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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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konnte. Das Fleisch war mit einer Kruste aus Gewürzen überzogen. Solange man sich keine Gedanken darüber machte, was man aß, ging alles gut.
    Volodi blickte die Straße zurück. Seinen Verfolger konnte er nirgends entdecken, und so entschied er sich für eine Mahlzeit. Mit leerem Bauch konnte man nicht klar denken. Wenn dieser Kerl Quetzallis Mann war, würde er sie nur in noch mehr Schwierigkeiten stürzen, wenn er zurückkehrte. Er sollte sie vergessen …
    Mit drei Fleischspießen in Händen ging er weiter die Straße hinauf. Solange er auf belebten Straßen blieb, war er sicher. Hier würde gewiss niemand wagen, ihn anzugreifen.
    Er knabberte an einem der Spieße. Er wollte Quetzalli wiedersehen. Sie liebte ihn, das hatte er gespürt. Er hätte bleiben und dem anderen den Schädel einschlagen sollen, statt fortzulaufen. Aber Quetzalli hatte ihm diese Entscheidung abgenommen, als sie seine Kleider aus dem Fenster warf.
    Er hätte auch nackt kämpfen können, dachte er ärgerlich. Quetzalli hatte ihn einfach überrumpelt, und statt zu denken, war
er geflohen. Vielleicht auch, weil er sich sofort ertappt und schuldig gefühlt hatte. Er wusste einfach gar nichts über sie und — Volodi verharrte. In dem Fleischspieß, von dem er aß, steckte plötzlich ein Holzsplitter. Etwa so lang wie ein Zahnstocher. Am Ende des Splitters hing etwas, das wie ein kleines Klümpchen zusammengeknüllte Wolle aussah. Er zog es aus dem Fleisch. Ein Blasrohrpfeil?
    Volodi duckte sich und fluchte. Dieser feige Bastard! Er lief im Zickzack über die Straße und dann in eine Gasse hinein. Hier wäre es leichter, seinen Verfolger zu stellen. Ein Blasrohr! Was für eine feige Memme war das denn! Den Kerl würde er kriegen. Er kauerte sich unter eine Holztreppe und wartete. Er würde es mit den Fäusten erledigen.
    Aber nichts geschah und niemand kam in die Gasse. Wartete der Mistkerl draußen? Da konnte er lange warten! Volodi nagte seinen letzten Fleischspieß ab. Er hatte immer noch Hunger. Ob Quetzalli wohl mitkommen würde, wenn er sie holte? Die meisten der Palastwachen des unsterblichen Aaron langweilten sich. Wenn er ihnen die Geschichte auf die richtige Art verkaufte, würde er bestimmt einige zu einem nächtlichen Ausflug überreden können. Er würde erzählen, dass sie gefangen gehalten wurde und …
    Schritte! Volodi spannte sich. Es war der Kerl, der ihn verfolgt hatte. Eine zweite, schmächtigere Gestalt folgte ihm. Der Kleinere redete auf den gehörnten Ehemann ein.
    Volodi wartete. Sie sollten ganz nah kommen. Im Schatten der Treppe konnten sie ihn nicht sehen. Ein wenig noch. Mit einem gellenden Schlachtruf sprang er aus seinem Versteck und rammte dem Mann vom Fenster seine Faust in den Magen. Der Kerl war völlig überrumpelt. Er knickte ein. Volodi packte ihn, zog ihn hoch und versetzte ihm einen Leberhaken. Aus den Augenwinkeln sah der Drusnier, wie der Kleinere ein Blasrohr an die Lippen hob, und zog den gehörnten Ehemann schützend vor sich. Als der Schütze zögerte, stieß er ihm dessen Kameraden entgegen. Beide prallten gegen die Hauswand. Noch bevor der Kleinere
sich aufrappeln konnte, war Volodi über ihm. Er packte das Blasrohr und stieß es mit der Spitze auf den Boden. Mit der Linken drückte er den heimtückischen Schützen nieder. Der schrie und zappelte, schaffte es aber nicht, sich ihm zu entwinden. Er hatte ein tätowiertes Gesicht und schnitt nun verzweifelt Grimassen.
    Mit spitzen Fingern hob Volodi den kleinen Pfeil auf, der aus dem Blasrohr geglitten war. Sein Gegner gab jeglichen Widerstand auf und glotzte ihn nur mit großen Augen an.
    Â»Haben viel Spaß damit, Drecksack!« Mit diesen Worten drückte er ihm den Blasrohrpfeil in den Hals. Der Schütze lächelte. Er wirkte fast dankbar. Verrückter Kerl!
    Volodi wandte sich ab und bückte sich über den anderen. Der Zapoter war von kräftiger Statur, sein leichter Bauchansatz kündete von einem guten Leben. Es gab keine Schwielen an seinen Händen. Ein Krieger oder einfacher Arbeiter war er also nicht. Die Tunika des Mannes war zerrissen und gab den Blick auf eine Brusttätowierung frei. Neugierig zog Volodi den Stoff weiter auseinander. Im Dunkel der Gasse konnte er das Bild nicht deutlich erkennen. Ein Aal mit Flügeln? So ein Zeichen hatte Volodi noch nie gesehen.
    Der Zapoter sah ihn

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