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Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Titel: Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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denn er hatte ihrem Volk Schande gebracht. Doch da erhob sich Bessos, und ihm folgte der schändliche Eleasar von Nari. Ich schlug sie am Pass der Adler und stürmte ihre Burg über den Wolken. Und keinem der Verräter gewährte ich Gnade. Ihre Frauen und Kinder aber ließ ich ziehen. Und ich verschenkte Land in allen vier Winden an die Bauern, die mir gefolgt waren. Und Gerechtigkeit zog ein in das Land Aram. Die Köpfe des Bessos und des Eleasar ließ ich legen in das Salz der Weißen Wüste, und sie wurden getragen zu jedem Palast in Aram, auf dass die Satrapen sehen mochten, was jene erwartete, die meinem Worte widersprechen. In Akšu aber feierte ich ein Fest, das da währte sieben Tage und sieben Nächte, und ich beschenkte jene, die mit mir gestritten hatten, so reich, dass ein jeder wie ein Fürst heimkehrte.
    Denn ich bin Aaron, Erster unter den Unsterblichen, und mein Auge reicht in jede Hütte, und ich schreite über die Leichen meiner Feinde immerdar.«
    Zitiert nach: Vermischte Schriften aus alter Zeit, Herausgeber: Unbekannt. S. 67. Verwahrt in der Bibliothek von Iskendria, Saal der versunkenen Königreiche, Regal XXXV, Brett VII.
    Anmerkung: Inschrift einer Stele, kopiert von der Elfe Valynwyn, die von Emerelle nach Iskendria verbannt wurde. Valynwyn entdeckte den Stein beim Erweitern der Kellergewölbe ihres Palastes. Die Stele war kaum beschädigt. Sie maß fast zwei Schritt in der Höhe. Das obere Drittel zeigt einen löwenhäuptigen König in archaischer Rüstung. Er hält ein Schwert in der Rechten. In der Linken das abgetrennte Haupt eines bärtigen Mannes, und er schreitet über die Leichen erschlagener Krieger.

V on Lügen und verlorenen Träumen
    »… und ich schreite über die Leichen meiner Feinde immerdar.« Artax legte die Tontafel, von der er abgelesen hatte, auf den Tisch neben das Lager Mataans. Der Fischerfürst war immer noch schwach. Er erholte sich nur schleppend von den Verletzungen, die er im Kampf um den Steinhorst erlitten hatte. Doch für viele bei Hof galt es als ein Wunder, dass er überhaupt noch lebte! Als man ihn in den königlichen Palast von Akšu gebracht hatte, war er mehr tot als lebendig gewesen. Seither lag er in einem großen, hellen Zimmer auf einem Bett mit roter Decke. Der Heiler, der in der Ecke stand und sie beobachtete, hatte erklärt, rote Decken seien gut bei Fieber. Sie würden helfen, das Gift aus dem kranken Körper zu schwitzen. Ebenso der Weihrauch, der tagein, tagaus in zwei flachen Kupferschalen neben dem Bett verbrannt wurde. Der Duft des bläulichen Rauchs machte Artax ganz benommen. Er mochte ihn nicht.
    Mataan sah schlecht aus. Sein Gesicht war eingefallen, seine Adlernase ragte wie ein Messer empor. Artax zwang sich zu einem Lächeln, als könne er den schleichenden Tod aus dem Krankenzimmer fortlächeln. »Und? Was hältst du von der Wortwahl? Ich werde diese Worte in Stein meißeln lassen, auf einer Stele, die mei nen Sieg auf der Ebene von Kush zeigt. In jeder Stadt des Königreiches soll eine solche Stele auf dem größten Markt aufgestellt werden.
    »Auf den Marktplätzen werden Hunde an die Stelen pissen«, sagte Mataan matt.
    Artax lachte leise. Er war erleichtert, sein Freund hatte sich noch nicht aufgegeben. Selbst jetzt hielt Mataan nicht mit seiner Meinung hinter dem Berg. Ashot hätte seine Freude an ihm. Ar tax entschied, nicht viel auf die Worte des Fischerfürsten zu geben, und fuhr voller Enthusiasmus fort: »In jeder Stadt wird es Bauern geben, die reich werden, weil sie mir in Kush treu gedient haben. Ich werde die Landreform umsetzen. Die fruchtbaren Äcker werden gerechter verteilt werden. Und meine Mitstreiter werden darüber wachen, dass Gerechtigkeit herrscht. Sie werden in den Räten der Städte sitzen. Sie werden Macht haben!«
    Mataan bedeutete ihm, sein Ohr nah an dessen Lippen zu bringen. Selbst zum Sprechen fehlte ihm inzwischen die Kraft.
    »Ganz gleich, wie tapfer sie gekämpft haben, in dieser Schlacht können sie nicht siegen, Herr. Sie werden nur wenige in den Räten sein, umgeben von Männern, die Land und Einfluss an sie verloren haben und die ein ganzes Leben lang Erfahrung in den Intrigen und Winkelzügen des städtischen Geschachers sammeln konnten. Ihre Gegner stammen aus Familien, die seit vielen Generationen in den Räten sitzen. Eure Bauern werden dort untergehen, Herr. Das, oder sie werden so werden wie die alten Herren. Ihr müsst einen anderen Weg finden. Opfert sie nicht. Und überdenkt die Sache

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