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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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denen sie kaum
mehr hatten tun können, als auf die Landschaft unter sich zu blicken, waren ihnen nicht gut bekommen. Immer wieder hatten die Himmelshüter unter Jubas Kommando die Söldner trennen müssen, wenn sie wegen eines Würfelspiels oder irgendwelcher – tatsächlicher oder eingebildeter – Beleidigungen stritten. Sie sehnten einen Kampf herbei. Und sie waren sich völlig sicher, dass sie den Wolkenpiraten unendlich überlegen waren. Woher sie dieses Selbstbewusstsein nahmen, war Artax schleierhaft. Schließlich wussten sie so gut wie nichts über ihre Gegner.
    Die Angreifer schwangen sich an Seilen auf ihr Schiff. Im Licht der Zwillingsmonde konnte Artax sie nicht ganz deutlich erkennen, doch die Trachten, die sie trugen, waren so verschieden, als stammten sie aus allen Weltengegenden.
    Verwundert, auf keinerlei Widerstand zu stoßen, verharrten sie an Deck und sahen sich um. Ein hagerer Krieger deutete mit seiner Axt auf das Kajütenhaus. »Kommt heraus!«, rief er in der Sprache Luwiens. »Wer mit uns geht, wird eine Freiheit kennenlernen, von der er bislang noch nicht einmal zu träumen gewagt hat.« Der Mann hatte ein schmales, gut aussehendes Gesicht und dunkle Augen. Ein rotes Stirnband bändigte sein ergrauendes Haupthaar. Er trug keinen Bart, was Artax ein wenig befremdlich fand. Ebenso wie der Auftritt des Himmelspiraten. Dieses Angebot von Freiheit … Das war nicht, was er erwartet hatte. Darüber wollte er mehr wissen. Er hatte einen Verdacht, wer dort stand und die Angreifer anführte.
    Â»Ihr bleibt noch hier«, sagte Artax zu Juba. »Ich regele das alleine.«
    Der Kriegsmeister seufzte, sagte aber nichts.
    Artax hatte, nachdem er vom Rücken des Wolkensammlers hinabgestiegen war, jene Rüstung angelegt, die ihn als einen Unsterblichen kenntlich machte. Den prächtigen Maskenhelm und Leinenpanzer, den angeblich keine Waffe zu durchdringen vermochte. Er trat auf das Hauptdeck. Noch immer war keiner der Angreifer in die lange Kajüte eingedrungen oder durch die Luken
zu den Frachträumen hinabgestiegen. Niemanden an Deck zu sehen war ganz augenscheinlich eine Situation, die die Himmelspiraten verunsicherte.
    Â»Und was geschieht mit denen, die deine Freiheit nicht wählen? « Artax’ Ohren dröhnten ihm von seiner Stimme, die blechern im Helm widerhallte.
    Â»Wer bist du, Silberkopf?«, fragte der Bartlose mit dem roten Stirnband. Er hatte eine dunkle, sympathische Stimme. Ein Teil der Entermannschaft umringte ihn schützend.
    Das selbstbewusste Auftreten des Anführers der Piraten ärgerte Artax. Erkannten sie denn nicht, wer er war? Auf der anderen Seite – wer sollte mit Unsterblichen auf einem heruntergekommenen Frachtschiff irgendwo über der Wildnis von Nangog rechnen? »Ich bin der, der hier über Leben und Tod entscheidet.« Ein Donnerschlag unterstrich seine Worte. Der Wind zerrte so stark an seinem Umhang, dass die Brosche unangenehm auf seinen Hals drückte.
    Der Bartlose wirkte erstaunt. »Bist du ein Satrap?«
    Â»Ich bin der Unsterbliche Aaron, Herrscher aller Schwarzköpfe. Und ich biete dir dein Leben, wenn du dein Schwert niederlegst. Sofort!«
    Nur die Nächststehenden konnten ihn im Sturmgebrüll verstehen.
    Â»Du bist ein Lügner«, entgegnete der Pirat selbstsicher.
    Artax überging seine Worte. »Werde ich auch deinen Namen erfahren?«
    Â»Ich bin Tarkon Eisenzunge, der Freiheitsbringer. Feind der Tyrannen und Unterdrücker. Und du bist ein toter Mann!« Mit diesen Worten griff er an.
    Der Axthieb war von unten geführt. Artax versuchte auszuweichen, wurde jedoch an der Wange getroffen. Der Maskenhelm dröhnte, dass ihm die Ohren klangen. Über den metallischen Glockenlaut hinweg hörte er die Kriegsrufe seiner Kämpfer.
    Artax sah die Panik in Tarkons Augen. Der Pirat hatte begriffen,
dass er in eine Falle gegangen war. »Zurück, Männer! Zurück auf das Schiff! Und kappt die Enterseile!« Der Sturmwind war ein wenig abgeflaut und seine dunkle Stimme trug weit über Deck.
    Artax setzte Tarkon Eisenzunge nach. Um seine Klinge ein unheimliches blassgrünes Licht. Es wirkte lebendig und pulsierte im gleichen Rhythmus wie sein Herz!
    Tarkon stieß ein erschrockenes Keuchen aus. Geschickt wich er dem Schwert aus und verschaffte sich mit einem wuchtigen Axthieb Raum. Ein Pfeil traf den Unsterblichen in der Brust. Das

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