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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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weichen Stiefel verursachten kaum ein Geräusch auf dem losen Gestein des Bachbetts. Ganz anders Bidayn. Eine trächtige Mammutkuh wäre ihnen vermutlich lautloser gefolgt, dachte Nandalee.
    Die Jägerin rückte den Schultergurt ihres Schwertes zurecht. Die riesige Waffe lag schwer auf ihrem Rücken. Nodon hatte Todbringer neben Pfeil und Bogen auf ihren ausdrücklichen Wunsch aus der Weißen Halle mitgebracht. Was diesen Zweihänder anging – und nur darin –, waren sich Gonvalon und Nodon einig. Sie hielten es für völlig verrückt, diese verfluchte Waffe mitzunehmen. Nandalee lächelte in sich hinein. Sie hoffte, dass sich auf dieser Mission erweisen würde, wie nutzlos sie als Schwertkämpferin war. Deshalb hatte sie Nodon aufgetragen, für sie das größte und sperrigste Schwert aus der Weißen Halle mitzubringen. Todbringer! Wenn sie als Schwertkämpferin versagte, würden die Meister der Weißen Halle – wenn sie in einigen Monden dorthin zurückkehrte – sie vielleicht in Zukunft mit Pfeil und Bogen losziehen lassen.
    Trotz seiner Verbrennungen hatte sie gesehen, wie Gonvalon bleich geworden war, als Nodon ihr diese Waffe brachte. Er hatte nicht darüber reden wollen. Wahrscheinlich ging es um Talinwyn, seine letzte Schülerin. Ihr Name hatte als letzter auf dem Messingschild unter dem Schwert gestanden. Ob Gonvalon es für ein schlechtes Omen hielt, dass nun sie Todbringer trug? Vielleicht war er deshalb so stumm und zurückweisend geworden. Sie musste lächeln. Er machte sich Sorgen um sie!
    Gonvalon winkte sie zu sich heran. Dort, wo er stand, war das Steilufer des Baches eingebrochen, und es bot sich ihnen ein atemberaubender
Blick. Vor ihnen öffnete sich ein enges Tal, durch das sich ein breiter Strom wand. Ringsherum stiegen dichte Nadelwälder an Bergflanken empor. Eine Rotte Bachen mit Frischlingen war am Ufer zu sehen. Nandalee überlegte, wie lange sie kein Wildschwein mehr gegessen hatte. Sie würden hier keinen Hunger leiden, dachte sie, und von den angeblichen Gefahren, vor denen der Dunkle sie gewarnt hatte, vermochte sie bislang nichts zu entdecken.
    Die drei folgten weiter dem trockenen Bachlauf. Lange war das Abendrot verblasst und sie bewegten sich inmitten von Schatten. Das Licht der Sterne und der beiden schmalen Mondsicheln reichte kaum, um den Weg der Dunkelheit zu entreißen. Nandalee war angespannt. Etwas hatte sich verändert. Sie fühlte sich beobachtet. Aber da war noch etwas … Etwas fehlte. Aufmerksam spähte sie zu den Felskanten hinauf und lauschte angespannt. Gonvalon war langsamer geworden und bewegte sich vorsichtiger. Nandalee schloss dichter zu ihm auf. Er war stehen geblieben und deutete auf den Flusslauf. Nicht weit vom Ufer konnte man zwischen den Bäumen einige Lagerfeuer sehen.
    Der Ruf eines Nachtvogels hallte von den Felsen wider. Nandalee zuckte zusammen. Und im selben Augenblick wusste sie, was fehlte. Bidayn! Der Lärm ihres nächtlichen Marsches war verstummt! Vor einer Weile schon. Erschrocken fuhr Nandalee herum. Ihre Freundin stand dicht hinter ihr. Sie schien zu grinsen, soweit das in der Dunkelheit zu erkennen war. Dann hob sie einen Fuß und stampfte auf den felsigen Boden. Kein Geräusch war zu vernehmen.
    Â»Was soll das?«, murrte Gonvalon. »Ein Zauber?«
    Vermutlich antwortete Bidayn, denn ihre Lippen bewegten sich, doch kein Wort war zu vernehmen.
    Â»Hör auf damit!«, zischte Gonvalon. »Hast du alles vergessen? Nangog ist anders! Wenn du hier zauberst, ist das, als würdest du ein Signalfeuer entfachen, damit man uns auch auf jeden Fall findet!«

    Ihre Freundin schnitt eine Grimasse und machte eine flüchtige Geste. Immer noch bewegten sich ihre Lippen. »… das Tor durch den Albenpfad auch gesehen. Das muss ein regelrechter Leuchtturm gewesen sein!«
    Â»Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns unauffällig verhalten«, beharrte Gonvalon.
    Â»Wovor verstecken wir uns eigentlich?«, fragte Nandalee, verärgert über die ganze Geheimniskrämerei. »Vor denen da unten?«
    Â»Die sollten sich besser auch verstecken«, entgegnete Gonvalon kühl. »Ich kann dir nicht erklären, was ich selbst nicht verstehe. Ich kann euch beiden nur raten, äußerst vorsichtig zu sein. Nangog ist eine Welt, die nicht für uns Elfen erschaffen wurde. Wir gehören hier nicht hin. Und ich bin mir ganz

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