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Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Titel: Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Schamanen stand, bis der Glanz des Lebens in dessen Augen verlosch.
    »Du hast recht, alter Mann. Ich trage einen Daimonen in meiner Seele. Und du warst so dumm, den guten Geist zu töten, der meinen Daimon in Fesseln schlug.« Er sah zum Feldlager hinüber, wo sich das Morgenlicht in den goldenen Standarten brach, die vor Aarons Zelt in den Boden gerammt waren.
    »Der Daimon trägt deinen Namen, Aaron. Zweimal hast du mein Leben zerstört. Du hast dafür gesorgt, dass mir nichts geblieben ist als meine Rache.« Er blickte auf das blutige Messer in seiner Hand und dann auf den toten Schamanen, dessen leblose Augen ihn immer noch anstarrten. Es war leicht gewesen zu töten. Und befreiend …
    Dem Priester war klar, dass er nicht einfach ins Feldlager marschieren konnte, um Aaron zu erdolchen. Noch war die Stunde der Rache nicht gekommen. Er dachte an das Traumeis und die Vision, von der Ikuška ihm erzählt hatte. Dieses Eis würde seinen Traum von Rache wahr werden lassen! Und er wusste, wo es zu finden war.
    Barnaba schob den blutigen Dolch unter sein Gewand, wandte den Zelten des Heerlagers den Rücken zu und ging nach Norden, wo das magische Portal in die neue Welt bläulich leuchtete. Bald schon traf er auf die ersten Händler und Heimkehrer. So wie die Fliegen von den Leichen, wurden sie von dem blauen Licht angezogen, das jedem versprach, mit nur wenigen Schritten zum Ziel seiner Träume zu gelangen – ganz gleich, ob es in Aram oder Luwien lag oder aber die Goldene Stadt war.
    Barnaba durchquerte das trockene Flussbett, bei dem so erbittert gekämpft worden war, und folgte den Hügeln am nördlichen Ufer. Aus den einzelnen Grüppchen von Heimkehrern war inzwischen fast eine Kolonne geworden. Der Priester ging auf seinen Stab gestützt neben einer Reihe von Eseln her, die mit blutbefleckten Leinenpanzern beladen waren. Bald würden sie die Rüstungen für neue Krieger sein. Von einem der Packsättel hingen Dutzende verbogene Bronzeschwerter. Bei jedem Schritt der Tiere schlugen sie klingend aneinander. Es war das Zimbelspiel des Krieges.
    Als Barnaba die Karawanenstraße im Nordwesten des luwischen Heerlagers erreichte, wuchs die Kolonne zu einem breiten Strom von Menschen und Tieren an, die diesen Ort des Todes hinter sich lassen wollten. Jetzt sah er das Dunkel, das von dem bläulichen Lichtbogen des Portals eingefasst wurde. Eine Meile lag noch vor ihm, aber er war in Sicherheit. Hier in diesem Gedränge würden ihn die Jäger und Hirten der Berge, deren Schamane Gatha gewesen war, nicht mehr finden können, dachte Barnaba. Er würde den Abgrund der Finsternis überschreiten und zum Lichte gelangen. Das Messer war ein Zeichen der Götter gewesen. Sie wollten seine Rache: Aaron würde stürzen!
    Mit jedem seiner Schritte scheuchte er dunkle Wolken von Fliegen auf. Er wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht, um die grün schillernden Plagegeister zu verscheuchen. Ihr dumpfes Sum men begleitete ihn bis zum Portal, und selbst im Nichts schien es ihn weiter zu verfolgen.

D as Spiel der Göttin
    Talawain versuchte, den Ärger zu vergessen. Die Meister der Blauen Halle hatten die Bedeutung der Ereignisse dieses Tages nicht begreifen wollen. Dass die Devanthar einen Unsterblichen vor den Augen Tausender Menschenkinder hinrichteten, war noch niemals geschehen. Und dass sich unter den Unsterblichen mit Aaron ein Erster unter Gleichen erhoben hatte, war ebenfalls noch nie vorgekommen. Die Devanthar und Menschen bündelten ihre Kräfte!
    Mit aller Leidenschaft hatte er das den versammelten Meistern der Blauen Halle klarzumachen versucht. Aber sie hatten nicht hören wollen. Stattdessen wollten sie ihn zurückhalten. Jetzt, wo es wichtiger denn je zuvor war, nahe dem Herzen der Macht einen Spitzel zu haben. Aaron würde vor die Devanthar treten. Und sie würden ihn anhören. Damit könnte ein einzelner Mensch das Schicksal einer ganzen Welt verändern. Ein Mensch, der auf seinen, Talawains, Rat hörte!
    Wie blind musste man sein, um nicht zu erkennen, dass es eine solche Gelegenheit nie wieder geben würde. Aaron hatte sich nach seinem Sturz aus dem Himmel auf unerklärliche Weise verändert. Er war geläutert und zutiefst von dem Wunsch durchdrungen, eine bessere Welt zu erschaffen. Wenn er ihn klug beriet, dann würde sich nicht allein eine Welt verändern. Drei Welten könnten ihren Frieden finden. Wie kleinlich wäre es da, allein an seine eigene Sicherheit zu denken.
    Talawain hatte nach dem Gespräch mit den

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