Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenjagd

Drachenjagd

Titel: Drachenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Zuber
Vom Netzwerk:
von Bogothar eine scharfe Axt geben und half beim Holzfällen. Wenn jemand andeuten wollte, dass diese Arbeit nichts für eine zarte Elfe war, bereute er es wenige Augenblicke später und unterließ dies in Zukunft.
    Mit der Zeit bemerkte Aidan, dass die Bärte der Männer kürzer geworden und ihre Haare besser frisiert waren, was er auf die Anwesenheit der Elfe zurückführte. Es war offensichtlich, dass sie immer öfter ohne Hemd herumliefen, als ob sie ihre beträchtlichen Muskeln zur Schau stellen wollten. Es brachte ihn zum Schmunzeln, Schwarzholm war viel zu lange ohne Frau gewesen.
    Der Nordländer hingegen genoss seine Rolle als Waffenexperte. Zwar war er schweigsam wie eh und je, doch es machte ihm offenkundig Freude, die anderen zu trainieren, ihre Kriegskünste zu perfektionieren und sie an den Tricks der legendären Schwertkämpfer des Nordens teilhaben zu lassen. Er absolvierte mit ihnen ein unbarmherziges Trainingsprogramm aus Dauerläufen, Kampfkunst und Geschicklichkeitsübungen.
    Selbst Aidan blieb nicht verschont.
    Als er eines Tages beiläufig vorbei schlenderte, hielt ihn der Nordländer mit der flachen Seite seines riesigen Breitschwertes auf und forderte ihn zum Duell heraus. Am Anfang sah es noch so aus, als ob sie zwei gleichwertige Gegner wären, aber sobald Aidan der Übermut packte und er seinen scheinbar in die Enge gedrängten Gegner in die Knie zwingen wollte, drängte ihn der Nordländer zurück, setzte erbarmungslos nach und brachte ihn mit mehreren präzise ausgeführten Hieben in Bedrängnis, bevor er Aidan mit einem mächtigen Schlag zu Boden warf und die Schwertspitze auf Aidans Kehle richtete.
     
     
    Fast einen Monat dauerte es, bis die Vorbereitungen für Aidans Plan in die Tat umgesetzt waren. Die Tage wurden kontinuierlich kürzer, der Sommer neigte sich seinem Ende zu und der Herbst stand in seinem prächtig bunten Farbengewand vor der Tür.
    Schwarzholm war nicht mehr wiederzuerkennen. Aus einem hinterwäldlerischen Bauerndorf war eine waffenstarrende Festung geworden, ein bis an die Zähne bewaffnetes stacheliges Ungetüm. Mit Ausnahme des Dorfplatzes war jeder freie Meter mit angespitzten Holzpfählen versehen, die dem Drachen eine Landung unmöglich machen sollten. Dazwischen waren schmale Pfade freigelassen, durch die sich die Kämpfer ungehindert bewegen konnten, gleichzeitig waren sie dort vor den Angriffen des Drachen geschützt.
    Der Drache war in der ganzen Zeit nur ein einziges Mal hoch über Schwarzholm hinweg geflogen, hatte aber keine Anstalten gemacht, anzugreifen. Zwischenzeitlich waren noch drei weitere mutige Helden eingetroffen, die sich aber glücklicherweise von Aidan und seinem Beraterstab davon überzeugen ließen, auf einen Angriff des Drachens zu verzichten und sich stattdessen der neu gegründeten Streitmacht Schwarzholms anzuschließen.
    Ein letztes Mal begutachteten Aidan und seine Freunde ihre Arbeit. Sie wanderten stolz durch die Festung Schwarzholm, wie sie das Dorf nicht ohne Stolz in der Stimme nannten, und vergewisserten sich, dass alles vorbereitet war. Besonderes Augenmerk legten sie auf den Mechanismus, mit dem der Drache gefangen werden sollte.
    In stundenlangen hitzigen Gesprächen hatten sich Aidan, Soreena, Shakrath und Bogothar den Kopf zerbrochen und eine komplizierte neuartige Ballista entworfen, die die Ketten schleudern sollte. Bogothar hatte zwei massive Metallstangen geschmiedet, die tief in die Erde gerammt wurden. An diesen Stangen befestigten sie das eine Ende der Kette, das andere Ende mündete in einer riesigen Pfeilspitze, die auf der Ballista in Stellung gebracht wurde. Sobald der Drache auf dem Dorfplatz landete, würden die beiden unzertrennlichen Tasbeken, die sich freiwillig für den Einsatz gemeldet hatten, die Ballistas abfeuern, wodurch die Pfeile sich in die Palisade auf der anderen Seite bohrten und dadurch die Ketten über den Drachen spannten.
    Der Plan war riskant, da sie nicht die Möglichkeit hatten, den Mechanismus richtig zu testen, des weiteren mussten sie die Größe des Drachen aus dem Gedächtnis abschätzen. Davon erzählten sie ihren Mitstreitern aber nichts, es hatte keinen Sinn, wenn die anderen sich deswegen unnötige Sorgen machten.
    Aidan überprüfte die Gegengewichte, auch Bogothar legte ein letztes Mal Hand an den Mechanismus an, straffte die Seile, kontrollierte Neigung, Winkel und die berechnete Flugbahn. Sie bekamen nur eine Chance, wenn sie diese nicht richtig nutzten, würde der Drache

Weitere Kostenlose Bücher