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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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den Gedanken aber wieder. Sollte einer der Elfen sein Verborgenes Auge geöffnet haben, würden sie bemerken, was er tat. Gewiss waren sie sehr vorsichtig. Was sie hier nur wollten? Soweit er wusste, waren seit dem Mordanschlag auf den unsterblichen Aaron keine Albenkinder mehr nach Nangog gekommen. Aber vielleicht war es ihnen nur entgangen. Vielleicht …
    Â»Tut mir leid, Kleiner! Für das, was jetzt kommt, brauchen wir keine Zeugen.« Und mit diesen Worten packte der Glatzkopf ihn und warf ihn über Bord!
    Das Ganze kam so überraschend, dass der Devanthar schon dem Wald entgegenstürzte, bevor er noch recht begriffen hatte, wie ihm geschah.
    E IN HELD, AUS FLAMMEN GEBOREN
    Hornbori hörte ein leises metallisches Singen. Die Arme des Geschützes mussten vorgeschnellt sein. Überall rings um ihn war Feuer. Der Windwurf brannte lichterloh. Er packte Galar, der leise vor sich hin fluchte.
    Â»Wir müssen hier raus. Los, schnell!«
    Â»Was ist mit Nyr?«
    Hornbori blickte auf. Ihr Gefährte lag zusammengesunken auf seinem Geschütz. Rauch stieg aus seinen Kleidern auf.
    Â»Nyr?«
    Er regte sich nicht. Hornbori zog ihn zu sich heran. Gesicht und Hände des Geschützmeisters waren grausam verbrannt. Aber er atmete noch. Ein Lächeln spielte um seine aufgeplatzten Lippen. »Getroffen«, hauchte er. »Hab ihn … getroffen.«
    Â»Trag ihn!«, rief Galar über das Fauchen der Flammen hinweg.
    Voller Panik sah Hornbori sich um. Überall brannte das trockene
Holz des Windwurfs. Selbst der Boden schwelte. Aus dem dicken Polster von Fichtennadeln stieg dichter weißer Rauch auf.
    Galar wartete nicht ab, ob er ihm folgte. Der Schmied bückte sich unter einem Stamm hindurch und kroch davon. Er ließ ihn zurück! Einen Augenblick lang war Hornbori versucht, Nyr liegen zu lassen und sich auf eigene Faust einen Weg aus dem Flammenmeer zu suchen. Aber wenn Galar überlebte und begriff, dass er Nyr zurückgelassen hatte, würde dieser Irre ihn umbringen.
    Er packte den Geschützmeister bei den Armen – die bis auf das nackte Fleisch verbrannten Hände wagte er nicht zu berühren – und zerrte ihn über den Boden. Mit einem scharfen Knall zerbarst ein brennender Baumstamm. Ein Funkenregen prasselte auf Hornbori hinab. Sein Bart! Hektisch schlug er auf einen Schwelbrand in seinem Haar. Er würde wie eine Jammergestalt aussehen, wenn er hier herauskam. Falls er herauskam.
    Vor ihm erschien Galar im dichten Rauch. »Hier!«, stieß er hustend hervor. »Hier kommen wir heraus.« Der Schmied half ihm, den nunmehr bewusstlosen Nyr unter einem gestürzten Baum hindurchzuziehen.
    Zweifelnd sah Hornbori sich um. Überall waren Flammen und Rauch. Der Schmied hatte sie in eine Sackgasse geführt! Es gab kein Entkommen. Sie würden hier verrecken. Die Erkenntnis, hier zu sterben, überkam Hornbori mit solch niederschmetternder Macht, dass er aufhörte, die Schwelbrände in seinem Bart auszuklopfen. Er würde sterben. Und er hatte seinen geflügelten Helm neben dem Geschütz liegen gelassen. Die Schwingen seines Ruhmes würden zu formlosen Goldklumpen zerschmelzen.
    Â»Da geht es hinaus!« Hornbori deutete auf einen Baumstamm, der mitsamt seinen Wurzeln vom Sturm aus dem Erdreich gerissen worden war. Nahe beim Wurzelstock war ein knapp einen halben Schritt hoher Durchgang – doch diesen versperrte ein schlanker Fichtenstamm, der in Flammen stand.
    Â»Da kommen wir niemals durch. Es ist aus«, schluchzte Hornbori.

    Â»Reiß dich zusammen«, fuhr Galar ihn an. »Ich übernehme da kommen wir niemals hindurch und du trägst Nyr. Und du machst hurtig, verstanden.«
    Galar ging auf den brennenden Stamm zu, als würde die Hitze ihm nichts anhaben können. Er war ja auch ein Schmied, dachte Hornbori. Er hatte sein ganzes Leben vor offenen Feuern verbracht. Galar warf sich auf den Boden und kroch unter den brennenden Fichtenstamm. Dort stemmte er sich langsam hoch. Sein Rücken drückte gegen den brennenden Stamm. Er ging in die Knie, drückte die Beine durch. Der Stamm hob sich um einige Handbreit. Funken prasselten herab. Galars Haar stand in Flammen.
    Â»Gaff nicht, mach hin!« Blut quoll ihm über die Lippen.
    Hornbori zerrte Nyr zu dem Durchlass. Die Hitze der Flammen versengte seine Augenbrauen und die letzten Reste seines ramponierten Bartes. Auf allen vieren kroch er unter dem Stamm

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