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Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Titel: Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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steckten. Stadtwächter also. Entmutigt sackte er in sich zusammen und wehrte sich nicht, als sie ihn absuchten und ihm das Silberbesteck entrissen. Hätte es nicht jemand sein können, der Giran umbringen und dessen Geschäft übernehmen wollte? Da wäre ihm zumindest die Hoffnung auf einen schnellen Tod geblieben, wenn man nicht als Verkäufer übernehmen wollte. Im Kerker hingegen würde es ihm übel ergehen …
    Hör auf zu jammern! Solange du lebst, kannst du das Beste draus machen!, ermahnte er sich selbst. Bis jetzt hatte er alles überstanden, was das Schicksal ihm aufgebürdet hatte. Vielleicht würde er auch das hier schaffen …

    „Herr, da ist ein Bote der Stadtwache, der Euch dringend sprechen will.“
    Callin blickte gereizt hoch, er mochte es nicht, während seiner Arbeit gestört zu werden. Ein Glück, dass er mit seinem Versuch, weißes Gold herzustellen, noch nicht begonnen hatte. Es konnte gefährlich werden, beim Experimentieren mit alchemistischen Ingredienzien zu pausieren. Vor Wochen hatte er es unabsichtlich erzeugt, als er mit weißer Tonerde, Felsspat und Quarz gearbeitet hatte, um zu sehen, ob er daraus einen edleren Stoff erhalten konnte. Was herausgekommen war, besaß ähnliche harte und doch formbare Eigenschaften wie Gold, war jedoch von einem sehr schönen Weiß. Sicherlich keine Errungenschaft, die die Menschheit zu einer höheren Bewusstseinsstufe verhelfen würde, doch Callin konnte sich vorstellen, aus diesem Stoff nützliche Gegenstände wie etwa Geschirr oder Vasen zu formen. Gleichgültig wie hübsch bemalt, Tongeschirr deprimierte ihn.
    „Herr?“, brachte der Diener sich in Erinnerung.
    „Sag ihm, dass ich gleich für ihn Zeit habe“, beschied ihm Callin nachlässig winkend. Der Diener verneigte sich ehrerbietig und eilte davon. Nur wenige durften dieses Kellergewölbe überhaupt betreten. Ausgewählte Diener, die Verschwiegenheit bewahrten, gleichgültig, was sie dort unten sahen. Oder hörten. Viele seiner Versuche waren weitaus weniger harmlos als die Spielerei mit Feldspat und Quarz und das Ergebnis auch weniger erbaulich als etwa seine Erfindung von bleifreiem Kristallglas, das mittlerweile in allen Ländern teuer gehandelt wurde und ihm zu seinem märchenhaften Reichtum verholfen hatte.
    Sorgfältig räumte Callin alles fort, sperrte die besonders teuren und seltenen Gerätschaften zur Destillierung und Sublimierung der Elemente in einen magisch geschützten Schrank, den ausschließlich er allein öffnen konnte. Derjenige, der ihn störte, sollte besser einen gewichtigen Grund dafür haben! Es dauerte allein rund eine Stunde, bis er mittels Meditation den Zustand innerer Reinheit erreicht hatte, um sich der Alchimie widmen zu dürfen!
    Missmutig eilte er hoch in die Empfangshalle, gerade so rasch, dass er nicht außer Atem geriet. Wenn die Stadtwache ihn behelligte, musste etwas passiert sein. Womöglich war jemand aus der Fürstenfamilie erkrankt?
    „Herr, ich muss Euch bitten, mit mir mitzukommen“, murmelte der Bote, kaum dass er Callin erblickt hatte, und verneigte sich tief. Den verschreckten Ausdruck in seinem bleichen Gesicht hatte Callin trotzdem erhascht. Er drehte sich zur Seite, sodass er seinen Türwächter fragend ansehen konnte.
    „Es warten vier Gardisten dort draußen, Herr“, sagte der Wächter sofort.
    „Um was geht es?“, erkundigte Callin sich sachlich. Ein Gesuch, dass er seine Magie zugunsten des Reichsfürsten einsetzen sollte, konnte er ausschließen.
    „Wir haben einen Zauberschmied aufgegriffen, Herr, der mit aller Gewalt die Stadt verlassen wollte, obwohl die Tore bereits geschlossen waren“, sagte der Bote, diesmal etwas lauter. „Gemäß den Gesetzen haben wir ihn in Gewahrsam genommen. Da er beweisen konnte, ein Zauberschmied zu sein, brauchen wir Eure Hilfe. Der Fremde behauptete, dass Ihr für ihn bürgt.“
    „Ah, Haranstadt ist wirklich etwas Besonderes. Für gewöhnlich werden Leute eingesperrt, die irgendwo einbrechen , während ein Ausbruch doch eigentlich bloß aus dem Kerker eine Straftat sein sollte.“ Callin hatte seiner Stimme bewusst einen sanften Klang gegeben, um den vor Angst schlotternden Mann nicht noch mehr zu verschrecken. Schließlich kannte er die Wirkung, die seine Ausstrahlung als Zauberschmied auf normale Menschen hatte. Jeder konnte die Aura der Magie spüren, sein Verbündeter hatte sicherlich keine Mühe gehabt, einen Beweis zu erbringen. Er lächelte zusätzlich beruhigend und hielt sich

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