Vielleicht mögen die Runen dich
nicht.«
    Vielleicht, dachte Haplo. Aber als ich das
letztemal hier unten war, gab es keine Runen, die leuchteten.
    Sie setzten ihren Weg fort.
    »Wir sind da«, sagte Jarre, blieb unter einer
Schachtöffnung stehen und leuchtete mit der Glampern in die Höhe.
    Haplo schaute sich forschend nach allen Seiten
um. Ja, er wußte jetzt wieder Bescheid. Einiges kam ihm bekannt vor. Sie
befanden sich direkt unter der Farbick. Eine Leiter führte hinauf, oben ließ
sich der Schachtdeckel zur Seite schieben, und man stand in der Halle. Haplo
betrachtete die Leiter, sah Limbeck an.
    »Weißt du, wie’s da oben jetzt aussieht? Ich
habe keine Lust, mitten im Speisesaal aufzutauchen, wenn die ganze Bagage sich
eben zum Frühstück setzt.«
    Limbeck schüttelte bedauernd den Kopf. »Keiner
von uns ist in der Farbick gewesen, seit die Elfen sich da eingenistet haben.«
    »Ich werde nachsehen«, erbot sich Gram abenteuerlustig.
    »Nein, Hoheit.« Haplos Tonfall duldete keinen
Widerspruch. »Ihr werdet hier warten. Hund, paß auf ihn auf.«
    »Ich gehe.« Limbeck drehte sich mit zusammengekniffenen
Augen suchend um die eigene Achse. »Wo ist die Leiter?«
    »Setz die Brille auf!« schimpfte Jarre.
    Limbeck wurde rot. Er klopfte sämtliche Taschen
ab, entdeckte die Brille und klemmte sie auf die Nase.
    »Ihr bleibt alle hier und wartet. Ich werde
einen Blick riskieren.« Haplo setzte den Fuß auf die unterste Sprosse. »Wie ist
das mit dem Ablenkungsmanöver, das ihr geplant habt? Wann geht’s los?«
    »Es kann nicht mehr lange dauern.« Limbeck
blickte kurzsichtig in den Schacht.
    »Brauchst du… brauchst du die Glampern?« fragte
Jarre zaghaft. Sie war offensichtlich tief beeindruckt von dem bläulichen
Schimmer, der Haplo umgab – ein Anblick, den sie noch nie gesehen hatte.
    »Nein«, antwortete Haplo kurz. Seine Tätowierungen
verbreiteten genügend Helligkeit, und er wollte die Hände frei haben.
    Ungefähr auf der Hälfte der Leiter hörte er ein
Rascheln und Scharren unten und Gram einen spitzen Schrei ausstoßen. Er
schaute zwischen seinen Füßen hindurch in die Tiefe. Offenbar hatte der Junge
Anstalten gemacht, ihm zu folgen. Der Hund hielt den Hosenboden Seiner Hoheit
fest zwischen den Zähnen.
    »Leise!« zischte Haplo zu ihnen hinunter. Er
stieg weiter, aber schon nach wenigen Sprossen sah er über sich den Metalldeckel.
Wie es ihm vom letztenmal in Erinnerung geblieben war, ließ sich die Platte
leicht und vor allen Dingen lautlos zur Seite schieben. Wenn jetzt nicht
ausgerechnet einer der Soldaten sein Feldbett an dieser Stelle aufgeschlagen
hatte…
    Er stemmte die Fingerspitzen gegen die

Weitere Kostenlose Bücher