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Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Titel: Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Leben begegnet ist.«
    Quetzalli sah aus, als wolle sie etwas sagen, fand aber nicht die richtigen Worte. Er kannte dieses Gefühl nur zu gut. In Aram war er ein stammelnder Idiot gewesen. Oft hatte er sich unverstanden gefühlt. Volodi nahm Quetzalli fest in die Arme. »Ich kann in deinem Herzen lesen, meine Schöne. Wir werden keine Worte brauchen.«
    Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er Quetzalli mit aller Kraft gegen seinen Bronzekürass quetschte. Er lockerte die Umarmung. Sie strahlte ihn an. Volodi grinste verlegen. Er war noch nie so glücklich gewesen.
    Auch ihn hatte Mataan zum Abschied reich beschenkt. Er trug einen prächtigen Bronzepanzer, auf dessen Brust der Löwe Arams prangte. Die Augen der Bestie waren aus Bernstein, mit geschlitzten Pupillen aus Onyx. Es war die Rüstung eines Feldherrn. Zwei schmale, goldbeschlagene Schwertgurte aus rotem Leder kreuzten sich über seiner Brust, sodass die Griffe der Waffen über seinen Schultern aufragten. Es waren beides Eisenklingen aus Luwien. Am Gürtel um seine Hüften hing ein schöner Helm mit weißem Rosshaarbusch, und seine Schienbeine wurden von fein gearbeiteten Beinschienen geschützt, die über den Knien in Löwenköpfen mündeten. Sein Bruder würde blass vor Neid werden, wenn er die Rüstung und die Waffen sah.
    Er würde ihm eines der beiden Schwerter schenken.
    Sie erreichten den Waldrand, und Volodi ließ den Blick über die Felder auf der weiten Lichtung schweifen. Das meiste Korn war schon eingefahren worden. Nur wenige Feldarbeiter waren noch zu sehen. In einiger Entfernung trieb ein junges Mädchen einen Schwarm Gänse über eine Weide und sah neugierig zu ihnen hinüber. Inmitten der Felder, auf einem flachen Hügel, erhob sich das Langhaus seines Vaters, das von einer hölzernen Palisade umringt wurde. Ställe und Gesindehäuser umgaben die Halle, die mit goldenem Stroh gedeckt war. Ganz offensichtlich war das Dach erst in diesem Sommer erneuert worden. Es stand erstaunlich we nig Vieh auf den Weiden nahe beim Herrensitz. Ob es wieder Ärger mit irgendwelchen Räubern gab?
    »Das ist mein Zuhause«, erklärte Volodi stolz.
    Quetzalli ließ sich Zeit, die weite Lichtung und alles, was sich darauf befand, in sich aufzunehmen. Dann kniete sie nieder, riss ein Grasbüschel aus, roch daran und rieb die schwarze Erde, die von den feinen, weißen Wurzeln hing, zwischen den Fingern. »Land gut«, sagte sie schließlich.
    Er mochte ihre direkte Art. »Ja, das Land ist wirklich gut«, sagte er lächelnd. »Hier wachsen Korn und Kinder.«
    Jetzt lächelte auch sie.
    Volodi sah, dass man beim Herrenhaus auf sie aufmerksam geworden war. Am Durchgang der Palisade sammelte sich ein kleines Trüppchen von Feldarbeitern und Gesinde. Es mussten wirklich unruhige Zeiten sein. So misstrauisch waren die Leute seines Vaters nicht gewesen, als er gegangen war.
    Mit kräftigen Schritten ging Volodi den Männern und Frauen entgegen. Seine Verletzung durch den Pfeil war gut verheilt und bereitete ihm kaum noch Schmerzen. Quetzalli hielt sich leicht hinter ihm. Ihr war nicht entgangen, dass etwas nicht stimmte.
    »Wer bist du?«, rief ein kleiner, schwarzhaariger Kerl, der die Gruppe anführte. Volodi erinnerte sich noch gut an ihn. Es war Vadim, der Wagenlenker seines Vaters.
    »Na, Vadim, prügelt dich immer noch dein Weib, wenn sie schlechte Laune hat? Hast du so viele Schläge auf den Kopf bekommen, dass du den Sohn deines Herrn nicht mehr erkennst, wenn er vor dir steht?«
    Vadim hatte eine große, streitsüchtige Frau geheiratet und war seitdem abwechselnd verspottet oder bedauert worden. Sie hatte das Sagen in seinem Leben, aber sie schien die Richtige für ihn zu sein, denn er hatte nie rebelliert. Nicht einmal, wenn er ab und an mit einem blauen Auge zum Dienst bei seinem Vater erschienen war.
    »Du bist Volodi?« Der kleine Mann musterte ihn ungläubig. »Deine Haut ist so dunkel. Du bist auch größer als der Sohn unseres Herrn.«
    »Vielleicht bist du ja kleiner geworden, Vadim. Hast du vergessen, du musstest zu mir aufblicken, seit ich dreizehn bin.« Er wandte sich an den bulligen Schildträger seines Vaters, der hinter Vadim stand. »Was ist mit dir, Grisha? Erkennst du mich auch nicht? Was macht dein Bein? Im Frühling, als ich gegangen bin, hatte dich ein Eber auf der Jagd erwischt, und du hast gehinkt wie ein Greis. Und du, Mila? Sind deine Zwillinge groß geworden? Als wir uns zum letzten Mal gesehen haben, hast du dich beschwert, wie sie dich

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