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Drachenfutter

Drachenfutter

Titel: Drachenfutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Energieströme, von denen Zauberer ihre Kräfte beziehen. Ganz in der Nähe verliefen zwei Linien, eine in der Luft, die andere im Boden, und das war gut. Zwar hatte Aahz mir beigebracht, wie man Energien speichert, doch bei den vielen Aktionen, die für diesen Tag geplant waren, wollte ich soviel Kraft, wie ich nur bekommen konnte.
    Wir konnten zusehen, wie Aahz und Gus sehr würdevoll auf die ausgewählte Kampfstelle zuschritten. Die gegnerische Streitkraft beobachtete wie erstarrt, wie die beiden Aufstellung nahmen. Einen Augenblick lang stand alles reglos wie auf einem Gemälde.
    Dann drehte Claude sich zu seiner Truppe um, bellte einen Befehl. Sogleich traten ein Halbdutzend Bogenschützen aus der Schlachtenreihe und verteilten sich zu beiden Seiten der Wagen. Langsam und bedächtig nahm jeder einen Pfeil und legte ihn an, dann hoben sie die Bögen in Richtung der beiden Gestalten, die die Kompanie am Weiterziehen hinderten.
    Ich konzentrierte meine Energien.
    Claude brüllte unseren Kameraden etwas zu. Sie verharrten reglos an Ort und Stelle.
    Ich konzentrierte mich stärker.
    Die Bogenschützen ließen ihre Geschosse davonfliegen. Gus hob theatralisch die Hand.
    Die Pfeile blieben mitten in der Luft stehen und fielen dann zu Boden.
    Die Bogenschützen blickten einander erstaunt an. Claude brüllte ihnen einen neuen Befehl zu. Zitternd legten sie an und schössen eine neue Salve ab.
    Diese war weniger synchron als die erste, doch es gelang mir, sie ebenfalls aufzuhalten.
    »Gute Arbeit, Jungchen!« stieß Ajax freudig hervor. »Das wird ihnen einheizen.«
    Und tatsächlich lösten sich die säuberlichen Reihen der Soldaten in Wellen auf, als die Männer untereinander tuschelten. Claude bemerkte es ebenfalls und beorderte seine Schützen zurück in die Aufstellung.
    Die erste Runde ging an uns.
    Doch mein Hochgefühl war von kurzer Dauer. Nun zogen die Soldaten ihre Schwerter. Die beiden Gruppen, welche zum Schutz des Wagens abgestellt waren, traten nun vor und bildeten zwei Flügel, die sich um unsere Mannschaftsmitglieder zu schließen wollen schienen. Claude war so nervös, daß er die Soldaten, welche die Wagen ziehen sollten, nach vorne holte, um die Mitte der Schlachtreihe zu verstärken.
    Darauf hatten wir nur gewartet.
    »Jetzt, Ajax!« zischte ich. »Setze sie hoch an.«
    »Ich weiß, Jungchen«, grinste unser Schütze. »Ich bin so weit, wenn du bereit bist.«
    Ich wartete, bis er seinen Bogen hob, dann konzentrierte ich einen intensiven Energiestrahl auf einen Punkt wenige Zentimeter vor seinem Bogen.
    Es ähnelte der Kerzenübung und ging nun ebenso leicht, nachdem wir es letzte Nacht geübt hatten.
    Sowie der Pfeil von Ajaxens Bogen flitzte, brach er in Flammen aus und flog weiter.
    Immer und immer wieder schoß der Bogenschütze seine Geschosse pfeifend durch meinen Zündungspunkt. Es erforderte meine gesamte Konzentration, den notwendigen Energiestrom aufrechtzuerhalten und gelegentlich umzulenken, wenn er seine Zielrichtung änderte.
    Schließlich ließ er seinen Bogen wieder neben sich sinken.
    »Das müßte reichen, Jungchen«, grinste er. »Sieh dir das mal an!«
    Das tat ich denn. Dort in der Ferne hinter den Reihen der Soldaten stiegen dünne Rauchfähnchen von den Wagen auf. Innerhalb weniger Augenblicke würde Claudes Nachschubeinheit ohne Nachschub dastehen.
    Aber wir hatten ja nicht einmal wenige Augenblicke Zeit zu warten! Vor unseren Augen schritten die Männer auf Aahz und Gus zu, ihre Schwerter blitzten in der Sonne.
    »Ich glaube, wir sollten besser etwas dagegen unternehmen«, murmelte Ajax und hob wieder seinen Bogen.
    »Warte eine Sekunde, Ajax!« befahl ich und spähte mit zusammengekniffenen Augen nach den beiden Gestalten in der Ferne.
    Aahz und Gus hatten rasch einige Worte gewechselt, dann trat der Wasserspeier zurück und fuchtelte wild in Richtung seines Begleiters.
    Ich brauchte einen Augenblick, aber dann begriff ich die Nachricht. Lächelnd schloß ich die Augen und hob Aahzens Tarnung auf.
    Ein Höllenspektakel trat ein. Die Soldaten in der vorderen Reihe warfen einen Blick auf den Dämonen, der vor ihnen stand, dann rasten sie nach hinten und trampelten dabei die Männer hinter ihnen halb zu Boden. Als die Kunde sich in der Formation ausbreitete, wurde diese zur wilden Meute, obwohl ich bezweifle, daß die in den hinteren Reihen überhaupt wußten, warum sie auf und davonliefen.
    Falls irgendeiner die brennenden Wagen bemerkte, so konnte es ihn jedenfalls nicht

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