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Drachenjagd

Drachenjagd

Titel: Drachenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Zuber
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könnt, woraus ihr gemacht seid. Enttäuschen wir den Drachen nicht, liefern wir ihm einen ehrbaren Kampf, von dem noch viele Generationen ehrfürchtige Lieder anstimmen werden.«
    Ein einstimmiges »Huah« war die Antwort, gefolgt von lautem Waffengerassel, die Schildträger klopften ihre Waffen auf den Schild. Nach wenigen Augenblicken war wieder Ruhe eingekehrt.
    Aidan nickte Soreena knapp zu, die mit versteinerter Miene neben Naila stand. Die Stute tänzelte unruhig hin und her, die Elfe hatte Mühe, das Tier zu bändigen. Es warf den Kopf in die Luft, blähte die Nüstern und schnaubte, als ob es ahnte, was ihm bevorstand. Soreena zwang es zur Ruhe und flüsterte leise Worte in die aufgeregt zuckenden Ohren.
    Dann schwang sich die Elfe in den Sattel und nahm die Zügel zur Hand. Der Langbogen war auf ihren Rücken geschnallt, der Köcher prall gefüllt mit Pfeilen, einer Spezialanfertigung, die Bogothar eigens für sie geschmiedet hatte. Die Pfeilspitzen waren aus dem härtesten Stahl, den der Zwerg mit seinen beschränkten Mitteln herstellen konnte, zusätzlich hatte Shakrath sie mit einem Schadenszauber versehen, der die Pfeile beim Aufprall explodieren ließ.
    Soreena warf einen letzten Blick in die Runde, beugte sich tief am Hals des Pferdes hinunter und stob durch die engen Gänge zwischen den Holzpfählen davon. Sofort kam Leben in die Truppe, die Krieger gingen auf ihre Posten, Aidan und Bogothar stellten sich auf den Dorfplatz, um von dort aus den Drachen herunter zu locken, sobald er eintraf.
    Der schweigsame Nordländer trat zu ihnen und bedeutete ihnen, zu gehen.
    »Unser Plan ...«, wollte Aidan erklären, doch der Nordländer schüttelte den Kopf und richtete seine Augen nachdrücklich auf die Palisade.
    Aidan verstand. Dies war sein Kampf, den geschichtsträchtigen Kampf Mensch gegen Drache sollte ein wahrer Schwertmeister ausfechten. Wer war dafür besser geeignet als der Nordländer?
    Bogothar und Aidan zogen sich zurück. Der Nordländer rammte seinen gewaltigen Zweihänder in den Boden, legte beide Hände auf den Knauf und stellte sich breitbeinig hin, den Blick zum Himmel gerichtet. Stoisch wie die Helden in den alten Erzählungen blieb er regungslos stehen und erwartete geduldig die Ankunft des Drachen.
    Aidan und Bogothar warteten erleichtert im Schutz der Palisade, froh, dass sie von dieser Last befreit waren. Keiner der Kämpfer sprach ein Wort, eine unheimliche Totenstille hatte das Dorf wie ein Leichentuch umhüllt.
    Die trügerische Ruhe vor dem unausweichlichen Sturm.
    Das Warten wurde schier unerträglich, da schrillte der Schrei des Drachen durch das Tal. Es war keine Furcht, die in seiner Stimme mitschwang, es war Wut, pure Raserei. Was immer Soreena getan hatte, es hatte den Drachen wütend gemacht, überaus wütend. Sie hörten mehrere schwache Explosionen in kurzer Folge.
    Aidans Blick wanderte zu Shakrath, der bestätigend nickte. Das waren die Zaubersprüche, die er auf die Pfeile gesprochen hatte.
    Aidan umschloss das Heft seines Schwertes so heftig, dass seine Knöchel weiß wurden. Seine Hände begannen zu schwitzen, das Warten wurde mit jeder Sekunde quälender. Den anderen erging es nicht besser. Alle Augen waren zum Himmel gerichtet, erwarteten angespannt den Angriff der Bestie.
    Zuerst hielt es Aidan für eine Sinnestäuschung, doch nach wenigen Momenten wurde es zur Gewissheit. Er hörte Hufgetrappel, Soreena näherte sich. Kurz darauf hörten sie auch die wuchtigen Flügelschläge des Drachen.
    »Macht euch bereit, es ist soweit«, schrie Aidan.
    Wenige Momente später trappelte Soreenas Schimmel durch den schmalen Durchgang hinaus, geradewegs auf den Dorfplatz.
    »Soreena, da bist du endlich, was ist geschehen?«, schrie Aidan angsterfüllt, dann sah er, dass sich die Elfe mit letzter Kraft im Sattel hielt. Eine hässliche Wunde zog sich über ihren Rücken, die Krallen des Drachen hatten sie verletzt. Sie blutete heftig, sowohl ihre Kleidung als auch das Fell des Schimmels waren blutüberströmt. Sie rutschte kraftlos aus dem Sattel und plumpste zu Boden, wo sie scheinbar besinnungslos liegen blieb.
    Ein riesenhafter Schatten legte sich über den Dorfplatz, der Drache stand genau im Zenit über ihnen.
    Shakrath löste sich als Erster aus seiner Erstarrung und eilte Soreena zu Hilfe. Der Nordländer hatte sein Schwert erhoben und streckte die Arme weit vom Körper, bot dem Drachen seine Brust als Ziel dar und brüllte ihn herausfordernd an. Shakrath rannte gebeugt auf

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