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Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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vorbereitet, sich im nächsten Moment zu entladen, als irgendwas in seinem Kopf die Notbremse gezogen hatte und sämtliche Kraft aus seinen Beinen wich. „Ich hab noch nie … Ich meine … Du bist so heiß. Da geht einem echt was ab, trotzdem … Ich kann das nicht.“
    Fäiram war während seiner Eroberung von Jonas' Brust ohnehin bereits halb zu Boden gesunken und setzte sich nun während dessen Erklärung auf seine Fersen, um ihn anzusehen. Jedoch nicht herrisch oder böse, sondern gütig, wissend, mitfühlend, so als wüsste er genau darüber Bescheid, was gerade in Jonas vorging.
    Während die gebeugten Knie langsam auf den Boden niedersanken, schob Fäiram die Hacken unter seinem Hintern zur Seite, setzte sich vollends auf den Boden und lächelte milde. Eine Art zu sitzen, die Jonas' eigene Gelenke mit einem schmerzhaften Ziehen kommentieren würden, geschweige denn, dass er aus dieser Haltung je wieder herauskam Dem offenbar äußerst gelenkigen Drachenreiter schien es keinerlei Probleme zu bereiten.
    „Es steht mir fern, dich zu irgendetwas zu zwingen“, gab Fäiram gütig von sich. Seine Hand legte sich freundschaftlich auf Jonas' Schulter, fast wie ein Kumpel, wenn das kaum merkliche Zittern der Finger nicht gewesen wäre.
    Fäiram zitterte, stellte Jonas überrascht fest. Vor Anspannung? Vor Schreck? Vor Angst? Vor ungezügelter Begierde?
    Jonas sah hoch und suchte in Fäirams Augen nach der Antwort. Da war keine Angst zu erkennen. Auch kein Schreck. Eher Verlangen, Sehnsucht, wie auch die Sorge, zu weit gegangen zu sein. Als Jonas' Augen von seinem eigenen pochenden Schoß hoch gewandert waren, über die Brust des anderen, um in dessen Augen zu blicken, hatte er wohl bemerkt, wie sich in dessen Schritt eine gewaltige Beule aufbäumte – auch in der zusammengekauerten Stellung, wo sich im Schritt der Stoff entspannte und sich von der Haut abhob. Das kleine Zeltchen, das sich in Fäirams Mitte aufspannte, war nicht minderer, als das in Jonas' Hose. Fäiram war im höchsten Maße erregt. Deswegen zitterte er.
    Was fand der Kerl an ihm? Es war offensichtlich, dass er schwul war, so wissend und gekonnt, wie er Jonas an die Wäsche gegangen war; wie er ihn verführt hatte, ohne ihn richtig zu berühren; wie er ihm die Sinne geraubt hatte, als könne er die leisen, allerintimsten Gedanken in Jonas' Kopf lesen; wie er ihn betört und berauscht hatte, lediglich mit seiner Stimme und deren wohltuenden Klang, die ihm wie heißer Honig die Kehle hinunter rann; wie er ihn willenlos machte, allein mit seiner Anwesenheit, mit dem heißen Atem, der ihm am Hals entlang gestrichen war und wie er ihn beinahe soweit gehabt hätte, dass er sich einem Mann hingab, und das nur mit heißen Küssen, die noch immer auf seiner Brust und seinem Bauch lichterloh brannten und jeden einzelnen davon in seine Erinnerung riefen.
    So prüde und verklemmt, wie Fäiram vorhin berichtete, konnten die Bewohner von Häälröm gar nicht sein. Denn dieser Kerl war alles andere als dies. Er wusste genau, was er tun musste, um einen anderen Kerl um den Verstand zu bringen, und wie er sich geben, was er sagen oder auch nicht sagen musste, um Jonas' Hirn in die Hose rutschen zu lassen.
    Sehr wohl bemerkte Jonas den kurzen, sehr flüchtigen, beinahe schüchternen Blick des Elbenkerls auf das nackte Stück Haut zwischen seinem offenen Hemd, und wie er jeden Quadratzentimeter mit den Augen erhaschte und verschlang. Deutlich konnte er die heißen Wellen voller Sehnsucht vernehmen, die aus jeder Pore des Kerls zu ihm herüber wogte. So heiß und brennend, dass ihm sicherlich bald der Geduldsfaden riss und er sich den Menschen kurzerhand nahm. Und dennoch hievte sich Fäiram auf seine Beine und ging zum Bett zurück, um sich in gewohnt steifer und förmlicher Pose auf der Bettkante niederzulassen. Er senkte den Blick, starrte angestrengt auf seine Hände in seinem Schoß, die er nun zusammengefaltet dort ablegte und schien abzuwarten.
    Jonas blieb sitzen, unfähig irgendetwas zu tun. Sein Hirn, sein Verstand, das denkende Etwas in ihm saß noch immer tief unterhalb der Gürtellinie und verlangte schreiend danach, dass er sich endlich in Bewegung setzte und zu Fäiram ging. Der Rest seines Körpers war wie gelähmt, taub und mit Watte gefüllt. Watte, die wie elektrisiert in ihm knisterte und zischte, die seine Nervenenden wie kleine Streichhölzer entzündete und beißenden Schwefelgeruch verbreitete. War dies der Zorn Gottes? Zuerst der Blitz, dann

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