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Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Titel: Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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beißen, wenn sie an deinen Brüsten liegen.«
    »Er ist es wirklich«, rief Grisha mit seinem tiefen Bass. Er schob den Wagenlenker Vadim zur Seite und schlang seine mächtigen Arme um Volodi. »Junge …« Er schniefte. »Gut, dass du wieder da bist. Wir hatten schwere Zeiten.«
    Jetzt traten auch die anderen näher, klopften ihm auf die Schulter und bestaunten seine Rüstung und seine Waffen. »Bist ein reicher Mann geworden«, murmelte Grisha. »Hattest einen großzügigen Soldherrn, was?«
    »Ich bin der Hauptmann der Leibwache des Unsterblichen Aaron«, erklärte Volodi stolz. »In der Schlacht auf der Hochebene von Kush habe ich dreihundert Streitwagen angeführt. Ich war auch in Nangog und bin mit einem Schiff über den Himmel geflogen.«
    »Schön, dass du reich geworden bist. Einen Helden hätten wir hier auch gut gebrauchen können«, schimpfte Vadim.
    »Genau, einen Helden.« Volodi lachte. Vadim hatte sich nicht geändert. Vor seinem Weib kuschte er, aber bei jedem anderen hatte er ein freches Mundwerk. »Zwei Helden in einem Langhaus sind einer zu viel.« Er sah sich um. »Wo steckt Bozidar?«
    Alle verstummten, ja, sie wichen plötzlich seinem Blick aus.
    »Was ist los?«
    »Du hast es nicht gehört?«, begann Vadim.
    »Was lauft ihr da zusammen wie ein Haufen Hühner? Habt ihr keine Arbeit mehr?«
    Die harte, alte Stimme hätte Volodi unter Tausenden erkannt. Seine ganze Kindheit hatte sie ihm Angst gemacht. Selbst jetzt jagte ihr Klang ihm einen Schauer über den Rücken. Es war sein Vater – Ilja, der Herrscher über diese Lichtung und über die Wälder in Umkreis eines Tagesritts. Er war ein harter Mann, der nie einen Hehl daraus gemacht hatte, dass sein Herz nur seinem Erst geborenen Bozidar gehörte. Was immer Volodi auch geleistet hatte, an seinen Bruder hatte er nie herangereicht. Für seinen Vater war er nicht mehr wert gewesen als der Dreck unter den Fingernägeln.
    Das Gesinde und die alten Kampfgefährten seines Vaters traten zur Seite, sodass er den Alten sehen konnte. Er stand unter der Tür des Langhauses, ein großer Mann mit einem mächtigen weißen Schnauzbart, der sein Gesicht in zwei Hälften teilte. Das Alter hatte ihm die Muskeln weggeschmolzen. Er war drahtig, seine faltige Haut wettergegerbt. Unnachgiebig wirkte er, als hätten die Jahre ihn härter und härter gemacht.
    »Komm näher, Krieger!«, befahl er.
    War es ein gutes Zeichen, dass sein Vater ihn noch nicht erkannt hatte? Volodi ging ihm entgegen, Quetzalli blieb an seiner Seite. Spürte sie seine Anspannung? Er hatte ihr nie von seinem Vater erzählt. Davon, wie sehr er ihn immer enttäuscht hatte.
    »Volodi.« Er klang nicht überrascht. Seine Stimme war nicht zu deuten.
    »Vater«, entgegnete er knapp. »Du hast dich gut gehalten.«
    Iljas Wangen zuckten. Das war schon früher kein gutes Zeichen gewesen. Schon hatte er seinen Vater wieder verärgert, und wie meist hatte er nicht die geringste Ahnung, womit.
    »Du hast es dir in der Fremde also gut gehen lassen.« Ilja maß die Rüstung mit verächtlichem Blick. »Was ist das für ein Tier mit Katzenaugen?«
    »Ein Löwe.«
    »Was ist das? Hast du vergessen, woher du kommst? Eine Katze als dein Zeichen zu führen …« Er spuckte ihm vor die Füße. »Was bist du? Ein Krieger zum Streicheln, dass du dich mit einer Katze vergleichst.«
    Nichts hatte sich verändert, dachte Volodi bitter. »Der Löwe ist das Zeichen Arams. Der Devanthar dieses Reiches hat ein Löwenhaupt. Löwen sind stolze und mächtige Raubtiere.«
    »Bist du ein Sohn Arams geworden? Hast du dich deshalb so lange nicht mehr blicken lassen? Hast du vergessen, dass wir dem alten Bären dienen? Er wird es nicht mögen, wenn du mit so einer Rüstung durch seine Wälder läufst. Hättest sie dalassen sollen, wo du hergekommen bist.« Er bedachte Quetzalli mit einem abfälligen Blick. »Und was macht die Schlampe hier? Hast du dir eine Ischkuzaia-Sklavin ins Bett geholt? Wundert mich nicht. Richtige Weiber lachen sicher über einen Katzenmann.«
    »Böser, alter Mann!«, sagte Quetzalli aufgebracht und funkelte ihn so wild an, als wolle sie ihm das Herz aus der Brust reißen. Dann spuckte sie ihm vor die Füße.
    Sein Vater war für einen Augenblick sprachlos. Volodi fing seine Hand mitten im Schlag. Er war überrascht, wie leicht es ihm fiel, die zur Faust geballte Rechte seines Vaters niederzudrücken. Früher war er ihm immer so unüberwindlich erschienen. »Quetzalli war eine der höchsten

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