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Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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der Geruch der Hölle, den er glaubte zu vernehmen?
    Er sah hoch und warf einen verstohlenen Blick in Richtung des Bettes, wo Fäiram saß, beinahe schon bedauernswert und schuldbewusst. Fast erlag er der Versuchung, aufzuspringen und ihn in seine Arme zu reißen und zu trösten. Seine Beine zuckten bereits, der Rest war jedoch nach wie vor taub und gefühllos, zu schwach, um irgendetwas zu tun. Notfalls hätte er sich auf Händen und Füßen, vielleicht sogar auf dem Bauch näher schleppen müssen, um dem Drängen nachgeben zu können.
    Jonas schüttelte den Kopf. Es war verrückt, echt verrückt.
    Was machte er hier eigentlich? Seine Gedanken wollten nicht etwa wirklich darum kreisen, sich von Fäiram, einen Kerl, der nicht einmal von seiner Welt stammte, verführen zu lassen? Ihn, einen Mann, der noch vor wenigen Wochen nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet hätte, wie es wäre, mit einem Mann …?
    Er keuchte atemlos. Sein Herz hatte sich etwas beruhigt, als Fäiram einen größeren Abstand zwischen sie gebracht hatte. Allein der Gedanke daran, verursachte in ihm erneut dieses Kribbeln, stachelte und piesackte sein gequältes Mojo. Wenn Fäiram nicht so verdammt heiß wäre. Wenn dieser absolut betörende Kerl nur eine Frau wäre, hätte er sie schon längst flach gelegt, oder sich von ihr flach legen lassen, so wie es Linda getan hatte, als er sie auf einen Kaffee besucht hatte. Oder wie Melli in der winzigen Abstellkammer, während der Party.
    Das war etwas, womit er umgehen konnte, etwas ganz Normales. Aber das hier, so sehr er sich auch dagegen sträubte und es sich einzureden versuchte, sein Hirn war im Moment derart verdreht, dass er keine klaren Gedanken mehr fassen konnte.
    Warum zum Henker empfand er nichts dabei, ödete ihn sogar regelrecht an, sich Melli oder Linda statt Fäiram vorzustellen? Warum hatte er keine persönliche Genugtuung empfunden, als er erst von Linda und dann von Melli vernascht worden war? Wieso fühlte er sich kein bisschen geschmeichelt, von den beiden Mädels begehrt zu werden?
    Die Antwort darauf wusste er selbst: Weil es ihn nicht im Geringsten antörnte. Sein Körper hatte schlichtweg nur auf die Reize reagiert. Er war von den Reibungen und Bemühungen der Frauen so stimuliert worden, dass es ihm unweigerlich kommen musste. Er hatte es ihnen gegeben, richtig, jedoch nicht sich selbst. Im Nachhinein betrachtet, war es ein harmloser, nichts bedeutender Fick gewesen, der nicht danach schrie, wiederholt zu werden. Ganz im Gegenteil. Die Vorstellung, sich abermals mit einer der beiden Frauen auf einen dieser nichtssagenden Vögeleien einzulassen, ödete ihn mehr als an.
    Fäiram wiederum … war etwas anderes. Allein schon wie er so da saß, den Blick gesenkt, hinter dem dunklen Vorhang seiner langen Haare verborgen, abwartend, brav, sittsam; allein dieser Anblick ließ das Feuer in ihm erneut auflodern. Sein Glied begann abermals zu pochen und seine Finger zuckten, weil sie unbedingt durch die lange, glatte Mähne streichen wollten, sie berühren, sie durch die Finger gleiten lassen und ihren Duft in sich aufnehmen wollten. Sie wollten ihm dieses enge Hemd vom Leib reißen, ihn seiner engen, schwarzen Hose entledigen und nachsehen, ertasten und in Besitz nehmen, was sich darunter verbarg. Ihn brannte es danach, den anderen zu erkunden und zu erforschen, ihn kennen zu lernen und ihm lustvolle Laute zu entlocken, wenn er mit seiner Zunge über die strammen Brustwarzen leckte und sich diesen harten Männerkörper aneignete.
    Jonas lief bei diesen lüsternen Gedanken das Wasser im Mund zusammen und riss den Blick von Fäiram. Verdammt, was war nur los mit ihm? War er eben im Begriff gewesen, sich in einen Kerl zu verlieben? Abgesehen davon, brauchte man so etwas wie Liebe, wenn man vor Sehnsucht auf einen anderen Menschen verging?
    Ja, er sehnte sich nach Fäiram. In dieser kurzen Zeit, vielleicht nicht einmal eine halbe Stunde, zwischen seinem Erwachen und jetzt, wo er mit rasenden Gedanken am Boden kauerte. Wie konnte er sich in dieser kurzen Zeit in einen Mann verlieben – einen Mann! – und sich danach sehnen, die schwarzen, seidig schimmernden Laken des riesigen Bettes mit ihm zu zerwühlen? Alles in ihm brannte, schrie und jammerte danach, bettelte und flehte, sich endlich zu erheben und zu ihm zu gehen, zu erfahren, was Fäiram zu bieten hatte, was er Fäiram zu bieten hatte.

Wenn er es genau nahm, brannte dieses Verlangen nicht erst, seit er hier in diesem Raum

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