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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ihm zurückkehrten, können davon berichten.“
    „Willst du nicht auch, dass das Schicksal geändert wird?“, fragte Rajin. „Wenn ich mich nicht irre, dürfte dies eine weitere Gemeinsamkeit zwischen uns sein, und das ist auch der Grund, dass ich dich gefragt habe, ob du mich begleiten willst. Ich sagte dir, dass ich fest daran glaubte, dass Nya und Kojan II noch irgendwo existieren. Ich gebe zu, dass ich diesen Glauben schon so gut wie verloren hatte, so wie ich auch nicht mehr daran glaubte, das Schicksal selbst noch wenden zu können, obwohl sowohl Njordir als auch Blootnyr mir erschienen und mir genau dies prophezeiten, aber …“
    „Was?“, entfuhr es Kallfaer, und er starrte Rajin aus großen Augen an. Dann aber schüttelte er den Kopf und brummte: „Selbst wenn diese Behauptung keine Gotteslästerung sein sollte, sondern wahr wäre – was nützen uns die Prophezeiungen von Göttern, die vernichtet sind. Sieh zum Himmel, Bjonn! Sieh, wie die Götter in flüssiges Gestein eingeschmolzen werden und verglühen und wie ihr Geist mit dem Dampf verweht, zu dem die Ozeane wurden, deren Herr einst Njordir war.“
    „Du kannst mir glauben oder nicht, Kallfaer“, entgegnete Rajin, „aber eins weiß ich: Du würdest es dir nie verzeihen, ließest du die wahrscheinlich letzte Möglichkeit ungenutzt verstreichen, den Lauf des Schicksals zu ändern. Mir würde es jedenfalls so gehen, und darum werde ich in jedem Fall in Groenjyrs Land aufbrechen, gleichgültig wer mich begleitet oder wie gefährlich es ist.“
    Kallfaer runzelte die Stirn. „Du willst dich von den Seelenfäden der Vielbeiner einwickeln und erwürgen lassen wie der, den die Vogelmenschen gerade betrauern?“, fragte er höhnisch.
    „Du hast gesehen, dass meine innere Stärke reicht, um ein solches Netz unter meinen eigenen Willen zu zwingen, als ich dich fesselte. Warum sollte mir das nicht auch gelingen, wenn mich ein Webergeselle angreift?“
    „Und wenn es Tausende sind?“
    Rajin hob die Metallfaust. „Hier drin ist mehr Kraft als irgendwo sonst.“ Er ließ die Hand wieder sinken. „Aber es zwingt dich niemand, mitzukommen.“
    Kallfaer zögerte noch, schließlich aber nickte er. „Du hast recht“, stellte er leise fest. „Ich würde es tatsächlich bereuen, würde ich diese letzte Möglichkeit nicht nutzen. Auch wenn es uns doch noch gelingt, uns auf eine andere Welt zu retten, und sich eines Tages einige von uns vielleicht nicht einmal durch die schrillen Stimmen und die gefühlsarmen Gesichter der Vogelmenschenfrauen davon abgehalten lassen, mit ihnen stummelflügelige Kinder zu zeugen, ich würde wahrscheinlich jeden Tag daran denken.“
    „Ich weiß“, sagte Rajin.
     
     
    Der Wechsel von Tag und Nacht hatte auf dem Jademond keine Bedeutung mehr, denn tagsüber spendete die Sonne Helligkeit, in den Nächten die glühende Drachenerde. Das Dunkel der Nacht gehörte auf Groenjyrs Mond der Vergangenheit an.
    Abwechselnd beherrschten die zerstörte, zum Glutball gewordene Drachenerde und die Sonne den Himmel und erhellten den Jademond. Drüber hinaus spendeten auch die anderen Monde noch Licht.
    Von Orik Wulfgarssohn erfuhr Rajin, dass sich der Augenmond früher nicht derart groß am Himmel des Jademonds gezeigt hatte, und Branagorn vermutete, dass es in nicht allzu ferner Zukunft zu einem Zusammenprall kommen würde: „Sie werden sich wie zwei Kugeln beim altländischen Billard touchieren, und welchen Weg dann jede der beiden Welten nehmen wird, ist nicht vorhersagbar.“
    Die anderen verstanden zwar Branagorns Vergleich mit jenem Spiel nicht, das vor Jahrhunderten im drachenischen Altland sehr verbreitet gewesen war, aber jeder von ihnen begriff, dass das Ende für sie alle rascher kommen konnte, als sie gedacht hatten.
    Während der Bleiche Einsiedler die meiste Zeit damit verbrachte, mit Rahahsh und einigen anderen Vogelmenschen dem Rätsel des kosmischen Tors auf die Spur zu kommen, erkundigte sich Rajin nach allen Einzelheiten, die über Groenjyr und seine Webergesellen bekannt waren.
    „Du wirst seinen Wohnsitz leicht finden“ sagte ihm Sharash. „Der Teppich, den er weben lässt, ist so breit und vor allem lang, wie in den Geschichten der Seemannen beschildert. Und der Riese selbst schläft seinen Rausch in einem jadefarbenen Kuppelbau aus. Einen Teil seiner Webergesellen hält er dazu an, Trauben anzubauen, die dann zu einem alkoholischen Trank vergoren werden. Aber sein Schlaf ist nicht sehr tief, und oft genug

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