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Drachenfutter

Drachenfutter

Titel: Drachenfutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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abzuhalten.« Aahz grinste.
    »Schau dir das doch an, Kerlchen. Machen sie es nicht genauso wie wir, als wir mit ihnen sprechen wollten? Sie stehen sogar genau auf dem gleichen Fleck.«
    Ich besah mir die Gruppe noch einmal unter diesem neuen Licht. Aahz hatte recht! Der Feind wollte einen Kriegsrat einberufen.
    »Meinst du, wir sollten da hin?« erkundigte ich mich nervös.
    »Klar«, erwiderte Aahz. »Aber nicht jetzt gleich. Laß sie ein bißchen schwitzen. Sie haben uns das erste Mal auch warten lassen, weißt du noch?«
    Es war fast eine halbe Stunde später, als wir aus der Baumgruppe hervortraten und über die Wiese zu jener Stelle gingen, wo die Soldaten warteten. Ich hatte Aahz vorsichtigerweise als dubiosen Charakter aufgemacht. Ich selbst trug die Unsichtbarkeitswand vor mir her, so daß die Soldaten glauben mußten, Aahz sei alleine, obwohl ich neben ihm hermarschierte.
    Es befanden sich mehr Soldaten an dem Treffpunkt als bei unserer ersten Zusammenkunft mit Claude. Selbst für mein ungeübtes Auge war erkennbar, daß sich zwischen den Wachen mindestens sechs Offiziere befanden.
    »Ihr wünscht eine Zusammenkunft?« fragte Aahz arrogant, als er vor der Gruppe stehen blieb.
    Unter den Soldaten kam kurz Unruhe auf, während sie sich berieten. Schließlich trat einer von ihnen, offensichtlich der Anführer der Gruppe, vor. »Wir möchten mit deinem Herrn sprechen!« verkündete er förmlich.
    »Der ist im Augenblick beschäftigt«, antwortete Aahz gelangweilt. »Kann ich irgend etwas für euch tun?« Der Führer errötete ein wenig.
    »Ich bin der Befehlshaber dieser Abteilung!« brüllte er. »Ich wünsche Skeeve, den Kommandeur der Verteidigungsmacht, zu sprechen und nicht seinen Lakaien!«
    Ich warf eines der Blitzpulverpäckchen vor mir auf die Erde.
    »Wenn ihr darauf besteht, werde ich ihn holen«, knurrte Aahz.
    »Aber er wird nicht begeistert sein.«
    »Ich bin auch nicht hier, um ihn zu begeistern«, schrie der Führer. »Nun spute dich.«
    »Das wird nicht notwendig sein«, sagte Aahz mit boshaftem Seitenblick. »Er ist Zauberer. Er hört und sieht, was sein Diener hört und sieht. Er wird kommen.«
    Das war mein Stichwort. Ich ließ die Unsichtbarkeitswand sinken und entzündete sofort das Pulverpäckchen.
    Das Ergebnis war recht spektakulär.
    Die Soldaten wichen mit Ausnahme ihres Kommandeurs mehrere Schritte zurück. Für sie sah es so aus, als hätte ich mich plötzlich aus der Luft heraus in einer roten Rauchwolke materialisiert. Für mich war der Effekt weniger eindrucksvoll.
    Als der Beutel mit dem Pulver losging, wurde mir bewußt, daß es etwas ganz anderes war, eine Rauchwolke aus der Ferne zu beobachten oder genau am Zündungspunkt zu stehen.
    Während ich so eingehüllt in rote Schwaden stand, waren meine Gefühle nicht von hochtrabendem Siegesgefühl, sondern von dem Bedürfnis zu husten und zu niesen, bestimmt.
    Meine Bemühungen, diese Reaktionen zu unterdrücken, führten dazu, daß sich meine Züge derart verzerrten, daß ich Gus mehr als nur entfernt ähnelte. »Ruhig, Meister!« warnte Aahz.
    »Aahz, äh!« keuchte ich.
    »Laßt Euch nicht von eurem Zorn überwältigen«, fuhr mein Lehrer hastig fort. »Sie sind sich der Kräfte nicht bewußt, die sie leichtfertig reizen.«
    »Ich ... ich wollte doch nicht gestört werden«, konnte ich schließlich hervorstoßen, als der Rauch sich verzog und ich wieder zu Atem kam.
    Der Kommandeur der Gruppe war tapfer an Ort und Stelle stehen geblieben, sah jedoch ein wenig bleicher aus und wirkte weniger selbstsicher als im Gespräch mit Aahz. »Wir ... äh ... bitten um Entschuldigung, Euch gestört zu haben«, begann er unsicher. »Aber es liegen einige Angelegenheiten vor, die Eurer sofortigen Aufmerksamkeit bedürfen, insbesondere der Krieg, in welchen wir gerade verstrickt sind.«
    Ich besah ihn mir aufmerksam. Er schien von anderem Schnitt, als Claude es gewesen war.
    »Ich fürchte, ich befinde mich im Nachteil, Sir«, sagte ich. »Ihr scheint mich zu kennen, doch ich erinnere mich nicht, Euch schon einmal gesehen zu haben.«
    »Das habt Ihr auch nicht«, erwiderte der Offizier finster. »Wäre dies der Fall, so könnt Ihr sicher sein, daß einer von uns beiden jetzt nicht hier stände. Ich kenne Euch von Berichten, insbesondere über Eure jüngsten Bemühungen, dem Vorrücken unserer Armee Widerstand zu leisten. Ich bin Antonio, Kommandeur des rechten Flügels der linken Flanke der Armee des Imperiums. Das sind meine Offiziere.«
    Er

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