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Drachenjagd

Drachenjagd

Titel: Drachenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Zuber
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aus hartem Stein.
    In diesem Moment würde sich alles entscheiden.
    »Jetzt«, brüllte Aidan mit überschlagender Stimme. Beinahe im selben Augenblick surrten die Pfeile mit den Ketten los, flogen haarscharf über den schuppigen Leib hinweg und bohrten sich in die gegenüberliegende Palisade. Zeitgleich gab Aidan den bereitstehenden Trupps das vereinbarte Signal und sie stürmten vor, nahmen die Kette in die Hände und zerrten sie mit aller Kraft nach unten. Wutschnaubend ging der Drache zu Boden.
    Unter Aufbietung aller Kräfte versuchte er, sich aufzubäumen, aber die Ketten hielten stand.
    Ein unbändiges Freudengeheul ertönte - der Drache war gefangen!
    Eine Kette lief genau über seinen Hals, sie drückte ihn mitsamt dem Kopf in den Staub. Der Drache heulte vor Wut auf und schoss einen ungezielten Feuerball aus seinem Rachen. Eine Palisade ging in Flammen auf. Verletzt wurde niemand, da sich die Krieger rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatten.
    Nun kam der kritische Punkt des Plans. Sie mussten eine Möglichkeit finden, den Drachen zu töten. Aidan sah, wie die Krieger zum Angriff übergingen und den Drachen mit ihren Schwertern, Hellebarden und Kriegshämmer bearbeiteten. Ihre Arme erlahmten, lange bevor sie irgendwelchen Schaden anrichten konnten.
    Verzweifelt sahen sie Aidan an. Was sollen wir tun, General, schienen sie mit stummer Miene zu fragen.
    Aidan musste dringend etwas unternehmen, aber was?
    Der Kopf des Drachen zuckte wild umher, die Augen hielt er bis auf einen kleinen Schlitz geschlossen, da er zu wissen schien, dass sie seine Schwachstelle waren. Unter seinem linken Auge klaffte eine Wunde, darunter war ein Brandfleck aus dem Blut herausgesickert und zu Schorf geworden war. Das musste der Grund für die Wut des Drachen sein, Soreena hatte es geschafft, ihn an einem seiner wenigen verwundbaren Punkte zu treffen.
    Aber das nützte ihnen nichts, da der Drache jeden Angriff auf seinen Schädel verhinderte. Ihre Waffen hatten sich als wirkungslos erwiesen, die Ketten würden nicht ewig halten, schon bald waren die Kräfte der Krieger verbraucht und der Drache würde seine Fesseln ohne nennenswerten Widerstand abstreifen.
    Die Folgen seiner Taten außer Acht lassend nahm Aidan Anlauf, sprang auf den Schwanz des Drachen und balancierte mit schnellen Schritten den Rücken hinauf, bis er zum hin und her zuckenden Schädel gelangte. Der Drache spürte den Feind und verdoppelte seine Bemühungen, die Kette von seinem Hals abzustreifen. Aidan musste sich an den gekrümmten Hörnern festhalten, um nicht heruntergeworfen zu werden.
    Da hörte er eine schwache Stimme, die ihm etwas zurief. Er hatte es nicht verstanden und suchte nach dem Ursprung der Stimme.
    »Am Hinterkopf«, wiederholte sie schwach. Es war Soreena, die mit blutleerem Gesicht an die Palisade gelehnt stand. »Das ist seine Schwachstelle, du musst das Schwert zwischen die Schuppen an seinen Hinterkopf stoßen, damit tötest du ihn, sein Gehirn sitzt dort«, rief sie, schwankte und brach zusammen. Bogothar und Shakrath eilten zu ihr und trugen sie eilig fort.
    »Du hast deinen letzten Atemzug getan, du Monster«, schrie Aidan und machte sich bereit für den Todesstoß.
    » Nein «, rumpelte eine ehrfurchtgebietende Stimme, die durch Mark und Bein drang. Die Krieger erstarrten. Es war der Drache, der gesprochen hatte.
    Dieser Moment der Unachtsamkeit reichte dem Drachen aus, seinen Peiniger abzuschütteln. Er warf seinen Kopf nach hinten und Aidan wurde herunter gewirbelt. Krachend schlug er auf dem harten Erdboden des Dorfplatzes auf und blieb stöhnend liegen.
    Der Drache gebärdete sich wie wild.
    » Ihr werdet mich niemals besiegen, ihr armseligen Kreaturen! «, fauchte er und kämpfte gegen seine Fesseln an. Die Trupps an den Ketten kämpften ihn in einer letzten gemeinsamen Anstrengung nieder, aber es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der Drache sich befreite, seine Kraftreserven schienen unerschöpflich, ganz im Gegensatz zu den ihren.
    Aidan stemmte sich stöhnend auf und humpelte ächzend zum Drachen. Das Biest drückte die Beine mit den armdicken Krallen in den Boden und bog seinen Rücken durch. Die Ketten knackten laut und spannten sich unter dem enormen Druck, den der Drache auf sie ausübte. Es sah aus, als ob sie jeden Moment reißen würden. Aidan betete, dass der Zwerg seine Arbeit gut gemacht hatte. Dann bekam er eine Kette zu fassen, genau, als das Biest sich aufrichtete. Mitsamt den Ballistas und einem beträchtlichen

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