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Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Titel: Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Linken hielt sie ihren Bogen. Die Sehne war trotz der feuchten Hitze aufgezogen. Dieses Klima, verbunden mit der ständigen Spannung, würde die Sehne schnell ausleiern lassen. Es konnte für dieses Verhalten nur einen Grund geben. Es gab hier eine Ge fahr, von der Nandalee ihnen nichts sagte! Etwas, das jeden Augen blick aus dem Dickicht heraus über sie herfallen mochte. So hielt auch Nodon seine Klinge stets blank gezogen. Er war bereit, ganz gleich, was da kommen mochte!
    Auf Nandalee folgte Bidayn, die die Kapuze ihres Umhangs tief in die Stirn gezogen hatte, um ihr entstelltes Gesicht zu verbergen. Nodon verstand die junge Elfe nicht – sie schien unberechenbar, und er konnte förmlich spüren, wie es in ihr brodelte. Sie war darauf aus, sich zu beweisen. Ihre Meisterin Lyvianne wirkte hingegen ganz ruhig. Sie sah sich aufmerksam um. Sie war eine Schlange. Schön und zugleich tödlich. Er fühlte sich zu ihr hingezogen. Aber er würde es sich nicht anmerken lassen. Auf dieser seltsamen Welt, die den Elfen genauso verboten war wie den Menschenkindern, war es klüger, all seine Sinne beisammenzuhalten. Ein Augenblick der Unachtsamkeit, einem verliebten Blick geschuldet, mochte ihn teuer zu stehen kommen.
    Allein in der letzten Stunde hatte er zwei Schlangen bemerkt, die ihm giftig erschienen waren. Kleine, schillernd bunte Mistviecher. Wenn es hier nicht völlig anders als in ihrer Heimat war, dann waren es gerade diese kleinen, bunten Schlangen, die am giftigsten waren. Er warf noch einen flüchtigen Blick auf Gonvalon, der ganz am Ende der Reihe ging. Der ehemalige Schwertmeister des Goldenen litt ganz augenscheinlich. Er konnte sich nicht mit einem Zauber gegen die stickige Hitze schützen. Auch suchten ihn all jene Moskitos heim, die sich den anderen in der Gruppe nicht nähern konnten. Sein Gesicht war übel zerstochen, seine Augenlider halb zugequollen. Aber er murrte nicht. Er zeigte eine Haltung, die Nodon Respekt abnötigte, auch wenn er Gonvalon wegen seiner gedankenlosen Affären zutiefst verachtete. Seiner Meinung nach war er das schwächste Glied in ihrer Gruppe.
    Nach Stunden zermürbenden Marsches begann sich der Wald endlich zu lichten. Das Unterholz verschwand, und vor ihnen öffnete sich eine breite Sumpflandschaft. Fahle Bäume erhoben sich aus dem dunklen Nass. Von ihren Ästen wucherten lange, bleiche Bärte. Einige abgestorbene, gestürzte Baumriesen streckten sich wie Skelette in dem brackigen Wasser. Ganze Wolken von Moskitos tanzten hier im Sonnenlicht. Es war heller als im Dschungel, da das Dach der Baumkronen weniger dicht war.
    »Ich gehe jetzt voran«, sagte Nandalee unvermittelt. Es war das erste Mal seit Langem, dass einer von ihnen sprach. »Bleibt hinter mir, und weicht nicht zur Seite ab. Der Boden, über den wir uns bewegen werden, ist äußerst tückisch.« Mit diesen Worten stieg sie in das dunkle Wasser.
    Nodon ließ alle an sich vorüberziehen und reihte sich hinter Gonvalon ein. Schon nach wenigen Schritten schwappte das lauwarme Wasser über seine Stiefelstulpe. Er stellte sich vor, wie sich Blutegel an seinen Waden festsaugten. Bei jedem Tritt sank er ein wenig ein, und der Schlick schien sich mit weichen Fingern an seine Stiefel zu klammern, um sie ihm zu rauben. Ein Stück entfernt sah er etwas im Wasser treiben, das sich gegen die sanfte Strömung bewegte. Flüchtig betrachtet sah es aus wie ein bemooster Baumstamm. »Da ist ein Krokodil.«
    »Ich weiß«, kam es lakonisch von Nandalee, die ihren Bogen in Brusthöhe waagerecht über dem Wasser hielt. »Es wird uns nichts tun.«
    Nodon traute ihren Worten nicht und ließ das Krokodil nicht aus den Augen. Etwas streifte ihn zwischen den Schenkeln. Das Wasser war zu dunkel, um zu erkennen, was es war. Bestimmt nur ein Fisch, redete er sich ein.
    Der Himmel über den Baumkronen zog sich zu, und warmer Regen setzte ein. Aus dem aufgewühlten Wasser stieg Modergeruch. Nodon spürte, wie sich die Sohle seines linken Stiefels zu lösen begann. Er fluchte innerlich. Mussten ihre Kleider wirklich in allen Aspekten so minderwertig wie die Kleidung der Menschenkinder sein? Das war zu viel des Guten! Sollten sie sich vielleicht auch noch die Krankheiten der Menschen zulegen und Bärte wachsen lassen? Wenn er wenigstens wüsste, was sie in diesem verfluchten Wald suchten, aber Nandalee schwieg sich über das eigentliche Ziel ihrer Mission aus.
    Eine Schlange glitt ein Stück entfernt über das Wasser. Den Kopf vorgereckt, wand

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