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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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zumuten. Ich bin in ernster Sorge um Euch.«
    Â»Das ist wirklich nett von dir«, lallte Artax. Sein sonst so harter Kriegsmeister konnte ein prima Kumpel sein, wenn man ihn erst einmal besser kannte. »Kannst du mich zur Viehtränke bringen?«
    Â»Zur Viehtränke, Erhabener? Ich fürchte, ich verstehe nicht …«
    Â»Mensch, Juba – zur Viehtränke! Vor Sirans Haus. Wenn ich in der Schenke einen über den Durst getrunken habe, dann stecke
ich meinen Kopf in die Viehtränke. Kaltes Wasser wirkt wirklich Wunder.«
    Juba räusperte sich. »Ich fürchte, Erhabener, Sirans Haus ist gerade nicht in der Nähe.«
    Â»Mist«, lallte Artax. »Sind wir schon so weit gegangen?«
    Juba antwortete darauf nicht. Er brachte ihn ins königliche Schlafgemach und Artax war unendlich erleichtert, als er sich auf sein Bett setzen konnte. Nur noch zurückfallen und schlafen. Seine Ruhe haben … Ruhe, verdammt! »Juba?«
    Â»Ja, Erhabener.«
    Â»Bitte keine Haremsdamen. Ich fürchte, ich bin nicht ganz in der Verfassung …«
    Â»Natürlich, Erhabener. Soll ich noch eine Schale mit kaltem Wasser bringen lassen, statt der Viehtränke?«
    Â»Viehtränke?« Verflucht, Artax erinnerte sich. So etwas durfte ihm nicht passieren. Er durfte keine Bemerkungen über seine Vergangenheit als Bauer fallen lassen. Er setzte ein breites Lächeln auf. »Das war ein Scherz, Juba. Mit der Viehtränke.«
    Â»Das dachte ich mir schon, Erhabener. Und wenn Ihr erlaubt … Ihr müsst Euch wirklich mehr schonen. Ihr habt Euch von der Verwundung durch Muwatta noch immer nicht ganz erholt. Und ich glaube, Ihr habt ein Fieber. Soll ich nicht besser nach den Hofärzten schicken?«
    Oh, ja, Hofärzte. Denen wird bestimmt nichts Besseres einfallen, als dich zur Ader zu lassen. Alles was du brauchst, sind ein paar Stunden Schlaf.
    Wo er recht hatte, hatte er recht, dachte Artax. Manchmal – sehr selten – war Aaron gar kein so übler Kerl. »Ich werde einfach etwas schlafen, Juba. Ich brauche keine Quacksalber.«
    Â»Wie Ihr meint, Erhabener.«
    So grimmig, dachte Artax. Juba hatte keine Ahnung, wie das war, zur Ader gelassen zu werden. Dem passierte das höchstens mal auf dem Schlachtfeld, aber nicht im eigenen Bett. Einfach grässlich! Natürlich hatte sein Kriegsmeister recht, dass es unklug
war, sich diese Festmähler zuzumuten. Er würde schon lieber im Bett bleiben, dachte Artax. Aber der Abend war wichtig gewesen. Diese Qualle, der Gesandte aus Valesia, war gekommen, um ihn zu bitten, seinem Herrscher für drei Jahre einige Steinmetze und Architekten auszuleihen. Sie sollten beim Aufbau von Selinunt helfen. Als Gegenleistung würde er eine ganze Schiffsladung erstklassiger Bronzeschwerter erhalten. Sein Königreich brauchte Schwerter, um im Krieg gegen Muwatta bestehen zu können. Auf Steinmetze und Architekten konnte er verzichten. Vorläufig zumindest. Wie hatte Aaron nur diese endlosen Bankette und das belanglose Geschwafel dabei durchgestanden?
    Ãœbung, mein Lieber. Viel Übung. Du solltest jetzt ruhen. Wir sind wirklich besorgt.
    Artax seufzte und ließ sich auf sein viel zu weiches Bett zurücksinken. Er war so müde! Und Juba hatte recht. Er hatte wohl tatsächlich Fieber und ohne Zweifel zu viel getrunken.
    Dunkelheit umfing ihn, und er glitt in einen Traum, in dem er sich viel kräftiger fühlte.
    Â 
    Aaron setzte sich auf. Endlich war er wieder frei. Es hatte Tage gedauert. Nur wenn Artax buchstäblich zusammenbrach, konnte er wieder frei sein. Er musste ihn hier bei Hof behalten. Dieses Leben war nichts für den Bauertrampel! Aaron wusste, dass Artax das Königreich bereisen und all seinen Verpflichtungen hier entfliehen wollte. Er würde ihm ins Gewissen reden, dass das verantwortungslos war. Er war ja so pflichtbewusst, sein Bauer.
    Â»Juba!«
    Â»Erhabener, Ihr …«
    Â»Nein«, unterbrach er den Kriegsmeister barsch. »Ich werde mich nicht schonen. Ich habe ein Reich zu führen. Bringt mir die Todeslisten der hingerichteten Priester. Ich möchte sie studieren und überlegen, ob wir nicht noch ein paar vergessen haben. Und was ist mit Barnaba, dem Vertrauten des Hohepriesters Abir
Ataš? Ist er endlich gefasst? Ich wünsche seinen Kopf. Wie kommt es, dass er immer noch frei herumläuft?«
    Â»Aram ist ein sehr großes Königreich

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