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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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getrieben?« fragte ein Soldat flüsternd seinen
Nebenmann.
    »Ist mit dem letzten Truppentransport gekommen«,
antwortete der Gefragte düster.
    »Verdammtes Pech, daß ausgerechnet wir ihn am
Hals haben. Was mußte auch Hauptmann Andar’el hingehen und sich abmurksen
lassen…«
    »Auch so eine komische Sache, findest du nicht?«
unterbrach ihn sein Kamerad unvermittelt.
    Hauptmann Sang-drax’ Aufmerksamkeit war immer
noch auf den Schacht unter dem Sockel gerichtet, offenbar wartete er darauf,
daß sich das Geräusch von eben wiederholte.
    »Ruhe im Glied!« Er blickte gereizt auf.
    Die zwei Soldaten machten ein ausdrucksloses Gesicht
und verhielten sich still. Der Offizier senkte wieder den Blick und stieg sogar
ein paar Stufen nach unten, in dem vergeblichen Bemühen, trotz der Dunkelheit
etwas zu erkennen.
    »Komisch wieso?« fragte der erste leise, nachdem
der Hauptmann in dem Schacht verschwunden war.
    »Die Art, wie’s den Alten erwischt hat.«
    Der andere deutete ein Schulterzucken an. »Er
muß ordentlich gebechert haben, und dann ist er wohl trotz des Sturms nach
draußen gegangen…«
    »Ja, und wann hast du je erlebt, daß Hauptmann
Andar’el nach ein, zwei Schlucken in die Knie gegangen ist?«
    Sein Nebenmann warf ihm einen erstaunten Blick
zu. »Was sagst du da?«
    »Was viele sagen. Daß beim Tod des Hauptmanns
nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist…«
    Sang-drax kam wieder nach oben. »Wir sehen nach,
was es mit diesem Geheimgang auf sich hat. Du und du« – er winkte den beiden,
die gesprochen hatten – »ihr übernehmt die Führung.«
    Die beiden Männer tauschten einen raschen Blick.
Er kann uns nicht gehört haben. Nicht aus dieser Entfernung. Lustlos
und ohne Eile setzten sie sich in Bewegung. Der Rest der Truppe folgte ihnen
mit ebensowenig Enthusiasmus; die meisten warfen der Statue mißtrauische
Blicke zu und vermieden es, ihr unnötig nahe zu kommen. Hauptmann Sang-drax
machte den Abschluß, ein belustigtes Lächeln spielte um seine feingezeichneten
Lippen.
    Haplo bemühte sich, Gram und den Hund
einzuholen. Im Laufen schaute er auf seine Hände und Arme und fluchte leise vor
sich hin. In das leuchtende Blau der Tätowierungen mischte sich ein
unheilverkündendes Rot. Dieser Ausflug, so vernünftig er sich angelassen hatte,
drohte zu einem Fiasko zu werden. Er hätte die Warnung beachten sollen, die die
Runen ihm signalisierten, wenn auch scheinbar grundlos. Im Labyrinth wäre ihm
ein solcher Fehler nicht unterlaufen.
    »Ich bin zu leichtsinnig geworden, zu sorglos.
Als gäbe es in der Welt der Nichtigen für mich keine ernstzunehmende Gefahr.«
    Doch es gab keine ernstzunehmende Gefahr für ihn
hier, deshalb stand er ja vor einem Rätsel, denn trotzdem leuchteten die
schützenden Sigel auf seiner Haut blau und jetzt sogar rot.
    Er horchte auf die schweren Schritte der beiden
Zwerge, aber hinter ihm war alles still. Vielleicht hatten sie eine andere
Richtung eingeschlagen. Gram schien nicht mehr allzu weit vor ihm zu sein, aber
der Junge rannte mit der ganzen Kraft und Unbedachtheit eines verängstigten
Kindes. Er tat das Richtige, um zu verhindern, daß die Elfen das Herz des
Allüberall entdeckten, aber sich dabei fangen zu lassen war nicht der Sinn der
Sache.
    Haplo umrundete eine Biegung, blieb einen Moment
stehen und lauschte. Stimmen weiter vorn – Elfen-stimmen. Wie nah oder wie
fern, das genau zu schätzen überstieg seine Fähigkeiten. In den verwinkelten
Gängen täuschte der Schall, und er wußte nicht, wie weit es noch bis zum
Ausgang war.
    Haplo sandte dem Hund eine dringende Botschaft. Halte
Gram auf! Bleib bei ihm!
    Er lief weiter. Wenn er Gram einholte,
bevor die Elfen auftauchten…
    Ein Aufschrei, Geräusche eines Handgemenges, dazwischen
das Knurren und Grollen des Hundes veranlaßten Haplo, wieder stehenzubleiben.
Ärger voraus. Er warf einen raschen Blick zurück. Von den Zwergen war nichts zu
sehen.
    Nun, dann mußten sie allein zurechtkommen, Haplo
konnte sich nicht um sie und Gram kümmern. Außerdem waren Limbeck und
Jarre in unterirdischen Gängen zu Hause; es fiel ihnen bestimmt nicht schwer,
ein gutes Versteck zu finden. Er schlug sich die beiden aus dem Kopf und
schlich auf Zehenspitzen weiter.
    Sei still, Hund! befahl er dem Tier. Hör zu, was
sie reden.
    Das Bellen verstummte.
    »Was haben wir denn hier, Leutnant?«
    »Ein Kind! Der Bankert irgendeines Menschen,
Herr Hauptmann.« Die Stimme

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