Drachenfeuer - Drachenkrieger Band 2 (German Edition)
Probe und so?“
Gespielt entsetzt reißt er die Augen auf.
„Bist du Irre? Da habe ich den wertvollsten Hort gefunden, den sich je ein Mann erträumen könnte und den soll ich mit einem `auf Probe` riskieren? Vergiss es!“
„Ähmm... Was ist ein Hort?“
Sein wie von einem inneren Feuer entzündetes, strahlendes Lächeln haut sie dann fast noch mehr aus den Socken als das, was er ihr mit seiner samtig melodiösen Stimme zuschnurrt.
„Der Hort ist der größte und wichtigste Schatz eines Drachen. Meist etwas ungeheuer Wertvolles, etwas Einmaliges voller Magie, das ihn unendlich fesselt und bezaubert. So etwas wie du, Ari.“
Und das ist dann der Moment, in dem endlich auch ihr Verstand erkennt, dass es nicht nur ein Abenteuer für unbestimmte Zeit, sondern ein ganz neues Leben ist, in das sie ungebremst hineinschliddert.
„Aber was hättest du getan, wenn ich nein gesagt hätte?“
„Dann wäre ich immer in deiner Nähe geblieben, hätte dich beschützt und alles dafür getan, dass du deine Meinung noch änderst.“
„Aber...“
„Und wenn ich das nicht geschafft hätte, wäre ich dir in die nächste Welt gefolgt und dir da so lange auf die Nerven gegangen, bis du endlich nachgegeben hättest. Aber das wird ja jetzt nicht mehr nötig sein.. oder?“
Sie sitzt wie erschlagen vor ihm und kann nur noch den Kopf schütteln.
Soviel unerschütterliches Vertrauen in sie raubt ihr den Atem und die Fassung.
Eine einzelne Träne rinnt unaufhaltsam ihre Wange hinab und wird von seinen zärtlichen Lippen aufgefangen.
„Wirst du bei mir bleiben, Liebes?“
Sie nickt.
„Wirst du mir erlauben, dir dein neues Leben zu zeigen und die Entscheidungen zu treffen, die für deine Sicherheit notwendig sind?“
Seine Lippen wandern zu ihrem Mundwinkel, hauchen kleine Lippenschmeichler auf ihn.
Noch ein kleines Nicken.
„Und wirst du alles was Mein ist auch als das Deine ansehen?“
Jetzt zögert sie doch einen kleinen Moment, bevor sie nachgibt.
„Siehst du.. und nur das war es, was ich dir auf dem Grund des Sees schenken wollte.“
Sanft entwindet er ihr das goldene Kästchen aus den verkrampften Fingern, öffnet es und bietet den Inhalt mit der gleiche Geste wie die Kriegerfessel an.
Vorsichtig streicht sie über den eigenartig geformten schlüsselartigen Gegenstand.
„Das ist ein Generalschlüssel. Nur ich und Takere haben noch so einen. Er und die Irisscanner ermöglichen dir freien Zugang zu meinem gesamten Besitz.“
„Takere? Wer oder was ist Takere?“
Frech grinst er sie an.
„Höre ich da einen Hauch Eifersucht aus deinen interessierten Worten?“
Ein schneller, scharfe Blick von schräg unten und er kuckt dann mal lieber wieder ganz ernsthaft.
„Takere ist mein engster Vertrauter. Er ist mein Leibwächter und meine rechte Hand im Geschäft.“
„Auch ein Drachenkrieger?“
„Ja. Er ist Maori und trägt einen der ältesten WasserDrachen in sich. Ich denke, er wird dir gefallen. Er redet zwar nicht viel, aber wenn, dann haut er dir die Worte mit so einem trockenen Humor um die Ohren, dass du noch Stunden später überlegst, ob er das jetzt wirklich so gemeint hat.“
Ihre Finger gleiten weiter, streichen über schmales Gold.
„Aber warum auch noch... Ringe?“
„Nun, ich wusste ja nicht, ob du die Funktion der Kriegerfessel verstehen und akzeptieren würdest. Vielleicht wäre es dir lieber gewesen, ein... menschlicheres... Zeichen unsere Verbundenheit zu tragen.“
Jetzt endlich grinst sie ihn wieder schief von unten an.
„Du hast wirklich an alles gedacht, hm?“
Mit einem kleinen sardonischen Lächeln beugt er sich erneut ganz nah zu ihren Lippen.
„Ich habe zwei lange Wochen nichts anderes getan als meine Angelegenheiten zu regeln und jedes noch so kleine Problem aus dem Weg zu räumen. Nur um mich ohne jede Ablenkung ausschließlich meiner Jagd nach dem wundervollsten Hort aller Zeiten widmen zu können.“
„Soso... Jagd, hm?“
Seine Lippen und Augenwinkel kräuseln sich um die Wette als er, ein Wort murmelnd, sanft ihren Mund mit dem Seinen verschließt.
„Halali!“
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