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Drachengasse 13, Band 02

Drachengasse 13, Band 02

Titel: Drachengasse 13, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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Die Zwerge blieben am liebsten unter sich. Sie hatten im Grunde nichts gegen die anderen Völker Bondingors, aber direkt Tür an Tür mit ihnen wollten die meisten dann doch nicht wohnen.
    Tomrin, der noch nie hier gewesen war, glaubte eine vollkommen andere Welt zu betreten, als er mit Hanissa und Sando das Zwergenviertel erreichte. Auf einmal wurde alles um sie herum kleiner und gleichzeitig irgendwie massiver. Die Straßen waren überall mit Kopfstein gepflastert. Die gedrungenen Häuser bestanden aus dickem, grauem Bruchstein und hatten schwarze Schieferdächer. Kunstvolle Steinmetzarbeiten zierten Türen und Fenster. Grün sah man fast gar nicht, dafür alle erdenklichen Schattierungen von Braun und Grau.
    Auf den Straßen waren Hunderte von Zwergen unterwegs. Sie schoben Karren mit Werkzeug vor sich her, schleppten Einkäufe oder Fässer mit gutem Zwergenbier nach Hause oder standen Pfeife rauchend beisammen und unterhielten sich mit lauten Stimmen.
    In Tomrins Augen sahen sie alle gleich aus: klein, kräftig und – zumindest die Männer – unglaublich bärtig. Die meisten trugen schwere, robuste Kleidung. Und mehr als einer hatte einen offenen Helm auf dem breiten Schädel oder trug irgendwelche Rüstungsteile – so, als wolle er in den Krieg ziehen.
    Unter Sandos Führung erreichten sie nach einer Weile den Luttenpark.
    „Das soll ein Park sein ?“ , entfuhr es Tomrin.
    Die weitläufige freie Fläche hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem grünen, von mächtigen, uralten Bäumen überschatteten Großen Park von Bondingor. Stattdessen glich der Luttenpark einer flachen Kiesgrube, die von kreisrunden Wegen durchzogen war. An ihren Rändern standen einige knorrige Bäume mit ausladenden Ästen, aber kaum Blattwerk.
    „Zwerge haben es eben nicht so mit Grünzeug “ , sagte Sando achselzuckend. „Aber sie lieben Steine .“
    Das war in der Tat unübersehbar. Irgendein Gärtner – wenn man ihn denn Gärtner nennen konnte – hatte den Kies fein säuberlich zu Mustern aus dunklen und hellen, kleinen und großen Steinen angeordnet. Darüber hinaus waren die wenigen Bäume von Kreisen aus fein behauenem Stein eingefasst. Es gab breite Bänke und Statuen von Drachen, Greifen und Mantikoren. Und in der Mitte des Parks erhob sich ein prächtiger steinerner Springbrunnen.
    Staunend blickten sich die drei Freunde um. Je genauer man hinschaute, desto mehr feine Steinmetzarbeiten konnte man überall entdecken. Doch sie waren nicht gekommen, um sich im Luttenpark die Zeit zu vertreiben.
    „Dort drüben “ , rief Hanissa. „Da sitzt Herr Erzfinder .“ Sie deutete auf eine Ecke mit drei Bänken unweit des Springbrunnens, um die einige der knorrigen Bäume standen. Auf einer der Bänke hockten drei Zwerge, die kaum weniger knorrig als die Bäume in ihrem Rücken aussahen. Einer von ihnen war Hennruk Erzfinder. Neben ihm saß ein beleibter Zwerg mit graubraunem Haar und einem kleinen Zwicker auf der dicken Nase. Er trug eine braune Hose und ein dunkelblaues Wams mit Silbernieten. Der Dritte im Bunde war vollständig in gehärtetes braunes Leder gekleidet und trug trotz der sommerlichen Hitze ein knielanges Kettenhemd und metallene Unterarmschienen. Neben ihm lehnte ein verschnürtes Bündel, das verdächtig nach einem in Stoff gewickelten Kriegshammer aussah. Sein prachtvoller eisengrauer Bart war zu Zöpfen geflochten.
    Sandos Augen wurden groß. „Das kann doch nicht wahr sein … “ , murmelte er fassungslos.
    „Was hast du ?“ , erkundigte sich Tomrin.
    Sein Freund zeigte auf den Zwerg in der Rüstung. „Das … Das ist Gumrak Eisenschild “ , stotterte er.
    „Gumrak wer ?“ , fragte Hanissa.
    „Gumrak Eisenschild “ , wiederholte Sando. „Der große Zwergenheld. Man sagt, er habe fünf Trolle mit bloßen Händen besiegt. Er ist jahrelang durch Mintaria und die benachbarten Reiche gezogen und soll auf seinen Reisen die unglaublichsten Dinge erlebt haben .“
    Hanissa zuckte mit den Schultern. „Von dem habe ich noch nie gehört .“
    „Was ?“ Sando starrte sie ungläubig an. „Den kennt doch jeder, nicht wahr, Tomrin ?“
    „Ich glaube, mein Vater hat mal davon erzählt, dass so ein Zwergenheld nun wieder in der Stadt sei “ , gab Tomrin vorsichtig zurück. „Ich weiß noch, dass er darüber gar nicht so glücklich war. Er befürchtete, dem Zwerg könnten irgendwelche alten Feinde folgen: Schwarzmagier oder Untotenfürsten und solche Leute .“
    „Schwarzmagier … “ Hanissa

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