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Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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meine Gabe nichts. Du wirst wieder davon loskommen, sagte er sich. Von den Drogen und vom Alkohol. Grigorij drückte alle Knöpfe auf einmal und pochte mit dem massiven Gehstockknauf gegen die hohe Tür, bis sie sich öffnete.
    Er sah in das Gesicht einer ausländisch wirkenden Frau, die schwarze, gelockte Haare hatte und ihn an eine Orientalin erinnerte. Sie trug einen weißen Kittel, der ihren dunklen Teint betonte. Das Gesicht Ägyptens. Er tippte sich an die Zylinderkrempe. »Guten Tag, schöne Frau. Ich hätte ein paar Fragen zu stellen. Ist der Leiter des Museums hier?«
    »Nein.« Sie zeigte auf die Telefonnummer auf dem Schild. »Rufen Sie dort an und …«
    Grigorij setzte ihr die Spitze des Gehstocks gegen das Brustbein und schob sie nach hinten. »Dafür habe ich keine Zeit. Vielleicht wissen Sie etwas: Ich suche meine Frau. Sie heißt Anastasia Zadornva und wurde bei Ihnen oder zumindest in diesem Haus gesehen.« Er trat ins Treppenhaus und drückte die Tür mit dem Absatz zu. »Leida Havock und sie haben sich mit ein paar Leuten unterhalten, und danach verliert sich die Spur.«
    »Ah, Sie wollen der Fürst sein, dessen Zeppelin man abgeschossen hat«, sagte die Frau abweisend. »Ich dachte, Sie sind tot?« Sie sah nicht so aus, als glaube sie ihm seine Geschichte. »Verschwinden Sie, bevor ich die Polizei rufe!«
    Er grinste wie ein hungriger Dämon. »Denken Sie, dass Sie bis zu einem Telefon gelangen?« Dabei hatte er beide Hände auf den Knauf gelegt, senkte den Kopf, sodass sich Schatten um seine Augen legten. »Ich mag auf Sie womöglich einen kultivierten Eindruck machen, meine Dame, doch die Sorge um meine Frau wird mich viele Dinge tun lassen, die Ihnen mehr als um meine Frau wird mich viele Dinge tun lassen, die Ihnen mehr als
    Sie schluckte verunsichert. »Wie soll ich Ihnen glauben, was Sie sagen? Sie kommen einfach so ungebeten in das Haus und überfallen mich regelrecht. Wo sind Ihre Leute, wenn Sie doch mit den Skyguards oder den Havock’s Hundred zusammenarbeiten? Warum hat Sie Mrs. Havock nicht begleitet?«
    »Sie lesen keine Zeitung, ist das möglich? Mrs. Havock ist unpässlich. Selbst wenn Sie etwas wüsste, könnte Sie mir nicht helfen.« Er hob den Stock. »Da Sie ja Bescheid zu wissen scheinen, können Sie mir freundlicherweise Auskunft geben.« Er kam auf sie zu und zog die Sonnenbrille ab. Grigorijs blaue Augen suchten ihren Blick und hielten ihn gefangen. »Ihren Namen hatte ich vorhin nicht verstanden?«
    »Ich bin Nitokris«, antwortete sie gegen ihren Willen und war von der Art des Mannes sichtlich beeindruckt. Er wusste, was mit ihr geschah: Sie konnte ihm nicht ausweichen und musste in das Ozeanblau schauen, in dem eine schwarze Insel schwamm, auf die ihr Verstand zu stürzen schien, je länger sie darauf blickte.
    Grigorij lächelte. Du kannst dich nicht wehren. »Nitokris«, sagte er mit seiner Bassstimme. »Sagen Sie mir, wohin meine Frau wollte. Oder geben Sie mir einen Hinweis, wohin sie gegangen sein könnte.«
    Die Ägypterin sah ihn an wie ein Kaninchen die Schlange, unfähig, sich zu rühren. »Ich weiß nicht, wo sie oder Ahmat ist. Sie sind zum gleichen Zeitpunkt verschwunden. Er hat mir eine Nachricht zukommen lassen.«
    »Wie lautete diese Nachricht, Nitokris?«, brummte er leise, absichtlich die Anrede wechselnd. »Erzähle es mir. Ich bin dein Freund, du kannst mir vertrauen.«
    Sie schluckte, wankte. Die Muskeln und Sehnen des Halses zuckten, sie wollte den Kopf drehen, aber ihr gelang es nicht, den Blick von seinen Augen abzuwenden. »Ein Chinese … hat sie mir überbracht. Darin stand, dass es … ihm gut gehe und dass er seine Ausrüstung brauche.«
    »Welche Ausrüstung?«
    »Um große Schlangen zu vernichten … große, alte Drachen.«
    »Der Chinese hat sie abgeholt und ist damit verschwunden.«
    »Ja«, sagte Nitokris schleppend. »Er hat kein Wort mit mir gewechselt, aber er roch nach Fisch. Ich denke, er arbeitet im Hafen.«
    Einen Chinesen im Hamburger Hafen ausfindig zu machen, das stellte sich Grigorij als nicht ganz trivial vor. Die Nachricht! Mit Hilfe des Zettels würde er mehr über den Schreiber oder den Überbringer herausfinden. »Bring mir den Zettel, auf dem Ahmat dir seine Botschaft notiert hat, Nitokris.«
    Sie nickte und schritt in Trance die Stufen zur Arztpraxis hinauf. Er verfolgte sie, um in ihrer Nähe zu bleiben, falls er den Bann des Willens auffrischen müsste. Ständig sprach er sie an, lobte sie oder redete, damit seine

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