Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
Vom Netzwerk:
Weiter.“ Er packte Quox am Arm und zog ihn mit sich.
    Der junge Xix nickte stumm und noch immer sichtlich entgeistert. Dann drehte er sich um und übernahm wieder die Führung.
    Kurz darauf erreichten sie einen Durchgang in der Wand, der allem Anschein nach zur gewaltigen schachtartigen Hauptkammer des Baus führte. Hanissa und die anderen stürmten hindurch und hinaus auf eine schmale Brücke. Das Mädchen warf einen raschen Blick über die Brüstung. Noch immer befanden sie sich schwindelerregend weit oben. Sicher achtzig Schritt trennten sie vom Boden, wo sie vor wenigen Stunden gesessen und der Abdankungszeremonie der alten Königin beigewohnt hatten.
    Erstaunlicherweise herrschte dort unten wieder ein ziemliches Durcheinander. Im Anschluss an die Nachricht, dass die Königinlarve entführt worden war, hatte sich die Zuschauermenge zwar rasch zerstreut, nun jedoch war wieder eine beachtliche Zahl an Xix versammelt. Unruhig liefen die Insektenwesen hin und her, und aus dieser Höhe wirkten sie klein wie aufgeregte Ameisen.
    „Was passiert da gerade?“, fragte Hanissa.
    Sando warf ebenfalls einen Blick in die Tiefe. „Der General!“, entfuhr es ihm. „Er ist schon auf der Tribüne. Sicher will er sich jeden Moment die Königliche Aura einverleiben. Verflixt, wir kommen zu spät.“
    Sie blieben stehen und starrten voller Verzweiflung hinunter.
    „Wir müssen etwas unternehmen“, knurrte Tomrin entschlossen. „Etwas Verrücktes und Trolldreistes.“
    „Was meinst du?“, wollte Hanissa wissen.
    Bevor der Junge antworten konnte, stieß Fleck ein gewaltiges Brüllen aus, das von den gewölbten Wänden der Hauptkammer zurückgeworfen und auf diese Weise noch verstärkt wurde. Hanissa verzog das Gesicht und blickte zu dem Drachen hinüber. Hinter ihm, am Anfang der Brücke, waren ihre Verfolger aufgetaucht. Aber Qnar’sc und seine vier Mitverschwörer wagten es nicht, näher zu kommen, denn Fleck hatte sich ihnen bedrohlich zugewandt und seine weiten Flügel gespreizt.
    Tomrin deutet auf ihn. „Wir springen“, sagte er, „und lassen uns von Fleck zu Boden tragen.“
    „Soll das ein Scherz sein?“, japste Sando. „Fleck kann uns unmöglich alle tragen.“
    „Als er noch als Nachtfresser sein Unwesen trieb, hat er riesige Mengen Fleisch aus den Lagerhallen von Bondingor geklaut, wie du dich vielleicht erinnerst“, entgegnete Tomrin hitzig. „Es wird klappen, da bin ich mir sicher. Wir müssen das Risiko eingehen, sonst ist alles zu spät.“
    So ungern Hanissa ihm beipflichtete, sie musste sich eingestehen, dass er wohl recht hatte. Irgendetwas tat sich dort unten. Die winzige Gestalt des Generals marschierte auf der Tribüne auf und ab und machte dabei ausholende Armbewegungen, als spreche er gerade zu seinem Volk. Jeder Augenblick, der verstrich, konnte der entscheidende sein. „Ich bin dabei“, sagte sie.
    „Ich auch“, fügte Quox mit einem Nicken hinzu.
    „Ach, Drachendreck“, fluchte Sando. „Wird schon schiefgehen, oder?“ Er nickte zu Fleck hinüber. „Und wer überredet ihn?“
    „Das mache ich schon“, erbot sich Hanissa und schob sich zu dem Jungdrachen hinüber, der einen Großteil der Brücke versperrte.
    Unterdessen wurde zwanzig Schritt entfernt unter ihren Verfolgern heftig debattiert. Zwei der Xix-Soldaten schwangen ihre Speere. Vor allem Feldwebel Qnar’sc schien erpicht auf einen Sturmangriff zu sein.
    „Schnell, bevor die uns Ärger machen“, drängte Quox.
    „Fleck!“, rief Hanisse beschwörend. „Hör mir zu.“
    Der Nachtfresser drehte sich zu ihr um. Sein übler Atem schlug Hanissa ins Gesicht. Sie zwang sich, nicht zurückzuweichen, ganz gleich, wie grausig Fleck aussah. Im Herzen war er noch der kleine Drache, der nachts am Fußende ihres Bettes schlief und ihre herunterhängende Decke ankaute.
    „Fleck, wir müssen nach unten – so schnell es geht.“ Sie deutete mit ihrer freien Hand über die Brüstung der Brücke. „Kannst du uns hinuntertragen?“
    Verständnislos starrte der junge Flugdrache sie an.
    „Runter!“, rief Tomrin. „Hopp und weg.“ Er machte Anstalten, auf die Brüstung zu klettern.
    Fleck stieß ein erschrockenes Brüllen aus und bewegte sich einen Schritt auf Hanissa und Tomrin zu. Quox duckte sich, um nicht von seinem Flügel von der Brücke gewischt zu werden. Doch zu verstehen schien der Jungdrache immer noch nicht.
    In diesem Moment regte sich Zrkida in Hanissas Arm. Die Königinlarve drehte den winzigen Kopf und schaut zu dem

Weitere Kostenlose Bücher