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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Richtung.
    Verfluchter kleiner Dachs! Haplo mobilisierte
seine magischen Kräfte, er begann die Sigel zu sprechen und zu zeichnen, die
bewirkten, daß der Stollen sich mit einem giftigen Gas füllte und binnen
Sekunden alle – Gram eingeschlossen – betäubt zu Boden sanken. Der Patryn hob
die Hand. Während die erste feurige Rune in der Luft entstand, fragte er sich,
vor wem Gram wirklich zu fliehen versuchte.
    Plötzlich schoß eine gedrungene, stämmige
Gestalt an Haplo vorbei. »Hier bin ich I Tut mir nichts! Ich bin allein!« rief
Jarre und trabte schnaufend genau auf den Trupp Elfen zu.
    Haplo war von ihrem Auftauchen völlig
überrascht, konnte aber nicht wagen, die Beschwörung zu unterbrechen, um sie
zurückzuhalten. Sie lief mitten in die Gaswolke hinein. Nun, das ließ sich
nicht ändern. Er mußte sie zusammen mit Gram aufsammeln.
    Die Elfen blieben verdutzt stehen. Flammende
Runen schwebten vor ihnen in der Luft; ein Mann, umhüllt von einer Aura aus
blauem und rotem Licht trat aus der Dunkelheit. Das war kein Mysteriarch. Kein
Mensch besaß derartige magische Fähigkeiten. Sie blickten ratsuchend zu ihrem
Offizier.
    Haplo zeichnete das letzte Sigel, die
Beschwörung war nahezu vollendet. Der Elfenhauptmann schickte sich an, seinen
Dolch zu werfen, aber der Patryn achtete nicht auf ihn. Keine Waffe eines
Nichtigen konnte ihn verletzen. Er ließ die Hand sinken, trat zurück und
wartete darauf, daß der Zauber zu wirken begann.
    Nichts geschah.
    Das erste Sigel flackerte plötzlich und ging
aus. Haplo glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Das zweite Sigel, mit dem
ersten verknüpft, begann zu verblassen. Unfaßbar! Hatte er einen Fehler
gemacht? Nein, ausgeschlossen! Es war ein ganz simpler Zauber…
    Schmerz zuckte durch Haplos Schulter. Er senkte
den Blick und sah den Griff eines Dolchs aus seinem Hemd ragen. Ein dunkler
Blutfleck breitete sich aus. Vor Zorn, Ratlosigkeit und Schmerz vermochte er
keinen zusammenhängenden Gedanken mehr zu fassen. Nichts von alldem hätte
geschehen dürfen! Daß die Waffe eines Nichtigen ihn verletzen konnte! Und warum
funktionierte der verdammte Zauber nicht?!
    Er blickte in die Augen – die roten Augen – des
Elfenhauptmanns und wußte die Antwort.
    Haplo tastete nach dem Messer, aber ihm fehlte
die Kraft, es herauszuziehen. Eine widerwärtige, lähmende Wärme breitete sich
in seinem Körper aus. Ihm wurde schlecht, seine Knie gaben nach. Er schwankte,
wäre beinahe gefallen und suchte taumelnd an der Wand Halt. Doch jetzt stieg
die Wärme vom Nacken her in seinen Kopf. Er sank zu Boden…
    Alles um ihn herum löste sich auf, dann wurde
ihm schwarz vor Augen.
    Jarre saß mit gekreuzten Beinen auf dem Boden
der Farbickhalle, dicht bei der Statue des Mangers, und gab sich Mühe, nicht zu
der Öffnung im Sockel zu sehen. Doch jedesmal, wenn sie aufs neue den Vorsatz
faßte, hatte sie genau das getan.
    Sie richtete die Aufmerksamkeit auf andere
Dinge: den Wachtposten, Gram, den unglücklichen Hund. Doch ehe sie sich’s
versah, war ihr Blick wieder zu der Öffnung gehuscht.
    Sie hatte sich genau ausgedacht, was sie tun
wollte, wenn Limbeck blinzelnd und unbeholfen aus dem Loch auftauchte. Ein Ablenkungsmanöver,
wie vorhin unten im Gang. Es mußte aussehen, als versuchte sie zu fliehen.
Wenn sie zum Haupttor lief, weg von der Statue, erhielt Limbeck Zeit, sich
davonzuschleichen und durch den geheimen Schacht in die Stollen der Zwerge zurückzukehren.
    »Ich hoffe nur, er tut nichts Dummes und
Heldenhaftes«, sagte Jarre zu sich selbst, während ihre Augen schon wieder
ganz von selbst zum Sockel der Statue wanderten. »Wie zum Beispiel, daß er
versucht, mich zu befreien. Der alte Limbeck würde das tun. Glücklicherweise
hat er neuerdings mehr Verstand.«
    Ja, das hat er. Er ist wirklich äußerst
vernünftig geworden. Seelenruhig hat er zugesehen, wie ich mich opfere, wie
die Elfen mich gefangennehmen; hat es mir überlassen, sie von dem Raum
mit dem Maschinenmenschen wegzulocken. Schließlich war es ja meine Idee. Und
er war sofort einverstanden. Sehr vernünftig von ihm. Keine Einwände; kein
Versuch, es mir auszureden; keine Rede davon mitzukommen.
    ›Paß gut auf dich auf, meine Liebe‹, sagt er
bloß und guckt mich durch seine gräßlichen Brillengläser an, ›und verrate ihnen
nichts von diesem Zimmer‹.
    Alles sehr vernünftig. Ich bewundere vernünftige
Leute.
    Jarre fragte sich, weshalb sie dann aber

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