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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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dem Gesicht. „Das war vielleicht ein Ritt“, murmelte sie, bevor sie sich aufrappelte.
    Tomrin war schon wieder auf den Beinen. Er hatte sein Schwert gezogen und reckte es Qalrx ebenso töricht wie todesmutig entgegen. „Haltet ein, General!“, rief der Hauptmannssohn. Er warf den Begleitern des Generals einen schnellen Blick zu. Unter ihnen war auch Qwrll’Xikik, der Zeremonienmeister, der am Morgen den Königinnenwechsel geleitet hatte. „Lasst ihn nicht die Königliche Aura aufnehmen“, warnte Tomrin. „Es ist nicht mehr nötig, um Euer Volk zu retten.“
    Qalrx sah aus, als wolle er sich im nächsten Moment auf den dreisten Störenfried werfen, um ihn mundtot zu machen. Doch nicht nur Sando, der ebenfalls seinen Dolch gezückt hatte, stand plötzlich neben Tomrin, sondern auch Fleck. Angriffslustig schob er die Drachenschnauze vor und ließ ein dunkles Grollen aus seiner Kehle dringen.
    Tomrin drehte sich unterdessen zu den Scharen von Xix um, die sich vor der Tribüne versammelt hatten. Zuckend, geifernd und mit den Mandibeln klackend, starrten sie ihn an. In manchen Facettenaugen schimmerte verzweifelte Hoffnung, in den meisten aber glitzerte dumpfe Wut. Doch bei allem Wahnsinn, der in ihren Insektenkörpern brannte, war der Auftritt der Freunde eindrucksvoll genug gewesen, um die Xix einen Moment lang innehalten zu lassen. Diesen Moment nutzte Tomrin.
    „Haltet auch Ihr ein!“, wandte er sich mit lauter Stimme an die Menge. „Wir sind gekommen, um Euch zu helfen. Seht her: Wir haben Eure entführte Herrscherin gefunden!“ Er vollführte mit seiner Klinge eine auffordernde Geste in Hanissas Richtung.
    Diese straffte sich, setzte eine feierliche Miene auf und hob dann mit beiden Händen die Königinlarve in die Luft.

Kapitel 13
    ... lang lebe die Königin!
    Einen bangen Herzschlag lang herrschte Totenstille in der gewaltigen Hauptkammer.
    Dann brach – erneut und stärker als zuvor – das Chaos los! Die Xix fauchten, zirpten und klackten mit den Mandibeln. Sie reckten die langen Arme nach vorn, und Gier lag in ihren Facettenaugen. Wie eine Welle schwappten sie der Tribüne entgegen.
    „Heiliger Strohsack, was ist denn jetzt los?“, rief Sando aus.
    „Sie begreifen es nicht“, erkannte Hanissa. Alles Blut wich aus dem Gesicht des Mädchens, und sie riss die Augen auf. „Sie sehen nur uns, drei Menschen. Ihr Wahnsinn ist schon zu weit fortgeschritten, um zu verstehen, dass wir ihre Rettung in den Händen halten.“
    „Oh, schlecht. Ganz schlecht“, murmelte Tomrin, während er vom Rand der Tribüne zurückwich. Er hielt sein Schwert so fest umklammert, dass die Fingerknöchel seiner Hand weiß hervortraten.
    Doch Sando sah, dass sein Freund wusste, wie unnütz die Waffe in diesem Augenblick war. Weder sein Dolch noch Tomrins Schwert oder Fleck als Nachtfresser würden dieses Meer an geifernden Insekten aufhalten können.
    In Hanissas Armen begann Zrkida einen leisen summenden Klagelaut von sich zu geben.
    „Ha!“, schrie General Qalrx. „Das war wohl nichts, ihr kleinen Maden. Am Ende siege ich doch.“ Sein dreieckiges Gesicht verzerrte sich zu einer Maske irren Triumphs. Er warf sich herum und rannte auf die Gruppe Würdenträger zu, die sich um den Zeremonienmeister Qwrll’Xikik versammelt hatte. „Gebt mir die Königliche Aura, Zeremonienmeister!“
    „Was? Äh, nein!“ Der Xix mit dem dunkelbraunen Körper und der blau glänzenden Robe presste den rotbraunen Pokal, den er in den Händen hielt, eng an seinen Leib. Darin musste sich der golden glitzernde Nebel befinden, den die Xix als Königliche Aura kannten.
    Tomrin hatte Sando davon erzählt. Sehen konnte man ihn im Augenblick nicht, denn der Pokal war mit einem verzierten Deckel verschlossen.
    „Ich will die Aura haben“, beharrte Qalrx. Entschlossen griff der General nach dem Pokal und begann, mit Qwrll’Xikik zu ringen.
    „Und ich Tor hätte sie Euch auch beinahe gegeben – trotz aller Gefahren, die einem ungeschulten Geist drohen“, erwiderte der Zeremonienmeister. „Ihr habt uns Frieden und Ordnung versprochen. Ihr habt von dem großen Opfer gesprochen, das Ihr für unser Volk bringen wollt. Aber nun erkenne ich, dass Ihr uns belogen habt.“
    „Das hat er wirklich“, rief Tomrin, der sich mit dem Mut der Verzweiflung von hinten auf den General warf. „Der General war es, der die Königinlarve hat entführen lassen. Er wollte Euch in ein Volk von Soldaten verwandeln.“
    Er hob sein Schwert, um zuzuschlagen, doch

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