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Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Helligkeit, wie sie es bei der Schlacht am Triglav zum letzten Mal erfahren hatte.
    Das Getrappel der Füße auf dem Holz, das Surren der Klingen, gelegentlich ein Keuchen aus dem Mund der Kämpfenden, das Rascheln von Stoff – noch war kein einziger Schrei ausgestoßen worden, die Gefechte verliefen absolut schweigend, was Silena verwunderlich fand. Sie hätte angenommen, dass wenigstens einer der Bediensteten die Wachen vor dem Tor alarmiert hätte. kein einziger Schrei ausgestoßen worden, die Gefechte verliefen absolut schweigend, was Silena verwunderlich fand. Sie hätte angenommen, dass wenigstens einer der Bediensteten die Wachen vor dem Tor alarmiert hätte.
    Ahmat befand sich im Kampf mit den beiden Chinesen. Er schlug und griff mit übermenschlicher Geschwindigkeit an, die er der Substanz verdankte, die Nitokris ihr in Hamburg gezeigt hatte. Aus was auch immer sie bestand, sie wirkte.
    Silena konnte ihren Augen kaum trauen: Die Chinesen bewegten sich ebenso schnell wie er! Er braucht meine Hilfe. Sie kam aus ihrem Schutz und eilte zu ihm. Auf dem Weg dorthin sah sie rasch zu Brieuc und Pü Yi.
    Der Drachenkaiser war unter dem Zweihänder abgetaucht, griff über sich und umfasste die Klinge, die er nach vorne stieß und dem heraneilenden Ademar durch die Brust rammte! Der Drachenheilige war zu schnell gewesen, um vor der Spitze innehalten zu können; röchelnd stürzte er aus vollem Lauf und riss Brieuc die Waffe dabei aus den Händen.
    Pü Yi trat lachend schräg hinter sich, die Ferse krachte Brieuc unters Kinn und schleuderte ihn mehrere Meter durch die Luft. Er schlug auf dem Schreibtisch auf, die Platte brach unter dem Gewicht zusammen.
    »Vergehe, Drache!« Donatus hatte die ersten Worte seit Beginn des Kampfes voller Hass gerufen. »Bei meinem heiligen Ahnen und der Macht meines Glaubens!« Er hielt zwei Schwerter in der Hand und schlug nach dem Herrscher.
    Pü Yi breitete die Arme aus, hielt die Enden seines Gewandes gefasst und drehte sich rasend schnell um die eigene Achse, bog den Oberkörper und erinnerte dabei an einen Kreisel. Der weite, weiche Stoff fing die Schneiden ab und wickelte sich darum. Donatus wurde ein Schwert entrissen, das plötzlich der Kaiser in der Hand hielt und gegen ihn reckte. Eine Hand legte er provozierend auf den Rücken und umkreiste den Drachenheiligen lächelnd.
    Ahmat kann ihn besiegen, niemand sonst. Wir sind zu langsam. Silena konnte nicht länger zuschauen, sondern musste sich um ihre Feinde kümmern.
    Die Beamten hatten Dolche aus den Falten ihrer Kleidung gezogen und lieferten sich vor dem Eingang in die Halle der Geistespflege ein rasantes Gefecht mit dem Ägypter.
    »He«, machte Silena auf sich aufmerksam, um Ahmat zu entlasten und ihm die Möglichkeit zu geben, Pü Yi zu attackieren. »Hier ist noch jemand, der euch die Stirn bietet!«
    Ein Chinese wirbelte herum und schwang die Dolche mit unglaublichem Tempo, bevor er auf sie eindrang.
    Als der Mann auf sie zugesprungen kam, veränderten sich seine Züge. Sie wurden spitzer, schlangenhafter, und Schuppenplättchen sprossen aus der Haut. Eine gespaltene violette Zunge schnellte aus dem Mund, und die
    Pupillen waren plötzlich geschlitzt. Der Drache in dem Mann war zum Vorschein gekommen.
    »Es wird dich nicht vor mir retten«, sagte sie entschlossen und parierte den ersten Angriff.
     
19. Januar 1927, Freie Hansestadt Hamburg, Deutsches Kaiserreich
    Grigorij schlenderte auf das Haus zu, auf dem ein Klingelschild mit drei Knöpfen neben dem Eingang angebracht war: Privatmuseum für ägyptische Kleinodien, Doktor Harthans, eine Familie namens Ratebeker. Ich bin richtig.
    Er hatte bei den Skyguards nachgefragt, wo man seine Frau zuletzt gesehen habe. Die Adresse und die Menschen, die sie in Hamburg getroffen hatte, waren ihm am ungewöhnlichsten vorgekommen.
    Noch immer bewegte sich Grigorij allein umher, ohne eigenes Luftschiff und Begleiter. So konnte er am besten in der Menge untertauchen. Wenigstens seine Garderobe hatte er sich gegönnt: einen schwarzen Anzug mit einem weißen Hemd und gebundenem Halstuch, darüber einen Mantel mit Pelzkragen und schwarzem Zylinder auf den schwarzen Haaren. Im Gehstock verbarg sich nach alter Tradition ein Degen, unter seiner linken Achsel und auf dem Rücken trug er Pistolen in Holstern.
    Die rot gefärbte Sonnenbrille trug er, weil seine Augen durch den anhaltenden Haschischkonsum sehr empfindlich gegen Helligkeit geworden waren. Es geht nicht anders, sonst taugt

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