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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Macht empor in den azurblauen Himmel.
Und als er hoch über den Gipfelzacken des Grimwallgebirges schwebte, wandte er sich gen Westen, und mit raschem Schlag seiner dunklen Flügel strebte er auf das Herz von Jord zu, eine riesige schwarze Masse aus Kraft und Tücke und Tod.
     

     

Der lange Weg nach Osten
     
    Mitt- und Spätherbst, 3Æ1602 [Zeit der Legende]
 
»Oh!« rief Elyn leise aus, und Thork wandte sich um. Seine Augen folgten ihrem Blick zurück über den Fluß in den Wolfswald. Er sah aber nichts außer Bäumen, deren Blätter in der sanften Brise flirrten. Der Wolfmagier und die Draega waren verschwunden. Sich wieder der Kriegsmaid zuwendend, kniff Thork ein Auge zu. »Ich dachte, ich sähe ...«, begann sie, verstummte dann aber.
Sie ritten gen Osten, Meile um Meile, und keiner sagte ein Wort. Das Schweigen stand wie eine kalte, schroffe Mauer zwischen ihnen. Beide waren sie verletzt, fühlten sich zugleich als Betrüger und Betrogene, denn erst an diesem Morgen hatten sie erfahren, daß der andere gleichfalls den Kammerling begehrte — den Zornhammer, Adons Hammer —, denn keine andere Waffe vermochte zu vollbringen, was getan werden mußte. Und beide wußten, daß eine solche Waffe, sobald diese notwendige — diese lebenswichtige - Aufgabe erfüllt war, sehr wohl im Kampf zwischen ihren beiden Rassen eingesetzt werden konnte. Doch sie hatten auch von dem Wolfmagier erfahren, daß keiner von ihnen hoffen durfte, Adons Hammer allein zu erringen, denn nur Schicksal und Prophezeiung hatten Macht über ihn, und die Prophezeiung über den Kammerling besagte, daß zwei vonnöten waren - einer zu führen ..., einer in Nebel zu hüllen ... - und sowohl Elyn als auch Thork hatten eine Rolle zu spielen, obwohl sie Feinde waren, trotz alledem ... Und so ritten die zwei in einem gespannten Schweigen gen Osten, denn im Osten lag ihr Ziel.
Den ganzen Tag ritten sie so, und als es auf Abend zuging, schlugen sie bei einem Fichtendickicht, aus dem sich ein gurgelnder Bach ins Freie ergoß, ihr Lager auf. Thork machte ein kleines Feuer, während Elyn sowohl Windsbraut als auch Steiger mit Grasbüscheln trockenrieb und dann striegelte.
Während die beiden Krieger beieinandersaßen und an ihrem Dörrfleisch kauten, sank die Sonne unter den Horizont, und Dunkelheit senkte sich über das Land. Als Thork das Mahl beendete, stand er auf und wusch sich die Hände im Bach; dann wandte er sich seiner Bewaffnung zu. Er spannte die Armbrust und legte einen Bolzen ein, stellte die Axt griffbereit hin und legte seinen tuchbedeckten Schild und den stählernen Kriegshammer in Reichweite. Dann, zu Elyn gewandt, brach er schließlich das Schweigen: »Jetzt werden wir sehen, ob dieses silberne Spielzeug uns wahrhaft beschützt, denn die Nacht ist nun da, und wenn Andrak irgendwelches Gezücht auf uns hetzt, dann werden wir es bald wissen.«
Auch Elyn bereitete sich auf den Kampf vor und legte Speer, Pfeil und Bogen, Breitschwert und Langdolch bereit, doch sie schien mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache zu sein. Und dann blickte sie Thork über das Feuer hinweg an und sprach aus, was sie bewegte:
»Thork, Geheimnisse liegen zwischen uns und versperren uns den Weg. Jetzt ist die Zeit, sie aufzudecken, wenn wir zusammen weiterziehen wollen, wie es der Wolfmagier will.
Wir haben Seite an Seite und manchmal Rücken an Rücken gegen die Mächte der Finsternis gefochten. Wir haben weitergekämpft, selbst als es keine Hoffnung mehr gab. Ich habe Wunden empfangen, die für dich bestimmt waren, und du die meinen. Einen besseren Kampfgefährten hätte ich niemals finden können.
Ich weiß, daß ein gemeinsamer Feind uns zusammengeschmiedet hat, ob wir es wollten oder nicht, doch du bist anders als das Bild, das ich von deinem Volk habe, ganz anders.
Die ganze Zeit habe ich mich fragen müssen, wie du so ehrbar sein kannst, standhaft und treu.« Elyn hielt inne, sah Thork jedoch nicht an, sondern blickte auf ihre Hände. Als sie fortfuhr, war ihre Stimme leise, beinahe ein Flüstern: »Und ich frage mich, was du für mich empfindest, eine Gefährtin — nein, eine Feindin — auf offener Straße. Denn dies liegt zwischen uns: Unsere Völker führen Krieg gegeneinander.
Als ich auszog, den Kammerling zu erringen, gedachte ich ihn am Ende gegen dein Volk zu wenden. Und du hast mir gegenüber gleiches zugegeben. Doch ich kann nicht an etwas teilhaben, das sich am Ende gegen mich und die meinen wenden mag.« Jetzt zitterte Elyns Stimme,

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