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Drachenjagd

Drachenjagd

Titel: Drachenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Zuber
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entkommen und sie vernichten. Zumindest mussten sie aber davon ausgehen, dass er nicht ein zweites Mal in dieselbe Falle tappen würde.
    Nach dem Rundgang gesellten sich die Freunde zu den anderen in der notdürftig gezimmerten neuen Taverne, wo der Wirt gerade sein Selbstgebrautes verteilte. Heute gab es keine Scherze über die Qualität des Bieres oder seine miserablen Kochkünste. Die Stimmung war bedrückt, die Helden angespannt. Selbst wenn der eine oder andere Witz fiel, war das Gelächter zurückhaltend und gezwungen.
    »Das war gute Arbeit«, sagte Aidan zu seinen Freunden und hob seinen Krug.
    »Es ist dein Verdienst«, sagte Soreena, die heute in versöhnlicher Stimmung zu sein schien. »Du hast uns vereint und uns ein klares Ziel gegeben. Danke.«
    Sie stießen mit den Krügen an und tranken das Bier in großen Schlucken.
    »Ohne euch wäre das nicht möglich gewesen«, sagte Aiden bestimmt.
    »Das ist immerhin ein Anfang, dass dir das klar geworden ist. Am Ende besteht doch noch Hoffnung für dich ...«, frotzelte Soreena. Bogothar kicherte, aber Shakrath starrte in sich gekehrt in seinen Krug.
    »Was ist los, mein trollener Freund«, fragte Aidan und legte eine Hand auf die Schulter des Magiers.
    »Ach, es ist nichts«, wehrte Shakrath ab und gähnte. »Ich bin einfach nur müde.«
    »Ich weiß.« Aidans Stimme klang mitfühlend. »Die letzten Wochen waren für uns alle hart. Aber für dich ganz besonders. Ich möchte mich bei dir bedanken. Ohne dich hätten wir das alles nicht geschafft.«
    Der Troll nickte und starrte wieder in sein Bier.
    »Eine Sache bleibt aber noch zu tun«, sagte Aidan und trank seinerseits einen großen Schluck.
    Soreena nickte wissend.
    »Jemand muss den Drachen ins Dorf locken«, sagte sie. »Das ist meine Aufgabe.«
    »Ich werde dich begleiten«, sagte Bogothar wagemutig.
    Soreena maß ihn spöttisch mit den Augen.
    »Das kommt nicht infrage, Zwerg«, sagte sie und legte die ganze Verachtung, den ganzen Groll in ihre Stimme, den der Jahrhunderte währende Zwist zwischen Elfen und Zwergen verursacht hatte. »Wir gehen einen Drachen jagen, keinen Schmetterling. Ich kann dich nicht gebrauchen.«
    Bogothar verstand die Worte so, wie sie gemeint waren, und nicht so, wie sie geklungen hatten. Sie wollte ihn nicht unnötig in Gefahr bringen, wofür er ihr dankbar war, auch wenn sie ihre Rücksicht in scheinbar beleidigende Worte verpackt hatte.
    »Soreena, ich … «, setzte Aidan an, doch Soreena unterbrach ihn barsch.
    »In den letzten Wochen haben wir das getan, was du uns befohlen hast, General . Aber jetzt kommt mein großer Auftritt. Ich dulde keine Widerrede, nicht einmal von dir, auch wenn du bewiesen hast, dass mehr in dir steckt, als ich dir zugetraut hätte. Aber eines merke dir: Außer mir darf nie wieder jemand Naila reiten, und das ist mein letztes Wort.«
    »Aber alleine schaffst du das nicht, du weißt genau wie verschlagen der Drache ist.«
    Sie maßen sich gegenseitig mit den Augen, bis Aidan schließlich ergeben den Blick senkte.
    Bogothar legte seine schwielige Hand auf Aidans Arm.
    »Lass gut sein, Aidan«, sagte er. »Soreena schafft das, hab ein wenig Vertrauen.«
    »Gut, ich bin einverstanden«, gab Aidan ohne rechte Überzeugung nach.
    Obgleich sie bald schlafen gingen, war die nächste Nacht überaus kurz.
    Niemand kam zur Ruhe.

Eine Bestie in Ketten
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Kapitel 9
     
    Endlich war der Tag angebrochen, den Aidan so lange herbeigesehnt und – mehr noch - gefürchtet hatte. Als die Sonne ihre ersten zögerlichen Strahlen über die Bergspitzen sandte, standen die Kämpfer vollzählig in Reih und Glied Spalier, bereit für eine letzte Ansprache ihres Generals. Sie waren in voller Rüstung angetreten, Kettenrüstungen und imposante Stahlpanzer wechselten sich mit leichten Lederrüstungen ab, ein Sammelsurium aus aufgeklappten Visieren, gehörnten Helmen und gefütterten Fellkapuzen rundete die ungewöhnliche Streitmacht ab.
    Aidan marschierte die Aufstellung seiner Truppen mit hinter dem Rücken verschränkten Armen auf und ab, wie ein echter Anführer, und nickte den furchterregenden Gesichtern aufmunternd zu. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es in der Geschichte des Elfenlandes jemals eine vergleichbare Armee gegeben hatte, was ihn auch ein wenig stolz machte, da es sein Plan gewesen war, der Schwarzholm vereint hatte.
    Zuversichtlich hielt er seine kurz gehaltene Ansprache:
    »Helden, Freunde, Kameraden. Der große Tag ist gekommen, an dem ihr beweisen

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