Drachenfeuer - Drachenkrieger Band 2 (German Edition)
Versprochen.“
„Na gut...“
Besänftigt kuschelt sie sich wieder an seine Brust.
„Wie war das eben noch mit dem Hummer?“
Schnell schnappt er sich ein großes Stück und lässt sie es aus seinen Fingern knabbern.
Verdammt, da ist er haarscharf an einem mittelschweren Vulkanausbruch vorbei geschliddert.
Er wird ihren Trainingsplan rigoros umstellen müssen und das Aggressionstraining ganz vorne auf seine Liste setzen.
Ob sie eigentlich ansatzweise spürt, was für Kräfte sie zu entfesseln in der Lage ist? Es scheint sie noch nicht einmal sonderlich angestrengt zu haben, ihre ungezügelt aufbrandenden Emotionen und Nárteńien's Wut zu kontrollieren.
Normalerweise dürfte ihre Kraft nach der anstrengenden Wandlung dafür noch lange nicht ausreichen.
Doch dass sie ihn jetzt bereits als ihren Hort in Besitz genommen hat, erfüllt ihn mit Stolz und unbändiger Freude.
Jedenfalls wird das kein langweiliges Leben, mit ihr an seiner Seite!
Da ist er sich aber so was von sicher....
D er Neumond zieht schützend seinen Kreis über das Firmament, umhüllt sie mit dem sanftesten, bläulich schimmernden Licht.
Zarte Schatten huschen über ihre Wangen, spielen zwischen ihren langen Wimpern Verstecken und betonen das leise, innere Leuchten, das ihre Haut überstrahlt, seit sie in seinen Armen eingeschlummert ist.
Ganz fest hat sie sich an ihn gekuschelt, ganz weich sich an seine harten Muskeln geschmiegt.
Fasziniert betrachtet er das Fortschreiten ihrer Verwandlung, ist bezaubert von der Art wie sie mit leicht geöffneten Lippen kleine Knisterflammen atmet.
Ihr Gesicht ist entspannt, die Augen ruhen still unter den sanft gesenkten Lidern.
Langsam und voller Aufmerksamkeit streicht sein liebevoller Blick über ihr Antlitz. Verspielt gleiten seine Finger durch ihre wilden, roten, glänzenden Locken.
Ein zitternder Atemzug lässt seine Brust erbeben.
Er kann es noch immer nicht völlig fassen.
Da ist so viel...
So viel Vertrauen.
So viel unendliche Hingabe.
Ihr Mut und ihr Feuer hat ihn bis in seine Grundfeste erschüttert.
Nichts ist mehr, wie es war.
Aber genau das hatte er sich immer ersehnt, eine Gefährtin, die ihn überfällt wie eine Naturgewalt, die ihn nimmt wie er ist und ihn doch mit einem Blick, mit einem Lächeln zu verwandeln in der Lage sein würde.
Und doch ist sie ganz anders, als er es sich je hätte ausmalen können.
Als sie wie ein müdes Kätzchen zierlich gähnte, sich vertrauensvoll tiefer in seine Arme schmiegte und wie ein Kind von einem Moment zum anderen in den Schlaf glitt, hat sie, ohne es zu ahnen, seine letzten Mauern eingerissen.
Mauern, die er über Jahrhunderte zum Schutz seiner Seele aufgebaut hatte.
Damit nichts und niemand ihn berühren, damit der Tod um ihn herum, seinen Kern nicht zerstören konnte.
Aber sie hat sich einfach unter seine Haut geschlichen, seine Fassade mit lächerlicher Leichtigkeit durchdrungen und ihn mit ihrer rot flammenden Wärme erfüllt.
Beschützend legt er seine Arme fester um sie, hält sie warm und sicher an seiner Brust.
Ein weiterer tiefer Atemzug lässt ihn spüren, wie sein Innerstes vor Freude erbebt.
Endlich hat er seinen Hort errungen.
Er hat sie gefunden und ihr Herz erobert.
Und er wird sie nie wieder aufgeben.
Endlich, endlich... ist er wirklich Zuhause...
Träume aus sanft knisternder Wärme und glitzerndem Licht.
Gefühle voller Glut und Feuer.
Schwebend taumelt sie durch faszinierende, farbige Welten, spürt Welle um Welle eine ihr fremde Macht sie durchfluten.
Fremd? Nein, sie ist ihr nicht wirklich fremd.
Diese Macht ist so vertraut wie ihre Haut, die sie ihr Leben lang schützend umhüllte.
Dennoch... etwas das immer derart nah war, wird so oft nicht wahrgenommen, wird nicht wirklich erkannt, eben weil es immer da war.
Aber jetzt spürt sie alles!
Spürt die Textur ihrer Haut, jede Pore, jedes Haar.
Spürt jeden Atemzug, jeden Herzschlag.
Und es ist gut so. Es ist richtig und wahrhaftig.
Sie beobachtet, fühlt und lernt.
Erkennt sich selbst, als wäre sie bisher Luft gewesen.
Sie war immer schon da. Immer.
Nur weil sie sich nicht sehen konnte, so wie man die Luft nicht sieht, die man atmet, so gab es sie doch.
Und jetzt sieht sie die Luft!
Schmeckt, fühlt und ertastet, was ihr so fremd und doch so nah ist.
Das Feuer in ihr quält und verbrennt sie nicht länger. Es wärmt und schützt.
Es entfacht ihren Hunger. Einen Hunger nach soviel mehr.
Nach Wissen und Können, nach Lust
Weitere Kostenlose Bücher