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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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der Decks, die sie passierten. Artax wusste, dass weiter oben Wechselgewichte an eine Kette gehängt worden waren, die nun durch einen Parallelschacht in die Tiefe glitt. Diese Gewichte richtig auszubalancieren entschied darüber, wie die Fahrt im Käfig endete.
    Erleichtert nahm Artax zur Kenntnis, dass sich der rasende Aufstieg ein wenig verlangsamte. Im nächsten Moment gab es einen harten Schlag. Der Käfig prallte gegen die mit Leintüchern gepolsterte Haltestange, die auf ihrem Zieldeck in den Schacht geschoben worden war. Der Zwerg wurde gegen die Wand aus Bambusrohr geschleudert. Artax hatte das Gefühl, dass er sein Frühstück nicht bei sich behalten würde.
    Die Tür des Käfigs wurde aufgerissen. Juba erwartete ihn bereits. Leicht schwankend verließ Artax den Bambuskäfig und trat in einen kleinen Saal, in dem der Kriegsherr und einige Himmelshüter in ihren blütenweißen Umhängen ihn erwarteten. Sie alle wirkten angespannt.
    Â»Sind alle auf ihrem Posten?«, brachte Artax stockend hervor und rieb sich die von dem Aufprall schmerzenden Glieder.
    Â»Ja«, blaffte Juba. »Und es ist die blanke Unvernunft, Erhabener! «
    Â»Meinen Helm!«
    Der Kriegsmeister reichte ihm den prächtigen Maskenhelm. Artax setzte ihn auf. Er wusste, dass er in dieser Rüstung fast unverwundbar war. Aber sie könnten ihn in die Tiefe stürzen … Seine Hände zitterten leicht vor Aufregung. Er kämpfte kurz mit dem Kinnriemen des Helms und gab auf.
    Â»Zieh den Riemen straff, Juba.«
    Sein Kriegsmeister gehorchte. Er zog das Lederband sogar so straff, dass es in die weiche Haut unter dem Kinn schnitt. »Lass mich wenigstens mitkommen.«
    Â»Du wirst sterben. Ich muss es allein tun.« Artax prüfte den Sitz des Schwertgurtes und versicherte sich, dass die Klinge leicht aus der geölten Scheide glitt.

    Â»Es sind alle unter Deck?«
    Â»Ja!«, zischte Juba.
    Â»Das Banner.«
    Sein Befehlshaber winkte einem der Himmelshüter, die zu seiner Eskorte gehörten. Der Krieger überreichte Artax ein gefaltetes Seidenbanner.
    Zufrieden nickte der Unsterbliche. »Es sind auch alle Wolkenschiffer aus der Takelage in Sicherheit?«
    Â»Ja, Herr. Es sind alle unter Deck und die Türen sind von innen verschlossen.«
    Â»Die Geschütztürme sind gefechtsklar?«
    Â»Die Feuerschalen sind entzündet, die Brandkugeln bereit. Alles wartet auf dein Zeichen.«
    Artax lächelte und seine Wangen spannten sich unter dem eng anliegenden Maskenhelm. »Ich denke, dann bleibt nur noch eins zu tun. Bete für mich.«
    Mit festem Schritt trat er hinaus auf das Oberdeck, während hinter ihm die schwere Holztür verriegelt wurde. Der Himmel voraus war voll von Kriegern in Fluggeschirren. Mindestens zweihundert von ihnen trieben an Sicherungsleinen dem Palastschiff entgegen. Einige der Leinen hatten sich bereits verheddert, obwohl die Wolkensammler instinktiv versuchten, Abstand zueinander zu halten.
    Die Krieger der Ischkuzaia waren ein prächtiger Anblick. Die meisten von ihnen trugen bronzene Schuppenpanzer, die nur bis zu den Hüften reichten. Breite Schulterklappen waren mit Lederschnüren festgezurrt. Die Arme blieben ungerüstet. Manche der Krieger hatten Beinlinge aus Bronzeschuppen umgeschnallt. Die meisten jedoch trugen karmesinrote Hosen, die vereinzelt goldene Amulette zierten. Kurze, weiche Stiefel erinnerten daran, dass diese Männer eigentlich auf Pferderücken und nicht am Himmel zu Hause waren. Helme schienen verpönt zu sein, und so bändigten sie ihr langes, offenes Haar mit Stirnbändern oder Lederriemen. Lanzen, kurze Schwerter und Äxte, die statt in einem
Blatt in einem spitzen Dorn endeten, waren ihre bevorzugten Waffen.
    Hoch erhobenen Hauptes schritt Artax über das verwaiste Deck, dem Schwarm der Angreifer entgegen. Von etlichen der Fluggeschirre flatterten kurze Seidenbanner, die mit stilisierten Tieren geschmückt waren, wie er sie auf Wandmalereien des Wolkenschiffes gesehen hatte.
    Ãœbermut kommt vor dem Fall, Bauer. Glaub ja nicht, dass deine Rüstung dich noch schützen wird, wenn sie dich übermannen, zu Boden werfen und dir einen Dolch durch den Augenschlitz stoßen. Allerdings sind wir dir dankbar dafür, dass du keine Gelegenheit auslässt, dich umzubringen. Es wird eine große Erleichterung sein, bald in einem Leib zu stecken, in dem es auch Verstand

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