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Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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schlucken und widerstand tapfer der Versuchung, abermals zurückzuweichen. „Was willst du von mir?“, fragte er geradeheraus.
    „Du bist der Drachenritter.“
    Jonas brauchte einen Moment, ehe ihm die Tragweite dessen was Fäiram gerade gesagt hatte, bewusst wurde. „Oh, nein“, rief er und wich abermals zur Seite aus. „Das wirst du nicht tun. Du wirst nicht darauf verzichten. Ich bin kein Drachenritter. Ich will auch nie einer sein. Mir gefällt mein Leben. Mir gefällt mein Job. Ich will nur heil aus dieser Sache raus kommen. Du bist der Drachenritter. Du wirst meinetwegen nicht darauf verzichten.“
    Fäirams Mundwinkel zuckten leicht. Sein Gesicht verfinsterte sich allmählich. In seinen dunklen Augen – diese unheimlichen dunklen Augen, die ihn ein weiteres Mal an die des Drachen erinnerten – glitzerte es. Er senkte den Blick, um die Bestürzung zu verbergen.
    „Ich habe nicht vor, darauf zu verzichten“, sagte er, trotz allem mit belustigtem Unterton. „Das kann ich gar nicht.“
    „Ich glaube nicht, dass ein Drache zwei Reiter haben kann.“ Auf einen Dreier mit einem Drachen hatte er erst recht keine Lust – obwohl. War es nicht das, was sie eh schon die ganze Zeit machten? In seinen Visionen hatte er gesehen, was Fäiram gesehen hatte und auch das, was der Drache gesehen hatte – als er auf dem Bolzplatz auf ihn gewartet hatte. Irgendwie war es verwirrend. Fäiram, er, der Drache … Die Hände konnten unmöglich einem Drachen gehört haben. Gab es womöglich noch einen Vierten?
    „Hat er auch nicht.“
    „Und wie soll das gehen?“ Jonas fuhr sich zum wiederholten Male mit den Fingern durchs Haar und ließ die Hand einen kurzen Moment im Nacken liegen. „Was auch immer hier los ist, es ist nicht meine Geschichte. Es war purer Zufall mit der Feder. Ich will nur, dass …“ Er verstummte, wusste nicht mehr, was er eigentlich sagen wollte. Er wusste nicht mehr, was er eigentlich wollte. Seine Gedanken schwirrte noch immer ziellos in seinem Kopf umher, hin und her gerissen, zwischen Faszination und Begehren …
    Begehren. Dieses Wort ließ er sich auf der Zunge zergehen. Wonach begehrte es ihn? Nach Fäiram? Er schüttelte den Kopf und wich ein weiteres Mal zur Seite aus, dort wo er vorhin ganz nahe vor der offenen Balkontüre gestanden hatte. Er blickte hinaus, beinahe sehnsüchtig, konnte jedoch außer Finsternis, aus denen vereinzelt, versprengte Lichter glitzerten, nichts vom eigentlichen Häälröm erkennen. Am oberen Teil des finsteren Horizonts funkelten einige Sterne. Keines der Sternbilder kam ihm bekannt vor.
    „Möchtest du gehen?“, wollte Fäiram wissen, blieb diesmal dort stehen, als befürchtet er, dass Jonas zum Balkon hinaus flüchten würde.
    Wollte er gehen? Wollte er fliehen? Wollte er diesen Ort verlassen und zurück in sein Zuhause, in seine Wohnung, in seinen Job? Jetzt?
    Er wollte zurück, jedoch nicht jetzt. Irgendetwas hielt ihn hier. Er wollte noch nicht gehen. Er wollte noch mehr. Er wollte noch mehr erfahren über Fäiram.
    „Nein“, antwortete er, mit ein wenig Wehmut und ein wenig Bedauern. Was wollte er eigentlich wirklich? Und was wollte sein Mojo? Er fluchte innerlich. Jedes Wort, jede Bewegung Fäirams verursachte dieses verlangende Prickeln in seinem Innern, das sich allmählich zu einer lodernden Flamme entwickelte.
    Fäiram trat erneut hinter ihn. Diesmal tauchte Jonas nicht vor der Hand weg, die ihn zu berühren gedachte. Diesmal hielt er stand, wie ein Mann – wie ein verdammter, harter Mann. Er fühlte die Hand auf seinem Arm, wie sie da testend liegen blieb, wie sie verharrte, ausprobierte, wie weit er gehen konnte, bis sie sich vorsichtig senkte, über den Unterarm, zu seiner Hand und den Handrücken berührte, nackte Haut berührte. Jonas trug noch immer die Klamotten, die er bereits auch schon den ganzen Tag im Büro getragen hatte, ein schlichtes weißes Hemd, eine schwarze Jeans. Innerlich schmunzelnd stellte er fest, dass sie beide offenbar denselben Modegeschmack besaßen.
    Als ihn Fäirams Finger trotz allem unerwartet an der Hand berührten, rissen seine Gedanken abrupt ab und drehten sich alleinig um diese Berührung. Ihm wurde heiß und kalt, abwechselnd, gleichzeitig. Er begann zu zittern. Seine Beine wurden weich. Sein Herz pochte wild und fordernd.
    Nachdem Jonas steif stehen geblieben war, sich diese Berührung hatte gefallen lassen, wagte sich Fäiram einen weiteren Schritt vor und legte seine andere Hand auf den anderen Arm,

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