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Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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von einer Bombe. Metall ächzte, Eisen klirrte, und ein wütendes Rütteln kam von dort, wo sich der Schacht befand.
    Die Drachen werden von dem Wasser nach oben gedrückt! Leida wurde kalt, und sie schaute auf ihre Uhr. Sie hatten sich eine Stunde lang zur Wehr gesetzt. Soll der Stollen so schnell vollgelaufen sein? Gut möglich, dass das Bombardement ein Übriges getan hat.
    »Raus!«, befahl sie mit trockener Kehle. »Los, los, los! Die falschen Kleider abstreifen und vorrücken.«
    Ein lautes Drachenbrüllen sorgte dafür, dass sie rannten, um dem Tunnel zu entkommen. Bald standen sie im Freien – und sahen die Luftschiffe Lena und Ramachander siegreich über dem Gelände stehen. Die Schlacht war geschlagen.
    Dem Hüttenareal war anzusehen, dass ein Krieg getobt hatte. Krater an Krater, sämtliche Bauwerke waren zerstört, wie sie es angeordnet hatte, und aus dem Wachturm war eine lodernde, riesige Fackel geworden; überall rauchte und qualmte es. Leichen lagen umher, mal erschossen, mal von Splittern getötet.
    Leida zählte vier zerfetzte Drachenkörper. Die Geschuppten, allesamt Laufdrachen, hatten den Bomben nicht entkommen können. »So muss das sein«, sagte sie grimmig. Vorsichtshalber schaute sie zum Tunnel, ob sich weitere Bestien zeigten. »Weg hier, bevor sie ausgebrochen sind. Die Flieger kriegen vielleicht noch was zu tun.«
    Über den linken Hügel kamen fünfzig Bewaffnete, die die khakifarbene Uniform der Havock’s Hundred trugen; über den rechten rückte eine zweite Gruppe in den schwarzroten Farben der Skyguards vor.
    »Die Kavallerie kommt heute zu Fuß«, kommentierte sie grinsend, und ihre Leute lachten. Sie eilten den Truppen entgegen, die von Litzow angeführt wurden. »Gut gemacht, Oberst«, rief sie von Weitem und zeigte auf das Gelände.
    »Es war mir ein Vergnügen«, erwiderte er salutierend. »Habe die Gelegenheit viel zu selten, mal wieder selbst an die Front zu dürfen.«
    »Sagen Sie den Fliegern Bescheid, dass sie nach weiteren Drachen Ausschau halten sollen. Wissen Sie, wie man einen Tunnel sprengt? Es muss schnell gehen, bevor die Bestien ausbrechen.«
    »Ja, das weiß ich.« Litzow gab einem Unteroffizier Befehle.
    Leida suchte Grimsons Gesicht bei ihren Leuten vergebens. Als sie nach ihm fragte, erzählte Litzow ihr, dass er tot sei.
    »Wie … ist er abgeschossen worden?«
    »Voss wurde befreit. Jemand aus dem Dorf muss Grimson verraten haben, als er telefonierte. Eine kleine Gruppe der Drachenanbeter hat ihm aufgelauert, nehmen wir an«, erklärte Litzow. »Wir haben ihn und die Leichen seiner Begleiter in den Dünen gefunden. Außerdem haben Sie zwei Ihrer Doppeldecker eingebüßt, Mrs. Havock. Mein Beileid.«
    »Bloody shit!« Leida trat vor Wut in den Sand. Kein optimaler Verlauf. Der überragende Sieg gegen die Drachenanbeter erhielt einen schalen Beigeschmack. »Wir müssen sofort die Stollen ausheben, die wir auf der Karte haben, sonst wird Voss die Drachen, die er dort in Sicherheit gebracht hat, an einen anderen Ort bringen lassen. Ich bin sicher, dass er genügend Verstecke dafür hat.«
    »Oder er würde sie freilassen.«
    Sie liefen los, um an Bord der Luftschiffe zurückzukehren.
    Leida schwor Grimson, dass sie seinen Tod hundertfach rächen würde. »Oberst, wir sprechen uns ab, wer welche Bergwerke übernimmt …«
    »Mrs. Havock, wir müssen es zuerst mit der Luftwaffe Seiner Majestät abstimmen«, fiel er ihr freundlich ins Wort. »Diese kleine Einlage in Palmnicken gelang uns, weil wir überraschend zugeschlagen haben. Voss ist ein Freund des Kaisers, und ich denke, dass er auf dem Weg zu ihm ist. Er kann ihm alles Mögliche über unseren Angriff berichten. Einen zweiten Angriff können wir nicht einfach so führen, ohne uns selbst in Gefahr zu bringen. Bedenken Sie, dass wir in den Augen eines neutralen Beobachters grundlos preußisches Staatseigentum vernichtet und Unschuldige ermordet haben. Es wird eine Untersuchung geben.«
    Leida war zum Schreien zumute. Der Oberst hatte leider recht. »Sie sind der Preuße«, sagte sie mühsam beherrscht. »Schlagen Sie vor, wie wir vorgehen sollen.«
    Er nickte. »Wir machen das Gleiche wie Voss: sofort zum Kaiser und ihm unsere Beweise vorlegen. Einen weiteren Angriff kann ich nicht empfehlen. Die Verluste wären zu groß.«
    »Aber … Voss wird diese Bergwerke evakuieren, und wir laufen ihm hinterher«, protestierte sie. Ihr Kämpferherz wollte nicht auf eine diplomatische Lösung warten. »Passen Sie auf,

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