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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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gibt.
    Artax’ Hände begannen zu zittern. Er vertraute darauf, dass die Ischkuzaia erkannten, wer er war, und gar nicht wagten, ihn anzugreifen.
    Der erste der Krieger landete auf einem Geschützturm. Er zerrte an seinem Fluggeschirr, wurde aber hart gegen die Brustwehr geschlagen, bevor er alle Riemen lösen konnte. Der Wolkensammler, der ihn getragen hatte, schnellte von seiner Last befreit in die Höhe, bis sich die Sicherungsleine straff wie eine Harfensaite spannte.
    Die meisten Ischkuzaia lösten ihr Fluggeschirr noch in der Luft. Mit der Eleganz von Katzen, die von einer Mauer springen, landeten sie auf dem Oberdeck. Ihre Rüstungen klirrten, während sie in die Knie federten, um die Wucht des Aufpralls abzumildern. Einer blieb liegen und hielt sich fluchend das Bein.
    Artax ließ das Seidenbanner fallen. Der sanfte Wind schob die Stoffbahnen auseinander. Der Unsterbliche stellte einen Fuß auf die Flagge, damit sie nicht davongetrieben wurde.
    Einer der Ischkuzaia schrie wutentbrannt auf, und da erst erkannte Artax, welchen Fehler er gemacht hatte. Sie hatten es als Schmähung ihres eigenen Banners aufgefasst. Beschwichtigend hob er die Hände.

    Â»â€¦ Bastard!«
    Artax verstand den Zornesruf nicht ganz. Er beherrschte nur wenige Worte aus der Sprache der Steppenreiter. Aber die Art, wie der Rufer seine Dornaxt schwenkte, ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, was gemeint war. Der Axtkämpfer war ein wenig kleiner als er. Schreiend kam er auf ihn zugelaufen. Wie gebannt blickte Artax auf die funkelnde Spitze des Bronzedorns. Die Worte seines Quälgeists Aarons fielen ihm wieder ein – dass ihn selbst diese vollkommene Rüstung nicht würde retten können, wenn die Waffe durch einen der beiden Augenschlitze seines Maskenhelms drang.
    Â»Steh oder stirb!«, herrschte er den fremden Krieger in der Göttersprache an. »Siehst du nicht, wen du vor dir hast?«
    Aber der Steppenreiter rannte einfach weiter. Es schien kein Hauptmann oder Adliger in der Nähe zu sein, der ihn verstand. Oder sie alle waren blind vor Zorn! Sie hätten den Maskenhelm erkennen müssen!
    Artax zog sein Schwert. Im Gegensatz zu Aaron hatte er noch nie zuvor einen Mann getötet.
    Dem ersten Hieb der Dornaxt konnte er ausweichen. Er trat dicht an den Krieger heran und rammte ihm mit einem harten Stoß den Schwertknauf gegen die Schläfe. Der Axtkämpfer fiel wie vom Blitz getroffen, doch schon umringten Artax weitere Krieger. Eine Klinge traf ihn im Rücken und glitt vom gehärteten Leinen seiner Rüstung ab. Aus den Augenwinkeln sah er bereits, wie einer der Ischkuzaia zu einem Stich ansetzte, der auf einer seiner ungepanzerten Kniekehlen zielte.
    Lass uns deinen Körper führen. Gegen die Übermacht werden wir nicht siegen, aber wir sind in der Stimmung, ein paar Leben auszulöschen. Und du hast wenigstens einen würdigen Abgang, wenn du inmitten eines Haufens erschlagener Feinde verreckst.
    Artax fluchte. Einen Dreck würde er tun! Wenn er sich einfach aufgab und Aaron gewähren ließ, würde er vielleicht niemals mehr Herr in seinem Körper sein. Mit grimmiger Entschlossenheit
fuhr er herum, und die Wucht seines Schwerthiebes ließ die Waffe seines Gegners zerbrechen.
    Wieder traf ihn ein Schlag in den Rücken. Er war jetzt von Steppenreitern umringt. Sie schrien; Mordlust stand in ihren Augen.
    Ja, Juba, dachte er reumütig, jetzt erkenne ich, wie gründlich ich mich verschätzt habe.
    Â»Ich werde nicht allein zu den Göttern gehen!«, rief er ihnen in der Göttersprache entgegen. Er schlug einen Speerschaft mit seinem gepanzerten linken Arm zur Seite und drang auf den Krieger ein, der ihm am nächsten stand. Ihm war jetzt alles egal. Nur eines zählte noch. Er wollte möglichst viele der Steppenreiter mit sich nehmen, wenn er denn gehen musste.
    Für einen ehrenvollen Abgang brauchte er Aarons Hilfe nicht. Seine Waffen waren von Göttern geschmiedet, seine Sinne in endlosen Fechtstunden geschärft. Der Kampf glich einem Tanz. Dieses Wissen war tief in seinem Körper verankert, und um es abzurufen, musste er sich nicht Aaron überlassen. Er wirbelte herum, ließ seine Klinge niederfahren. Nie brauchte er einen zweiten Hieb, um den Tod zu bringen. Die Ischkuzaia wichen zurück. Sie bildeten nun einen weiten Kreis und zogen die kurzen Steppenbögen aus den Köchern an ihren Hüften.
    Die haben

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