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Drachenjagd

Drachenjagd

Titel: Drachenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Zuber
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den Platz, scheuchte das aufgeregte Pferd zurück in den Durchgang, wo zwei Krieger es in Empfang nahmen und in Sicherheit brachten. Dann nahm er Soreena in die Arme und schleppte sie zur schützenden Palisade.
    Einen Moment lang sah es so aus, als ob der Troll Erfolg haben würde, da stieß der Drache plötzlich hernieder, ignorierte den Nordländer und raste auf den überrumpelten Troll zu. Im Angesicht des Todes warf er Soreena zu Aidan, der sie geschickt auffing, doch für den Magier war es zu spät. Der Drache schnappte ihn mit dem Maul und biss zu.
    So leicht wollte Shakrath es ihm nicht machen, er sprach hastig einen Zauberspruch und versteinerte. Der Drache heulte vor Schmerz auf, als er im wahrsten Sinne des Wortes auf Granit biss. Er wirbelte in der Luft den Kopf herum, der Troll rutschte aus seinem Maul und fiel auf die Erde zu, um in einer Staubwolke zu Boden zu gehen. Aidan dachte, dass es um den Troll geschehen war, da löste sich die Versteinerung und Shakrath stand stöhnend auf. An seinen Seiten klafften unansehnliche Bisswunden, aus denen grünes Blut hervorquoll. Aidan schüttelte seine Angst ab und rannte seinem Freund zu Hilfe, packte ihn an der Schulter und zerrte ihn stolpernd in Sicherheit.
    Der Drache machte kehrt und bereitete sich auf einen neuerlichen Angriff vor. Er war zornig und außer sich vor Raserei. Er bedeckte das ganze Dorf mit seinem Feuer, Aidan hörte die Schreie der gepeinigten Krieger, die nicht rechtzeitig zur Seite gesprungen waren und im Flammenmeer untergingen.
    Als das Biest bemerkte, dass es auf diese Weise nicht viel ausrichten konnte, breitete es seine Schwingen aus und setzte zur Landung an.
    Das war der Moment, auf den sie gewartet hatten, auf den sie sich vorbereitet hatten.
    Aidan gab den Bogenschützen das Zeichen zum Angriff. Unmittelbar darauf prasselte ein fortwährender Strom aus Pfeilen auf den Drachen ein. Zwar waren sie zu schwach, um ihn ernsthaft zu verletzen, aber das war auch nicht das Ziel des Angriffs. Sie waren dazu gedacht, seine Wut weiter anzustacheln und ihn zur Landung zu zwingen.
    Sie hatten Erfolg.
    Der schweigsame Nordländer lächelte hintergründig, als das gewaltige Tier vor ihm zu Boden ging, den dornenbewehrten Schädel angriffslustig nach oben reckte und mit den Flügeln schlug. Eine Weile maßen sich die Gegner mit ihren Augen, dann begann der ungleiche Zweikampf. Der Nordländer reckte seine Brust heraus und stieß einen Kriegsschrei aus, den der Drache umgehend beantwortete. Mit einer Geschwindigkeit, die man seinem massigen Körper niemals zugetraut hätte, schnellte der Schwertmeister vor. Er war eine unaufhaltsame Naturgewalt, schwang sein Schwert, als ob es das Gewicht einer Feder besäße. Die Klinge wirbelte mal hierhin, mal dorthin, prallte auf den Drachen ein, ein Hieb, ein Stich, ein geschickter Rückzug, ein Sprung zur Seite. Als der Kopf des Drachen herabstieß, sprang der Hüne nach vorne, rollte sich zwischen den Beinen des Drachen hindurch und hackte in einer flüssigen Bewegung auf seinen Schwanz ein.
    Aidan lief ein Schauder den Rücken hinunter, als er sah, wie der Nordländer seinen tödlichen Tanz mit dem Drachen vollführte. Er selbst hätte in diesem Kampf keine zehn Sekunden lang standgehalten, er konnte dem Hünen dafür dankbar sein, dass er Aidans Platz eingenommen hatte.
    Mit fortschreitender Dauer zehrte der Kampf sichtlich an den Kräften des Kriegers. Seine Bewegungen wurden langsamer, schwerfälliger. Schweiß glänzte auf seinem muskulösen Körper und brannte ihm in den Augen. Er musste den Kampf zu einem schnellen Ende bringen, bevor er einen schwerwiegenden Fehler machte oder der Drache ihn mit einem überwältigenden Angriff niederstrecken konnte.
    Der Hüne schüttelte den Kopf, um die Schweißtropfen abzuschütteln und brüllte den Drachen an, der augenblicklich nach ihm schnappte. Der Nordländer wich aus und zog sich ein Stück weit zurück, lockte den Drachen behutsam zum Brunnen.
    Aidan gab den beiden Ballistas das Zeichen, sich bereitzuhalten. Die Tasbeken standen mit gezückten Schwertern in Stellung, bereit, das Seil zu durchtrennen, das die Pfeile abschießen würde, sobald der Drache in Position war.
    Der Nordländer packte sein Schwert kurz vor dem Heft an der Scheide, warf es mit seiner ganzen Kraft auf das Maul des Drachen zu und sprang kopfüber in den Brunnen. Der Drache setzte ihm sofort nach und fegte mit seinem Maul die Brunnenwände hinweg, als ob sie aus Papier wären und nicht

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